Die Chronik in monatlichen Teilen wird nicht mehr fortgesetzt, da diese in „Über Uns“ komplett für 100 Jahre vorhanden ist.

 
     
 

CHR 09 2018

Die Chronik (01)
An dieser Stelle soll, wie bereits schon in unserem Vereinsblatt praktiziert, in loser Abfolge die Chronik des Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e. V. veröffentlicht werden. Hier nun Teil 1.
Wie alles begann.

Die Landgemeinde Rudow war eine der 59 Landgemeinden, die sich am 1. Oktober 1920 zur neuen Stadtgemeinde Berlin zusammenschlossen. Rudow war am 31. März 1920 1440 ha groß und zählte am 8. Oktober 1919 1447 Einwohner, sodass etwa ein Einwohner auf 1 ha = 10.000 m² Land kam. Rudow wurde damals entsprechend dem Gesetz von Groß-Berlin dem 14. Verwaltungsbezirk Neukölln zugeteilt.

Die eigentliche Siedlertätigkeit setzte in Rudow nach dem 1. Weltkrieg ein. Die »Terrain-Gesellschaft am >Teltow-Canal-Rudow-Johannisthal AG<, die das Rudower Gut erworben und parzelliert hatte, bot Grundstücke zum Kauf an. Kaufpreis 1930 in der Straße 129 (heute Uhrmacherweg) 3,50 Goldmark für den m² - 1 Goldmark zu 1/2790 Kilogramm Feingold gerechnet. Auch einige Bauern parzellierten und verkauften ihre Äcker. Die Firma Karl Meyer & Co verkaufte 1928 die Parzelle 106 (jetzt Großenhainer Weg) für einen Preis von 2,00 Goldmark für den m² - 1 Goldmark zu 1/2790 Kilogramm Feingold gerechnet
Die ersten Siedler wünschten sich einen Zusammenschluss zu einer Siedlergemeinschaft.
Der Kaufpreis wurde mit Goldmark (GM), die Gebühren für die Kaufverträge mit Rentenmark (RM) bezahlt. Einer der ersten Siedler war der Stadtamtmann Heinrich Albeck, der am heutigen Mohnweg eine Parzelle erwarb. Als sich nach und nach immer mehr Siedler einfanden, wurde der Wunsch nach einem Zusammenschluss der Siedler in einer Siedlergemeinschaft stärker. Besonders Rudolf Schadebach bemühte sich darum. Erstens um die Neusiedler zu unterstützen und zweitens um allgemeine Ortsverbesserungen herbeizuführen. Dazu muß man wissen, daß Rudow zu dieser Zeit nur ca. 3.000 Einwohner hatte, die zwischen Kappenstraße, Prierosser Straße (früher Bendastraße), Köpenicker Straße, Alt-Rudow (früher Neuköllner Straße) und dem Bahnhof Rudow wohnten. Aber außer den Chausseen nach Waltersdorf, Groß-Ziethen, Adlershof und Buckow waren die Kanalstraße, die Krokusstraße (früher Bismarkstraße), und die Prierosser Straße (früher Bendastraße) die einzigen befestigten Straßen. Die Köpenicker Straße, die in die Chaussee nach Adlershof-Köpenick mündete, war von der Straße Alt-Rudow nur bis zum Friedhof gepflastert.
Am 8. Mai 1921 fand im Lokal »Rupperts Vereinshaus«, Inhaber Karl Garnitz, Neuköllner Straße 257 (heute Alt-Rudow) eine Versammlung statt, zu der 25-30 Siedler erschienen und auf der der »Siedlerverein Neu-Rudow« e.V. gegründet wurde. Unter den Erschienenen waren die Herren Rudolf Schadebach, Heinrich Albeck, Ruppert, Zellmann, Conrad, Müller, Nowigk, Speck, Emil Wutzky, Lehmann, Paul Herzig, Schulze, Ferdinand Czerwinski und Well. Die Versammlung wählte als 1. Vorsitzenden Rudolf Schadebach, als 1. Schriftführer Heinrich Albeck und als 1. Kassierer Herrn Ruppert. Ferner wurden in den Vorstand gewählt die Herren Zöllmann, Stadtrat Conrad und Schulz, bekannt als »Brunnenschulze«.
Der Verein war noch klein, aber seine Aufgaben waren groß. Rudow war ja nach dem 1. Weltkrieg noch ein Dorf im Kreis Teltow und gehörte zum Amtsbezirk Adlershof. Die Einheitsgemeinde Groß-Berlin war erst im Oktober 1920 gebildet worden.
Als Verkehrsverbindung von Berlin nach Rudow gab es ab 1. Oktober 1913 die Straßenbahnlinie 47, die aber vom Krankenhaus Neukölln ab nur einspurig und einmal stündlich verkehrte.
Die erste Straßenbahn fuhr um 7 Uhr früh und um Mitternacht kam man nur noch bis zur Juliusstraße in Neukölln, dann fuhr die Bahn ins Depot in der Kanner Straße in Neukölln. Wer also nachts nach Hause kam, mußte zu Fuß und im Dunkeln nach Rudow, denn eine Straßenlaterne gab es nur am Krankenhaus Neukölln und an der Johannisthaler Chaussee.
Herr Schadebach bemühte sich, bei den Betreibern der Straßenbahnlinie um eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zu erreichen.
Der erste Erfolg war die Einführung des halbstündigen Verkehrs. Es dauerte jedoch noch Jahre, bis auf immer neue Anträge des Vorstandes die Strecke zweigleisig ausgebaut und der viertelstündliche Verkehr erreicht wurde. Der zweigleisige Verkehr erfolgte erst bis »Stübert«, also bis zur Ecke Fritz-Erler-Allee. Dort entstand eine Ausweichstelle, wo die Straßenbahn aus Berlin wartete, wenn die Straßenbahn auf der eingleisigen Strecke aus Rudow entgegenkam.
Aber vor 50 Jahren war die Strecke schon bis zur „Rudower Spinne“ ausgebaut. Natürlich hatte auch die immer stärkere Besiedlung der Außen­bezirke die Verbesserung der Verkehrsverhältnis­se beeinflusst, aber die Initiative lag immer beim Verein.
Ins Vereinsheft übertragen von Dieter Rentz

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Chr 10 2018  - Fortsetzung der Chronik - 2. Folge

Straßenschilder wurden in Eigenregie angefertigt und an die Zäune der Parzellen genagelt.
Inzwischen wurde die Werbung neuer Mitglieder betrieben. Da die Wege in den Siedlungsgebieten nach der Inbetriebnahme nummeriert wurden, also keine Namen hatten (nur die Straßen in den Siedlungsgebieten hatten  keine Namen, im alten Rudow gab es schon Namen!) und auch die Post Schwierigkeiten bei der Zustellung hatte, wurden vom Verein Straßennamen ausgedacht, die auf Bretter in der Größe 0,50 x 0,50 m aufgemalt und an die Eckpfeiler der Siedlerzäune genagelt wurden.
Diese Namen wurden später von der Behörde übernommen und bestehen noch heute.
Die Beschaffung derartiger Straßenschilder wäre heute keine Schwierigkeit; damals aber war es schon vom Geld her gesehen ein großes Problem. Die Firma Herzig (damals nur ein Holzplatz) lieferte Holz zum Vorzugspreis und Tischler und Maler aus der Siedlung übernahmen gegen geringes Entgelt die weitere Bearbeitung. Dann wurde eine Obstbaumspritze angeschafft, die leihweise den Mitgliedern zur Verfügung gestellt wurde. Kunstdünger wurde vom Verein gekauft und von den Rieselfeldern wurde die Anfuhr von Schlick organisiert.
Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg fehlte es ja an allem. Da es in Rudow noch keine Baumate­rialienhandlungen gab, müsste man sich die Baustoffe mit dem Handwagen aus Britz oder Neukölln heranholen. Das alte Dorf Rudow hatte zwar Strom, aber es fehlten die Anschlussleitungen. In den Siedlungshäusern brannten Petroleumlampen.
Selbst die Neuköllner Straße hatte zwischen dem Krankenhaus Neukölln und Alt-Rudow keinen Strom. Da kamen dann Verhandlungen mit der Mannesmann-Gesellschaft in Gang, die bereit war, den Siedlern Freileitungen zu legen, für die sie ungefähr 300,00 RM bezahlen und monatlich mit Restgeldverzinsung tilgen sollten.
Der Verein lehnte dieses Ansinnen ab und verlangte von der Stadt die Elektrifizierung, was dann auch erreicht wurde. Ferner forderte der Verein Hydranten in den Straßen und eine Berufs-Feuerwehr mit den erforderlichen Geräten.
Durch diese Erfolge und dank der eifrigen Werbung wuchs der Verein zusehends.
Das erste Stiftungsfest fand 1922 mit 50 Gästen im "Gasthaus zum kühlen Grunde" statt
Nach einem Jahr des Bestehens, im Jahre 1922, fand im „Gasthaus zum kühlen Grunde“ (Ruppert) das erste Stiftungsfest statt, an dem etwa 50 Personen teilnahmen. Dieses Stiftungsfest lebte in der Erinnerung der Teilnehmer als ein sehr harmonisches und gemütliches Fest mit Musik und Tanz weiter.
Es gab schon damals eine Gruppe von »Freien Siedlern«, die eine Splitterorganisation bildeten und dem Verein durch Störung der Versamm­lungen und Verteilung von Propagandazetteln der KPD zu schaffen machten. Der Verein fasste daher den Beschluss, daß jede Parteipolitik bei den Sitzungen verboten sei. Dieser Beschluss wurde in Abständen erneuert und gilt auch heute noch.
Im Jahre 1923 legten der Kollege Schadebach sowie der Kassierer und der 2. Vorsitzende ihre Ämter nieder und der Kollege Winkler übernahm die Vereinsführung zusammen mit den Kollegen Schmidt als 2. Vorsitzenden und dem Kollegen Krampe als Kassierer. Den vorgenannten folgten die Kollegen Rupprecht und Müller und ab 1935 hatte der Kollege Jäger die Vereinsleitung.
Inzwischen war der Verein auf 1.000 Mitglieder angewachsen. Es entstanden die Frontkämpfer- die Arbeitslosen- und die Kinderreichensiedlung. Der Name unseres Vereins – Siedlerverein RUDOW – mußte auf Anordnung der Provinzgrup­pe geändert werden. Siedler, so hieß es in der Begründung, sind diejenigen, die ihr Haus auf Erbpachtland stehen haben, während die Mitglieder unseres Vereins Eigentümer der Grundstücke waren. So entstand am 1. Januar 1936 der neue Name Eigenheim- und Grundbesitzer RUDOW e.V.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 brachte eine gewisse Lähmung des Vereinslebens mit sich. Von 1940 an wurden durch die Provinzgruppe Zuteilungen von Siedlerbedarf für die Mitglieder des Vereins überwiesen. Unter anderem für Spiritus, Petroleum, Kohlenscheine usw., Farben, Karbolineum und Einweckgläser. Bombengeschädigte wurden bevorzugt. Eigene positive Arbeit wurde nicht mehr geleistet, sondern nur nach Anweisung der Provinzgruppe gehandelt.
Im April 1944 wurde dem Kollegen Jäger die Vereinsführung von der Provinzgruppe entzogen und der Kollege Venz dazu berufen.
übertragen von Dieter Rentz                                                                       

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Chr 11 2018  - Fortsetzung der Chronik - 3. Folge

Die Chronik (03)
Die Frauengruppe sammelte bei den Siedlern Obst für Lazarette und betreute Verwundete.
Von nun an wurden Vorträge gehalten und Anweisungen erteilt über den Bau von Behelfshei­men und das Verhalten bei Fliegerangriffen. Sammlungen von Obst für die Lazarette sowie die Betreuung von Verwundeten durch die Frauengruppe unter der Leitung von Frau Gütermann wurden durchgeführt. Versuche jedoch, die Frauengruppe der NS-Frauenschaft einzuverleiben, scheiterten, da unsere Frauen auf der dazu einberufenen Versammlung nicht erschienen.
Am 2. Dezember 1943 gab es als Folge eines Luftangriffs 12 Tote, mehrere abgebrannte Häuser und leichtere Brandschäden an der Kirche, Pfarrei und Gemeindehaus. Am 24. April 1945 wurde bei einem erneuten Fliegerangriff auf Rudow durch eine Luftmine Kirche und Pfarrhaus zerstört.
Das Jahr 1945 brachte den totalen Zusammen­bruch und das Chaos. Am 24. April 1945 marschierte die Sowjetarmee von Schönefeld aus in Rudow ein. Auf dem Feld zwischen dem Zwickauer Damm, Neuköllner Straße, Fritz-Erler-Allee und den Gleisen der Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn war eine deutsche Flakstellung stationiert. Als die deutsche Wehrmacht abzog, machte sie alle Geschütze unbrauchbar, damit diese von der Sowjetarmee nicht benutzt werden konnten. Für Rudow war der Krieg am 24. April 1945 beendet, aber der Hunger blieb. Woher aber bekam man jetzt die benötigten Pflanzen, Samen und Dünger? Wieder musste aus dem Nichts aufgebaut werden. Auf Wunsch einer Anzahl Mitglieder sollte der Verein weiterleben und so übernahm der Kollege Max Gaertych die schwere Aufgabe, den Verein zu reorganisieren und aufzubauen.
In einer von ihm einberufenen und von der Russischen Kommandantur genehmigten Versammlung wurde ein neuer Vorstand bestehend aus den Kollegen Gaertych, 1. Vorsitzender, Titze, 2. Vorsitzender, Oskar Müller, Kassierer und in einer Nachwahl Kollege Hühns, Schriftführer, nach  demokratischem Vereinsrecht gewählt. Auch die meisten Gruppenleiter fanden sich wieder zur Mitarbeit bereit, so dass die Beiträge der Mitglieder kassiert werden konnten.
Und wieder nahm der Vorstand Verhandlungen auf, um bessere Verkehrsverbindungen zu erreichen, denn die Straßenbahnlinie 47 fuhr von der zerstörten Buschkrugbrücke bis zur "Rudower Spinne" und zurück und die Linie 147 fuhr nach Schönefeld. Wer jedoch mit der Straßenbahn 47 in Rudow ankam, musste bis Schönefeld noch einmal bezahlen. Kollege Gaertych erreichte, dass die Linie 147 eingezogen, ein Pendelverkehr nach Schönefeld eingerichtet wurde und das Umsteigen kostenfrei war. Später wurde erreicht, dass die Linie 47 über die Blaschkoallee, Hermannstraße und Silbersteinstraße zum Bahnhof Neukölln geführt wurde.
Durch den vollständigen Ausfall der Straßen­beleuchtung häuften sich die Diebstähle bei den Siedlern und der Vorstand erreichte, dass die Siedler eine Notbeleuchtung anlegen durften, für die der Strom von der BEWAG geliefert und mit der Stadt verrechnet wurde.
Auch in anderer Hinsicht war der Verein sehr aktiv. Die Frauengruppe formierte sich aufs neue. Schon 1946 wurden für das Krankenhaus Neukölln über 46 Zentner Obst und Gemüse gespendet. Gespendetes eingewecktes Obst wurde den Patienten im Neuköllner Krankenhaus durch unsere Frauen selbst überreicht. Das Jahr 1948 war ein Rekordjahr an Spenden. Über 75 Zentner Obst und Gemüse wurden gesammelt, wovon 25 Zentner dem Altersheim zur Verfügung gestellt wurden und ca. 50 Zentner im Beisein des stellvertretenden Bezirksbürgermeister Leiner und Bezirksstadtrat Raddatz auf dem Karl-Marx-Platz an alte Rentner verteilt wurden. Die Bezirksgrup­pe beschaffte Saatkartoffeln und verteilte sie an die Vereinsmitglieder. Die Anregung der Kollegen Gaertych und Scholz, ein Grundstück für den Verein zu erwerben, wurde vorerst vom engeren Vorstand abgelehnt.
Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 12 2018  - Fortsetzung der Chronik - 4. Folge

Die Chronik (04)
Unter amerikanischer Zensur entstand ein Mitteilungsblatt für die Eigenheimer.
Ein Mitteilungsblatt wurde geschaffen, um den Mitgliedern das Vereinsgeschehen zu übermitteln. Dieses Mitteilungsblatt unterlag aber der amerikanischen Zensur. Der Kopf des Blattes musste geändert werden: »Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V. gibt seinen Mitgliedern bekannt«. Ferner musste jede Ausgabe in deutscher und englischer Sprache vor dem Drucken der amerikanischen Kommandantur zur Genehmigung vorgelegt werden. Jede Versammlung musste angemeldet, sowie Redner und Vortragsthemen in Deutsch und Englisch angegeben werden. Neue Satzungen wurden beschlossen und der Verein schloss sich am 1. Juli 1946 offiziell dem »Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer« an. Hier wurde vom Vorstand unserem Verein Rat und Hilfe zuteil und Wege gewiesen, um unseren Mitgliedern noch besser helfen zu können. Über den Zentralverband wurde eine Kollektiv-Haftpflichtversicherung für alle Mitglieder des Vereins vor und auf ihrem Grundstück gegenüber Dritten abgeschlossen.
Als in den Jahren 1920-1930 die »Terraingesellschaft am Teltow-Canal Rudow-Johannisthal AG« und verschiedene Rudower Bauern ihre Ländereien und Äcker parzellierten und verkauften, hat der damalige Magistrat jedes Grundstück mit einer Hypothek von 1.000 bis 1.500 Mark belegt. Diese Gelder wurden monatlich mit 6 bis 8 Mark in den Pflasterkassen abgezahlt und galten als Fond für spätere Straßenbaukosten.
Aus den 14 Mitgliedergruppen des Vereins bildeten sich 14 Pflasterkassen. Jede Pflasterkasse wurde ein eingetragener Verein. Als Hitler 1933 an die Macht kam, verbot er die Pflasterkassen und kassierte die vorhandenen Gelder.
Durch dauernde Vorstellungen und Nachfragen beim Zentralverband der Eigenheimer und Siedler über den Verbleib der Gelder aus den Pflasterkassen wurde der Zentralverband beim Senat von Berlin vorstellig, die Wiederbelebung der Pflasterkassen zu erlauben.
Die Wiederzulassung der Pflasterkassenvereine wurde erst wieder im Jahre 1947 erreicht.
1947 beschaffte und verteilte der Verein Saatgut und Kunstdünger für die Mitglieder.
Im März 1947 hatte der Verein bereits über 2.000 Mitglieder. Die Beschaffung und Verteilung von Saatgut und Kunstdünger sowie Sammlungen von Spenden für ein Altenheim wurden auch in der Folgezeit durchgeführt und die Zahl der Mitglieder stieg bis Ende 1947 auf 2.200.
Konrad Ehrke hatte auch wieder mit den Baum­schnittlehrgängen an Sonntagvormittagen begonnen, um die Mitglieder das Selbstschneiden der Bäume zu lehren. Durch Vermittlung des Zentralverbandes konnten Obstgehölze für 1.400,00 Reichsmark (RM) und gegen Bezahlung weiterverkauft werden; desgleichen auch Saatgut. Vorstellungen beim Landes-Wirtschaftsamt hatten Erfolg, so dass der Bezirksgruppe und dem Verein 8 Loren Kali, Thomasmehl, amerikanischer und anderer Kopfdünger zugewiesen wurde. Die Verantwortung für die Verteilung, die nur an Siedler vorgenommen werden durfte, übernahm Kollege Gaertych.
Ende August 1947 wurde wieder einmal eine Sammlung von Obst und Gemüse einer Fleischkarte (25 g) und einer Brotkarte (50 g) von den Gruppenleitern durchgeführt. Mit dieser Sammlung wurde für 200 Altersheim-Insassen (Flüchtlinge, alte Männer und Frauen) ein froher Sonntag bereitet. 500 l Essen (Grüne Bohnen und Mohrrüben) wurden von den Frauen zubereitet. Kartoffeln wurden von den Bauern gespendet, 23 Blechkuchen vom Bäcker Grosswend gebacken, die Äpfel von den Frauen geschält und aufgelegt. Kaffee besorgte das Altersheim, Fleisch lieferte Fleischermeister Manske. Gekocht wurde das Essen im Altersheim vom Sohn der Frau Schröder (gelernter Koch) und alles durch den Kollegen Dornbusch per Auto zum Kasino der Firma Wintershall Werk Fusor geschafft. In Gegenwart der Herren Bürgermeister Leinert, Stadtrat Raddatz, Schlipf und dem Verbandsvorsitzenden Naulin erlebten auch 70 alte Rentner des Vereins frohe Stunden mit Musik und Kabarett. Am Schluss der Feier erhielt jeder (außer unseren Rentnern) einen Teller voll mit Obst geschenkt. Außerdem wurden dem Altersheim 25 Zentner Gemüse und Obst zur Verfügung gestellt. Der Frauengruppe wurde ein Tischbanner gestiftet.
Die Beschaffung von Zaunstielen und der Weiterverkauf der noch lagernden Düngemittel wurde fortgesetzt. Die Kartoffellieferungen durch das Bezirksamt waren ein organisatorischer Misserfolg. Von 1.200 eingetragenen Mitgliedern bekamen nur etwa 700 Mitglieder die zugeteilte Menge, da der Winterverkauf vom Ernährungsamt eingestellt wurde.
Am 26. März 1948 übernahm Kollege Titze die Vereinsführung, sein Stellvertreter wurde Erich Schwarz. Mit der Normalisierung der Verhältnisse entfiel die Verteilung von Siedlerbedarf durch den Verein und damit sank auch die Zahl der Mitglieder wieder rapide auf 1.500 ab.
Im September 1948 konnte abermals eine Wohl­tätigkeitsveranstaltung im Altersheim veranstaltet werden. Eine Ausstellung des Zentralverbandes regte unseren Kollegen Mierke im September 1949 zur Gestaltung einer Ausstellung »Rudower Grüne Tage« im Juliuspark an. Eine Ausstellung für Rudow, an der sich auch die Geschäftsleute beteiligten, die weit über Rudows Grenzen, ja ganz Berlin Aufsehen erregte.
Durch die Teilnahme des Bürgermeisters und vielen Behördenvertretern bei der Eröffnung, wo auch der Vorsitzende des Zentralverbandes von Berlin, Herr Naulin, und viele Vereinsvertreter zugegen waren, wurde dem Verein viel Achtung und Dank zuteil. Es war ein voller Erfolg. Das Ansehen des Vereins stieg durch die vorbildliche Leitung unseres Kollegen Mierke.
Im November 1949 erzielte am selben Ort eine »Allgemeine Kleintierschau« der Kleintierzüch­tergruppe des Vereins eine Revolution bei den Kleintierzuchtvereinen durch den niedrigen Käfigpreis.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 01 2019 - Fortsetzung der Chronik – 5. Folge

Die Chronik (05)      
Wegen der Veranlagung zur Grundsteuer wurde eine Rechtberatungsstelle eingerichtet.
Im selben Monat wurde wegen der Einführung der Baunotabgabe und wegen der Veranlagungen zur Grundsteuer die Einrichtung einer Rechtsberatungsstelle notwendig. Diese Sprechstunde, die im Lokal von Scheffler an der Rudower Grenze abgehalten wurde, leitete der Kollege Max Gaertych; ein Rechtsanwalt des Zentralverbandes zur Beratung und zum Ausfüllen der Formulare stand zur Verfügung.
Um den Prozess Pflasterkassen gegen den Magistrat wirksam durchführen zu können, hat sich der Verein an den Prozesskosten beteiligt.
Im Juni 1950 wurden neue Wasseranschlüsse von den Wasserwerken erwirkt. Im Herbst 1950 ergab eine Obst- und Gemüseversammlung des Vereins eine Menge von 75 Zentnern, davon wurden 25 Zentner dem Altersheim zur Verfügung gestellt und 50 Zentner durch den Vorstand unter Aufsicht und vorheriger Absprache mit Bürger­meister Leiner und Stadtrat Raddatz an alte Rentner aus Neukölln an einem Sonntagvormittag auf dem Karl-Marx-Platz verteilt.

1950 umfasste Rudow 25 % der Fläche Neuköllns.
Jetzt ist der Ortsteil Rudow 1.255 ha groß und umfasst damit rd. ¼ der Fläche des Verwaltungsbezirks Neukölln. Am 30. April 1950 hatte Rudow 17.282 Einwohner. Dies bedeutet gegenüber 1919 eine 12fache Steigerung. Es wohnen jetzt auf 1 ha 13,7 Personen. Im Oktober wurde, wieder unter der Leitung des Kollegen Mierke, zum zweiten Male die Ausstellung »Rudows Grüne Tage« gestaltet. Sie war noch größer und schöner als die erste Veranstaltung, zog Besucher aus ganz Berlin an und brachte wiederum Anerkennung für den Verein und den Kollegen Mierke.
Im Dezember 1950 wurde das Jugendorchester unter der Leitung des Kollegen Rektor Wachhholz vom Verein übernommen und kurzfristig unterstützt. Jetzt hatte der Verein 1.600 Mitglieder.
Anfang 1951 kam es zur Gründung einer Schaf- und Ziegenzuchtgruppe.
Das Jahr 1951 war auch das Jubiläumsjahr des Vereins. 30 Jahre sind vergangen, seitdem ein kleiner Kreis von Siedlern die Initiative ergriff und den Grundstein unseres heutigen großen Vereins legte. An zwei Tagen, am 12. und 13. Mai wurde dieses Bestehen mit einem großartigen Festprogramm, verbunden mit einer Spende an das Sozialamt durchgeführt. Hauptorganisator war wieder unser Karl Mierke. 100 alten und bedürftigen Mitgliedern wurde beim Besuch der Veranstaltung eine Spende überreicht.
Und zum dritten Male führte Kollege Mierke im Juliuspark »Rudows Grüne Tage« erfolgreich durch.
Im Jahre 1952 trat eine Veränderung in der Besetzung des Vorstandes ein, indem der Kollege Gaertych zum 2. Schriftführer gewählt und die Gestaltung des Mitteilungsblattes den Kollegen Kügler und Gaertych übertragen wurde.
1948 war die Währungsreform. Für »Reichs­mark«-Bestände erhielt man nur noch 1/10 in der neuen Währung »Deutsche Mark«. Die angesparten »Reichsmark«-Gelder in den Pflasterkassenvereinen sollten auch 1:10 abgewertet werden. Dagegen wurde 1948 mit dem »Zentralverband der Kleingärtner / Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer« ein Prozess angestrengt, der in unserem Verein vom Kollegen Willi Wolf geführt wurde.
Dieser Prozess wurde im Februar 1952 gewonnen. Unser Verein konnte bekannt geben, dass der Bundesgerichtshof entschieden hatte, die eingezahlten Pflasterkassenbeiträge auf die Anliegerbeiträge 1:1 anzurechnen. Jedes Pflasterkassenmitglied bekam eine Endrechnung, die beim Ausbau der Straße mit den Erschließungskosten verrechnet wurde oder auch heute noch wird.
In der Folgezeit beantragte der Verein beim Bezirksamt Neukölln den Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt an der Rudower Spinne (U-Bahnhof Rudow), und   gleichzeitig bei der Bundespost die Errichtung von Telefonzellen, die aber nach mehreren Verhandlungen abgelehnt wurden.
Anträge bei der BVG, die Straßenbahnlinie 47 über den Hermannplatz bis zum Oranienplatz und die Linie 3 über den Hermannplatz bis nach Rudow (Rudower Spinne) zu verlängern, hatten keinen Erfolg. Auch wegen des Baus von Radfahrwegen und besserer Straßenbeleuchtung wurde der Verein vorstellig; beides wurde zugesagt.
Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 02 2019 - Fortsetzung der Chronik – 6. Folge

Die Chronik (06)      
Vom Kanarienvogel bis zur Ziege – erste Kleintierzüchterausstellung der Siedler.
Die Kleintierzüchtergruppe unter dem Vorsitz des Kollegen Karl Mierke entschloss sich, eine »Kleintierschau« zu veranstalten, die die »Rudower Grüne Tage« ablösen sollte. Zu dieser Schau, die alles umfasste, was ein Siedler züchten kann – vom Kanarienvogel und Wellensittich über Tauben und Hühner bis zum Nerz, Kaninchen, Schwein, Schaf und zur Ziege – brachten Züchter aus ganz Berlin ihre Tiere. Edelste Rassen waren vertreten und brachten ihren Züchtern schöne Preise. Anerkennung und Lob kamen auch vom Tierzuchtamt. Besonders stolz konnte der Kollege Mierke sein, der sich zum Ziel gesetzt hatte, zu beweisen, dass solch eine Veranstaltung auch ohne eine Käfiggebühr von 3,00 bis 5,00 DM durchzuführen war. Zu den Ausstellern gehörte auch der Berliner Zoo mit einigen schönen Tieren.
Von den Frauen wurde eine Modenschau mit selbstgefertigten Pelzmänteln, Jacken, Westen und Kleidungsstücken aus selbstgesponnener Wolle von Schaf und Angorakaninchen veranstaltet. Im Jahr 1953 machte die Wiederinstandsetzung der vorhandenen Straßenlaternen weitere Fortschritte.
Im Vorstand gab es einige Veränderungen. Für den ausgeschiedenen Kollegen Erich Schwarz wurde Kollege Max Gaertych zum 2. Vorsitzenden und Otto Lehmann zum 2. Schriftführer gewählt.
Am 14. September 1953 wurde endlich der entscheidende Beschluss gefasst, das Grundstück Neuköllner Straße 297 vom Kollegen Giese zu erwerben.
Auch in diesem Jahr veranstaltete die Kleintier­züchter-Gruppe eine Ausstellung, wiederum mit großem Erfolg. Die Frauen der Kleintierzüchter, angeregt durch eine Verbandsmodenschau, gründeten im April 1954 eine Selbstverwerter-Gruppe unter der Leitung von Frau Suschke, um selber die Felle der gezüchteten Tiere zu verarbeiten.
Als zu Beginn des Jahres 1954 der 1. Vorsitzende des Vereins, Kollege Titze, nach sechsjähriger Vorstandstätigkeit zurücktrat, wurde in der Jahreshauptversammlung der Kollege Walter Kober zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Kollege Max Gaertych, 1. Schriftführer Kollege Alois Kügler, 1. Kassierer Kollege Karl Mierke, 2. Schriftführer Kollege Otto Lehmann und 2. Kassiererin Hildegard Krüger. Kollege Walter Kober, der bis hierhin den Vorsitz in der Pflasterkasse 5 innehatte, war schon des Öfteren mit dem Tiefbauamt in Verbindung getreten und nahm nun als 1. Vorsitzender auch den Kontakt mit den Bezirksamtsmitgliedern auf. Es gelang ihm in zähen Verhandlungen, die Sanierung der öffentlichen Straßenbeleuchtung in Rudow voranzutreiben, so dass Ende 1954 der Vorkriegszustand erreicht war.
Jetzt, da das Grundstück erworben war, wurde auch der Plan zum Bau eines Vereinshauses akut. Nach dem Entwurf des Kollegen Karl Mierke fertigte der Kollege Senske für den Verein kostenlos eine vorschriftsmäßige Zeichnung an. Die mit großem Erfolg im Jahre 1954 durchgeführte 21. Kleintierschau (3.000 Besucher), an der sich auch der Rudower Kleintierzuchtverein beteiligte, sollte vorläufig die letzte Veranstaltung dieser Art sein. Die Baupolizei sperrte den »Juliuspark« als nicht mehr benutzbar. Dadurch ging dem Verein nicht nur die Ausstellungsmöglichkeit, sondern auch der große Versammlungsraum verloren.
Jetzt, da das Grundstück erworben war, wurde auch der Plan zum Bau eines Vereinshauses akut. Nach dem Entwurf des Kollegen Karl Mierke fertigte der Kollege Senske für den Verein kostenlos eine vorschriftsmäßige Zeichnung an. Die mit großem Erfolg im Jahre 1954 durchgeführte 21. Kleintierschau (3.000 Besucher), an der sich auch der Rudower Kleintierzuchtverein beteiligte, sollte vorläufig die letzte Veranstaltung dieser Art sein. Die Baupolizei sperrte den »Juliuspark« als nicht mehr benutzbar. Dadurch ging dem Verein nicht nur die Ausstellungsmöglichkeit, sondern auch der große Versammlungsraum verloren.
Die Selbstverwertergruppe rührte sich. Frau Damerau als 1. Vorsitzende und Frau Kumm als 1. Kassiererin schufen mit den Frauen der Gruppe aus gespendeten Fellen, Stoffen etc. Mäntel, Jacken und Mützen und stellten diese Sachen dem Jugendamt für Heim- und Waisenkinder zur Verfügung. Die Sammlung von eingewecktem Obst für das Sozialamt wurde eingestellt.
Das Jugendorchester spielte vor den Kranken im Städtischen Krankenhaus Neukölln und zum 50-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Rudow.

Zum Beginn des Jahres 1955 gelang es dem Kollegen Kober, das Bezirksamt zu einer Besichtigung der Straßen in Rudow zu bewegen, und zwar an einem Tag, an dem die Straßen schwammen, um zu zeigen, wie dringend nötig der Ausbau dieser Straßen war.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 03 2019 - Fortsetzung der Chronik – 7. Folge

Die Chronik (07)      
40.000 Steine für das Vereinshaus gekauft.
Am 14. Februar 1955 wurden 40.000 Steine für den Bau des Vereinshauses gekauft. Unter der Leitung des Kollegen Kumm wurde ein Arbeitseinsatz von Mitgliedern organisiert und mit den Ausschachtungs- und Betonarbeiten begonnen. Bereits am 7. August konnte im Beisein von Bezirksbürgermeister Exner und der Mitbegründer des Vereins Müller, Schadebach und Wutzky der Grundstein gelegt werden. Es wurde beschlossen, zur finanziellen Unterstützung des Bauvorhabens sogenannte Bauanteilscheine im Wert von 1,00 DM auszugeben.
Ein langgehegter Wunsch der Rudower nach einer Busverbindung wurde am 1. Oktober 1955 durch den Einsatz der Buslinie A 52 von der Kanalstraße nach Marienfelde erfüllt. Nun hatte Rudow die Straßenbahnlinie 47 und die Buslinie A 52.
Dank der Unterstützung durch die Mitglieder Herzig (Baustoffhandel), Stübert (Bautischlerei) und Hoffmann (Baustoffhandel) konnte am 22. Oktober 1955 das Richtfest für den Neubau des Vereinshauses stattfinden. Als Ehrengäste waren die Bezirksstadträte Zerndt und Zingel­mann sowie Bezirksverordnetenvorsteher Großmann erschienen. Nach einer Ansprache von Bezirksstadtrat Zerndt und dem Richtspruch von Zimmermeister Stübert dankte Kollege Kober allen Gästen für das Interesse, das sie dem - Eigenheim- und Grundbesitzer RUDOW e.V.- erwiesen hatten. Anschließend fand ein Eisbeinessen im Lokal Richter in der Prierosser Straße statt. Zum Abschluss des Jahres wurde als Weihnachtsgabe für alle Mitarbeiter ein Wurstessen im Lokal Zimdarse, Straße Alt-Rudow gegenüber von Reichelt, durchgeführt.
Nach Fertigstellung der Licht- und Heizungs­anlagen in den Kellerräumen des Hauses wurden Sprechstunden für Mitglieder ab 3. Januar 1956 im Vereinshaus durchgeführt. Vorher befand sich die Geschäftsstelle im Juliuspark / Bahnhofstraße 1 (heute Groß-Ziethener Chaussee).
Bauanteilscheine zum Ausbau des Vereins­hauses wurden mit 5 % Verzinsung angeboten.
Auf Grund eines Beschlusses des erweiterten Vorstandes und nach Zustimmung durch die Jahreshauptversammlung wurden nunmehr Bauanteilscheine im Wert von 10,00 DM mit 5 % Verzinsung in 7 Serien A-G angeboten, um den weiteren Ausbau des Vereinshauses vorantreiben zu können.
Durch den Austritt des Vereins aus der »Bezirksgruppe Neukölln der Siedler und Eigenheim­besitzer« wurde der »Eigenheim- und Grund­besitzer RUDOW e.V.« selbständige Bezirks­gruppe im Zentralverband. Durch dauernde Vorsprache beim Bezirksamt Neukölln erreichte der Kollege Kober, dass der Verein bei örtlichen Vorhaben, wie dem Ausbau von Straßen und deren Beleuchtung, gehört wurde. Bezirksbürgermeister Exner erkannte die Wichtigkeit der Tätigkeit der Mitarbeiter der Vereine an, weil er, wie er sagte, nicht so viele Außenbeamte zur Verfügung habe, um alles wissen und überprüfen zu können.
Die Schneeschmelze Ende 1955 und Anfang 1956, die zu Überschwemmungen in der Bahnhofstraße führte und das Ansteigen des Grundwassers, veranlasste den Kollegen Kober, sich beim Bezirksamt Neukölln für die geschädigten Mitglieder einzusetzen. Auch in der Mitglieder­versammlung am 12. Mai 1956 wurde zu dem Problem Stellung genommen. Bezirksbürger­meister Exner, Baurat Schwersenz vom Tiefbau­amt und Regierungsrat Wattke vom Wasserbauamt des Senats sprachen zu dem Problem. In weiteren Mitgliederversammlungen wurden Vorträge über Testamente oder von Dr. Nordmeier vom Zentralverband über Vermögens­abgabe und Hypothekengewinnabgabe gehalten.
Im Herbst 1956 sollte in der Gruppe 8 die elektrische Beleuchtung in Angriff genommen werden. Um gegenüber dem Bezirksamt Neukölln die Interessen der Rudower Bürger besser vortragen und vertreten zu können, rief der Kollege Kober zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des »Reichsbundes der Kriegsopfer«, Kollege Gustav Schwarz, zur Gründung einer Interessengemeinschaft aller Rudower Vereine auf, um beim Bezirksamt auf gemeinsamer Basis die örtlichen Verhältnisse zu behandeln.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 04 2019 - Fortsetzung der Chronik – 8. Folge

Die Chronik (08)      
Initiative zu kulturellen Angeboten. Grundwasserprobleme im Blumenviertel. Vereinshaus geht seiner Fertigstellung entgegen.
Aber der Verein bemühte sich nicht nur um den Straßenbau, um bessere öffentliche Straßenbeleuchtung, Verkehrsverbindungen usw.. Durch Gewinnung des »Künstlernoteinsatzes« gelang es, dass allmonatlich für ein geringes Entgelt eine Matinee im Kino Mars (das gegenüber der Sparkasse in Alt-Rudow stand) für Rentner, Schwerbeschädigte und Erwerbslose durchgeführt werden durfte. Die Aufstellung der berechtigten Besucher musste dem Verein mitgeteilt werden. Diese Matineen mussten später wegen der zu kleinen Bühne im »Mars« in den Saalbau Neukölln verlegt werden. es verdient in diesem Zusammenhang erwähnt zu werden, dass der Kollege Kober durch Verhandlungen mit der BVG erreichte, dass am Tage der Veranstaltungen im Saalbau für die Besucher ein »Einsetzer« der Straßenbahn um 22.00 Uhr ab Hermannplatz nach Rudow fuhr.
Um dem Übel des Be- und Zerfahrens der Gehwege entgegenzutreten, erwirkte der Kollege Kober, dass Pfähle von 0,90 m Höhe in 1,50 m Entfernung vom Zaun der Anlieger aufgestellt werden durften.
Zur Feststellung der Grundwasserschäden wurden Formulare an die Geschädigten ausgegeben, die dann zu weiteren Verhand­lungen des Kollegen Kober und des Zentral­verbandes mit dem Bezirksamt und dem Senat führten. Der Ausbau des Vereinshauses ging inzwischen, besonders durch den uneigen­nützigen Einsatz des Kollegen Mierke und seiner Helfer, gut voran, so dass ab Januar 1957 die Sprechstunde für Mitglieder aus dem Keller in das Erdgeschoß verlegt werden konnte.
Das Jahr 1956 war für den ehrenamtlich arbeiten­den Vorstand ein schweres Jahr, denn neben der Grundwasserprobleme musste ja auch der Bau des Vereinshauses weitergehen. In seinem Jahresbericht für das Jahr 1956 stattete Kollege Kober der Feuerwehr im Namen des Vereins seinen Dank für die Unterstützung in der Grund­wassernot ab. Sie pumpte weit über 350 Keller nicht nur einmal, sondern mehrmals aus. Vom Tiefbauamt wurde die Be- und Entwässerungs­anlage für den Fuchsien-, Orchideen- und Mohn­weg vorgesehen.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 05 2019 - Fortsetzung der Chronik – 9. Folge

Die Chronik (09)      
Feuerwehr pumpt mehrmals zahlreiche Keller aus. Vereinshaus wird eingeweiht.
Die Baukosten für das Vereinshaus betrugen lt. Bericht des Kollegen Mierke bis zum 31.12.1956 27.600,00 DM.
Infolge des erhöhten Beitrages für den Zentralverband, der seinerseits durch den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Deutscher Siedler und Eigenheimer im Bundesgebiet höhere Kosten hatte, mussten wir den Beitrag für unsere Mitglieder von 0,80 DM auf 1,00 DM erhöhen. Ostgeld-Beiträge wurden nicht mehr angenommen.
Wegen seiner Verdienste um den Wiederaufbau des Vereins wurde der Kollege Max Gaertych in der Jahreshauptversammlung 1957 zum Ehrenmitglied ernannt. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt. Nach der Versammlung fand sich der Vorstand zur Voreinweihung der Geschäftsstelle im Vereinshaus zusammen. Während die Selbstverwertergruppe im Jahre 1955 25 verschiedene selbstgefertigte Pelzsachen an das Jugendamt gegeben hatte, wurden 1956 30 selbstgefertigte Kleidungsstücke der Ungarnhilfe zur Verfügung gestellt.
Auch im Jahre 1957 ging der Kampf gegen das Grundwasser weiter. In der Februar-Versammlung berichtete Kollege Kober über die Maßnahmen des Senats. Der Vorstand legte der Versammlung eine Resolution vor, die einstimmige Annahme fand und dem Senator für Bau- und Wohnungswesen, dem Bezirksamt Neukölln, der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln und der Presse zugeleitet wurde.
Darin hieß es:
»Die am 23. Februar 1957 stattgefundene Mit­gliederversammlung des »Eigenheim- und Grundbesitzer RUDOW e.V. « hat mit Bedauern in der heutigen Tagespresse von der Ablehnung der Erstellung einer Brunnengalerie zwecks Grundwassersenkung Kenntnis genommen. Wir erheben gegen diese Maßnahme schärfsten Pro­test, da ja nach Ansicht des Wasserwirtschafts­amtes das der einzig richtige Weg zur Lösung des Problems war. Durch diese Maßnahme ist erneut starke Unruhe in unserem Ortsteil entstanden und wir sind dadurch seit über einem Jahr um keinen Schritt weitergekommen. Die bereits entstandenen Schäden werden, da ja auch in diesem Jahr die Keller unter Wasser stehen werden, trotz geringer Niederschläge nicht weniger, sondern von Tag zu Tag größer. Wir erwarten nunmehr eine Aussprache mit den zuständigen Behörden unter Hinzuziehung aller in Betracht kommenden Fachleute zur endgültigen Klärung obiger Angelegenheit.«
Der Verein mit seinen rund 1.600 Mitgliedern konnte es sich erlauben, solche Schritte zu unternehmen. Der Kollege Kober scheute sich nicht, die Meinung der Bevölkerung zu den unver­ständlichen Maßnahmen des Senats zu sagen.
Die Mitgliederversammlungen des Vereins wurden immer interessanter und der Besuch wurde reger. Vorträge von Rechtsanwälten des Zentralverbandes, Licht-bildervorträge des Herrn Galle vom Verein der Naturfreunde und der Filmbildstelle wechselten ab. Die aufmerksam gewordene Presse besuchte interessiert unsere Versammlungen. In der April-Versammlung berichtete Herr Arno Scholz in einem Lichtbildervortrag über seine Asienreise. Oberarzt Dr. Nitsche vom Neuköllner Krankenhaus hielt die Versammlungsteilnehmer in Bann.
Am 29.  September 1957 war es durch den intensiven Einsatz der Kollegen Kober und Mierke endlich soweit, dass das Vereinshaus offiziell eingeweiht werden konnte. Als Ehrengäste waren Bezirksbürgermeister Exner, Bezirksstadtrat Zerndt, Bezirksverordnetenvorsteher Großmann, Gartenfreund Naulin und Frl. Hohmann vom Zentralverband und Gartenfreund Mährlein vom Bezirksverband Süden sowie unsere Helfer und Gönner Herzig, Hoffmann, Stübert, Jagenow und Conrad mit ihren Frauen eingeladen worden. Vom Zentralverband wurde dem Verein eine elektrische Wanduhr durch den Kollegen Mährlein überreicht, von den übrigen Gästen kamen unübersehbare Blumengebinde. Die Arbeit und der Mut des Vereinsvorstandes, aus eigener Kraft ein solches Vereinshaus  zu errichten, fanden in den Reden des Bürgermeisters und der anderen Redner Anerkennung und Lob. Kollege Mierke als Bauführer übergab dem 1. Vorsitzenden symbolisch Schlüssel für das Haus. Durch einen Lichtbildervortrag schilderte der Kollege Mierke den Werdegang und die einzelnen Bauabschnitte des Vereinshauses.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 06 2019 - Fortsetzung der Chronik – 10. Folge

Die Chronik (10)      
Die Damen der Selbstverwertergruppe bereiteten mit vielen Aktivitäten Freude.
Unter dem Motto »Herbstkirmes« fand am 19. Oktober 1957 in Rupperts Vereinshaus (Juliuspark ist ab Februar 1958 gesperrt) ein Herbstvergnügen mit Prämierung der größten und schönsten Gartenerzeugnisse sowie mit großen Überraschungen statt. Die Selbstverwertergruppe unter Leitung von Frau Damerau und Frau Kumm beschloss, die gefertigten und gespendeten Sachen selbst an die Waisenkinder zu verteilen und veranstaltete eine Weihnachtsfeier im Vereinshaus, wozu 15 Kinder geladen und mit Kakao, Kuchen und einem »Bunten Teller« bewirtet wurden. Anschließend kamen die Kleidungsstücke zur Verteilung. Die Freude, die diese Geschenke bei den Kindern auslöste, übertrug sich auf die Frauen die alles selbst gefertigt und vorbereitet hatten und die unter dem starken Eindruck standen, wirklich armen Kindern eine Freude bereitet zu haben. Eine Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter und deren Frauen sowie den Gönnern unseres Vereins, im ganzen 110 Personen, brachte als Anerkennung für ihre geleistete Arbeit große Freude für alle Teilnehmer. Wertvolle Tombola-Preise kamen für jeden Mitarbeiter zur Verlosung, darunter zwei Ferienreisen, vom »Verein der Naturfreunde« gestiftet, sowie sechs Bus-Freikarten nach Westdeutschland von der Firma Fritsche & Sohn und viele andere wertvolle Preise.
Wieder ging ein arbeits- und erfolgreiches Jahr zu Ende und der Kollege Kober konnte in der Jahreshauptversammlung mit Stolz von allem berichten. Nicht von Erfolg gekrönt war die Grundwasserkalamität, die aber vom Verein nicht allein bewältigt werden konnte.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 07 2019 - Fortsetzung der Chronik – 11. Folge

Die Chronik (11) 
Weitere Erfolge des Vorstandes für die Gemeinschaft der Eigenheim- und Grundbesitzer.
Zur Verschönerung unserer Gärten wurde ein Vorgarten-Wettbewerb für Mitglieder beschlossen, für den vom Verein fünf Preise á 50,00 DM, 30,00 DM und 15,00 DM angesetzt wurden.
In der Juli-Versammlung gab Kollege Kober die Preisträger des Vorgarten-Wettbewerbes bekannt. Die Jury bestand aus den Herren Fischer von der Firma Fischer & Seidel in Rudow, Noah von der Firma Mamerow in Steglitz und unserem Gartenfachberater Kollege Ehrcke.
Den 1. Preis, 50,00 DM, erhielt Kollege Ubschat, Orchideenweg 74, den 2. Preis, 30,00 DM, erhielt Kollege Schrammer, Straße 7 Nr. 7 U, den 3. Preis, 15,00 DM,
erhielt Kollege Mewa, Straße 7 Nr. 62. Vier von den Jury-Firmen gestiftete Trostpreise fielen an die Koll. Buttkau, Schwertlilienweg 39; Schröder, Straße 215 Nr. 16; Schulze, Beifußweg 24 und Grunwaldt, Löwenzahnweg 14/16. Alle preisgekrönten Gärten mussten durch eigene Arbeit erstellt worden sein.
Kollege Mierke berichtete, dass das Vereinshaus bis jetzt Kosten in Höhe von 34.000,00 DM verursacht habe.
Die Mitgliederversammlungen des Jahres 1958 wurden mit Vorträgen von Fachkräften wie Schornsteinfeger-Meister Bartsch von der Innung, Rechts-anwalt Dr. Linsert vom Zentralverband und Oberarzt Dr. Nitsche vom Städtischen Krankenhaus Neukölln ausgefüllt.
Die von den Eigenheim- und Grundbesitzervereinen durch den Zentralverband erhobenen Proteste wegen der Erhöhung der Kosten für die Entwässerungsanlagen hatten Erfolg, so dass der auf 60,00 DM festgesetzte Preis wieder auf 15,00 DM herabgesetzt wurde.
An der Fahrt zur Brüsseler Weltausstellung, die vom Zentralverband durchgeführt wurde, nahmen die Kollegen Kober und Mierke teil.
Ein Herbstvergnügen wurde diesmal im Vereinshaus der Dauergartenkolonie am Buschkrug durchgeführt. Als Ehrengast nahm Bezirksbürgermeister Exner daran teil. Für den Verein war auch diese Veranstaltung ein voller Erfolg.
Bezirksbürgermeister Exner, der nun schon seit mehreren Jahren in Mitgliederversammlungen des Vereins über kommunale Fragen gesprochen hatte, kam auch in diesem Jahre dem Wunsch des Vereins nach und stand den Rudower Bürgern Rede und Antwort.
Am 8. Dezember 1958 startete wieder die traditionelle Bescherung von 20 geladenen Heim- und Waisenkindern durch die Selbstverwertergruppe. Rund 70 Bekleidungsstücke und Spielsachen waren gefertigt worden. Ebenso fand für die Mitarbeiter wieder eine Weihnachtsfeier statt.
In der Jahreshauptversammlung am 18. Januar 1959 berichtete Kollege Kober über die Vielseitigkeit der Vereinsarbeit, die schon zu einer reinen Organisationsarbeit geworden sei. Neben der Fertigstellung der unteren Räume im Vereinshaus wurden für den Verein 2 Schreibmaschinen, 2 Tresore sowie ein kleiner Bartisch angeschafft. Die Mitglieder erfuhren ferner, dass für die in Rudow neu geschaffenen Straßen 500.000,00 DM ausgegeben worden seien und der Senat für den Straßenbau in Neukölln im Jahre 1959 weitere 5,5 Mio bewilligt habe, allerdings seien in diesem Betrag auch die Kosten für die Vergrößerung der Pumpstation in der Stubenrauchstraße enthalten. Die Beleuchtung der Straßen, besonders in der Gruppe 13, soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)      

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Chr 08 2019 - Fortsetzung der Chronik – 12. Folge

Die Chronik (12)
Kollege Mierke erhielt für seine Verdienste beim Bau des Vereinshauses die Ehrenmitgliedschaft.
Die Lasten für das Vereinshaus haben sich schon erheblich verringert und der Vorstand hofft, dass im Jahre 1959 alle Verbindlichkeiten gegenüber den Handwerkern und Lieferanten getilgt werden können. Da der größte Teil der mit dem Bau des Vereinshauses zusammenhängenden Arbeit vom Kollegen Mierke, der auch Bauführer war, getragen worden war, beschloss der geschäftsführende Vorstand, der Hauptversammlung die Ernennung des Kollegen Mierke zum Ehrenmitglied vorzuschlagen. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung einstimmig und mit großem Beifall angenommen. Kollege Mierke dankte für die Ehrung und gab sodann den Kassenbericht. Das Vermögen betrug am 1.1.1959 44.541,00 DM. Durch die Festsetzung des neuen Einheitswertes ist dieser Betrag nicht vermögenssteuerpflichtig. Anteilscheine und Bausteine sollen ab sofort nicht mehr zur Ausgabe gelangen.
Die Vorstandswahlen ergaben durch das Ausscheiden der langjährigen Kassiererin Hildegard Krüger aus beruflichen und des Kollegen Kumm aus gesundheitlichen Gründen folgende neue Zusammensetzung des Vorstandes:
1. Vorsitzender der Kollege Walter Kober, 1. Kassierer der Kollege Karl Mierke, 2. Vorsizender der Kollege Max Gaertych, 2. Kassierer der Kollege Fritz Gottschling, 1. Schriftführer der Kollege Alois Kügler, 2. Schriftführer der Kollege Otto Lehman, Beisitzer und Zeugwart der Kollege Hermann Wisbar.
Als neue Gruppenleiter wurden für die Gruppe 11 der Kollege Fritz Kallweit als Ersatz für Frau Füting und in Gruppe 14 für den ausscheidenden Kollegen Reinhold Lehmann der Kollege Joseph Knisel gewählt. Den Kollegen Kumme, Mitlöhner, Kurka und Carl wurde für die beim Bau des Vereinshauses geleistete Arbeit Beitragsfreiheit auf Lebenszeit gewährt. Desgleichen der Kollegin Frau Freier und dem Kollegen Ebert für 25 Jahre langes Kassieren.
Auch im Jahre 1959 gingen die Verhandlungen wegen der Grundwasserschäden weiter. In der Neuköllner Straße Ecke Johannisthaler Chaussee entstand eine neue Feuerwache für Buckow und Rudow, was sehr wichtig war, denn für die Freiwillige Feuerwehr in der Köpenicker Straße bedeuteten zwei Alarme innerhalb einer Stunde eine Überforderung.
Zur Unterhaltung der Mitglieder wurde einmal im Monat ein Skatabend im Vereinshaus angesetzt.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)  

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Chr 09 2019 - Fortsetzung der Chronik – 13. Folge

Die Chronik (13)  
Das Jahr 1959 - Aus den Protokollen.
An einer Studienfahrt des Zentralverbandes nach Holland nahmen die Kollegen Kügler, Ehrcke und Gaertych teil. Im Vereinshaus wurde die obere Etage als Vereinsraum ausgebaut. Dazu wurden auch neue Tische und ein Bildwerfer angeschafft.
Folgende acht Straßen wurden im Ortsteil Rudow fertiggestellt: Goldlackweg, Levkoienweg, Orchideenweg, Fuchsienweg, Löwenzahnweg, Windenweg und Mohnweg, ferner der Gehsteig des Flurweges. Die Bundesgartenschau fand im Jahre 1959 in Dortmund statt. An der vom Zentralverband dorthin durchgeführten Fahrt, nahmen die Kollegen Kober, Mierke und Lehmann teil.
Eine Werbeaktion für neue Mitglieder brachte dem Verein teilweisen Erfolg. Ein Antrag beim Gartenbauamt, die durch den Krieg verlorengegangenen Bäume in der Groß-Ziethener-Chaussee wieder neu anzupflanzen, hatte Erfolg.
Eine Wiederholung des Vorgartenwettbewerbes fand unter größerer Beteiligung  unserer Mitglieder statt. Die dafür ausgeschriebenen Preise wurden auf dem Herbstvergnügen  am 10.10.1959 verteilt.                           
Den 1. Preis ü. 50.00 DM erhielt Kollegin Zühlke, Goldlackweg 14, den 2. Preis ü. 30,00 DM erhielt Kollege Dittrich, Schönefelder Ch. 35, den 3. Preis ü. 15,00 DM erhielt Kollegin Prell, Windenweg. Der Sieger des Vorjahres, der auch in diesem Jahr mit seinem Garten Anerkennung fand, erhielt für gleichbleibende Leistungen einen Anerkennungspreis. Für vorbildliche Gartengestaltung erhielten ferner von Firmen gespendete Preise, F. Klara Brüggemann 10 Edelrosen, Hr. Fritz Schönsee 5 Edelrosen und Fr. Koch-Enzmann, Hr. Max Richter, Hr. Karl Mierke, Hr. Hoppe. sowie Fr. Emma Raschke je einen Gutschein über 5,00 DM.
Am 1. November 1959 ereignete sich vor unserem Vereinshaus ein folgenschwerer Unfall, dem unser eifriges Mitglied der Kleintierzüchtergruppe, Kollege Paul Dommel, zum Opfer fiel. Schwer verletzt musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Am 2. November erfolgte in der Blaschkoallee der erste Rammschlag im U-Bahnbau Grenzallee – Britz Süd, an dem der Kollege Max Gaertych als Vertreter des Vereins teilnahm.
Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich der Verein auch an der Totengedenkfeier der Interessengemeinschaft Rudower Vereine und legte einen Kranz nieder.
Für die Mitgliederversammlung am 20. November hatte sich Bezirksbürgermeister Lasson bereit erklärt, über die Planung und Neugestaltung des Ortsteiles Rudow im Umkreis der »Spinne« zu sprechen. Leider konnte er nur mitteilen, dass der vom Bezirksamt ausgearbeitete Plan am Tage zuvor vom Senat vollkommen abgelehnt worden war.
Die Frauen der Selbstverwertergruppe hatten das Jahr über fleißig gearbeitet und 13 größere Pelzsachen, 7 Pelztiere sowie 25 Mäntel und Kleider aus gespendeten Stoffen angefertigt. Diese Sachen zusammen mit weiteren 13 gespendeten Strickwaren wurden, wie in jedem Jahr, in einer vorweihnachtlichen Feierstunde an die vom Bezirksamt ausgesuchten Heim- und Waisenkinder verteilt. Die traditionelle Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter fand in Form eines Eisbeinessens am 12. Dezember im Lokal von Zimdarse statt. Wieder hatte Kollege Kober ein Heftchen zusammengestellt, in dem er alle seine Vorstandskollegen und Mitarbeiter in gereimter und humorvoller Form ansprach. Mit dieser Anerkennung für die geleistete Arbeit endete das Jahr 1959.
Das Jahr 1960 begann mit der Jahreshauptversammlung und der Neuwahl des Vorstandes. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt. Für den ausscheidenden 2. Kassierer trat der Kollege Kurzke in den Vorstand ein. Zur Unterstützung und Mitarbeit in der Sprechstunde stellte sich Kollege Bruno Zimmermann zur Verfügung.

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 10 2019 - Fortsetzung der Chronik – 14. Folge

Die Chronik (14) 
In einer Versammlung beschäftigten sich die Siedler mit der Gestaltung ihres Stadtteils.
Zu der Februar-Versammlung hatte sich Bezirksstadtrat Zerndt mit einigen Herren des Bezirksamtes angemeldet und um vorherige Zusendung der Fragen gebeten, die er behandeln sollte. In dieser Versammlung wurde Herrn Zerndt sicher klar, wie groß das Interesse der Rudower an der Gestaltung des Ortsteiles Rudow war. In diesem Jahr wurde der Evangelische Friedhof Ostburger Weg fertiggestellt. Der Notfriedhof, der auf Anweisung der Russischen Besatzungsmacht auf dem ehemaligen Gutsacker an der Ostseite des Rudower Wäldchen am Wildmeisterdamm (jetzt Fritz-Erler-Allee Ecke Wutzkyallee) zur Beseitigung der herumliegenden Toten angelegt werden musste, wird eingeebnet.
Die Bemühungen des Vereins, den Schichtunterricht in der Schule Köpenicker Straße durch Verlegung von Klassen in andere Schulen und Stellung eines Schulbusses zu beheben, hatten Erfolg. Auch die seit Jahren immer wieder beantragte Toilette an der „Spinne“ (U-Bahnhof Rudow) wurde durch die Aufstellung einer fahrbaren Toilette gelöst, weil eine feste Toilette erst in Verbindung mit der Fertigstellung des U-Bahnhofes erfolgen sollte.
Durch die Absage des Professors Press, weiterhin an der Lösung des Problems der Grundwasserkalamität mitzuarbeiten, war eine neue Situation entstanden. Diese Absage war zustande gekommen, weil der 1. Vorsitzende des Buckower Vereins durch Veröffentlichungen in seinem Vereinsblatt das Vertrauen des Professors missachtet hatte. Trotzdem fanden laufend Verhandlungen mit dem Bezirksamt, dem Senat und der Stadtentwässerung statt.
Im Rahmen des historischen Festzuges zur 600-Jahr-Feier des Bezirks Neukölln beteiligte sich der Verein mit drei Wagen, auf denen ein Eigentum, ein Garten und die Kleintierhaltung dargestellt waren. Der Entwurf und die Gestaltung sowie die Organisation lag wieder beim Kollegen Mierke. Der Drei-Wagen-Zug setzte sich am 26. Juni 1960 um 12.00 Uhr zur Teilnahme an dem Wagen-Corso in Bewegung und fand überall durch die sehr sinnvolle Gestaltung und den Gruß „Rudow grüßt Neukölln“ Lob und Anerkennung.
Auf der Delegiertenkonferenz des Zentralverban­des am 24. April 1960 wurde Kollege Kober als stellvertretender Vorsitzender für die Siedler gewählt.
Das Bundesbaugesetz brachte für den Vorstand und die gesamte Organisation viel Arbeit mit sich, weil es um die Mitgestaltung der Ausführungsbe­stimmungen ging.
Wie in den Vorjahren wurde ein Vorgartenwett­bewerb durchgeführt. Die Preisträger bekamen die Preise anlässlich der 600-Jahr-Feier am 26. Juni 1960 im Lokal Zimdarse ausgehändigt. Den 1. Preis erhielt Frau Elsa Prell, den 2. Preis Herr Erich Schulz, den 3. Preis Herr Buttkau und den Ehrenpreis des Bezirksamtes – eine Silberschale – erhielt Herr Urbschat.
Die Fachberater-Tagung in Wien wurde vom Zentralverband besucht. Unser Verein entsandte die Kollegen Kober, Mierke und Kügler.
Trotz der Festtage gingen die Verhandlungen des Vereins und des Zentralverbandes beim Senat wegen des Erschließungsrechtes im Bundesbau­gesetz weiter. Dieses Gesetz sah vor, dass die Anlieger bei Erstellung ihrer Straße mit 90 % der Kosten beteiligt werden sollten.
Zu alledem kamen die im Zusammenhang mit der Neufestsetzung des Einheitswertes und der damit verbundenen Erhöhung der Grundsteuer zusammenhängenden Arbeiten, bei denen es darum ging, mögliche Härten für unsere Mitglieder von vornherein zu vermeiden. Natürlich tauchten entsprechende Fragen immer wieder in den Mitgliederversammlungen auf und mussten behandelt werden. Daneben aber gab es Vorträge über Vogelschutz, Filmvorträge, einen Werbevortrag der» Öffentlichen Bausparkasse der Stadt Berlin« und Oberarzt Dr. Nitsche sprach über Krankheiten und ihre Heilung. Im November setzte Bezirksbürgermeister Lasson die Tradition des früheren Bezirksbürgermeisters Exner fort, einmal im Jahr über kommunale Fragen zu unseren Mitgliedern zu sprechen.
Der Dezember brachte die Weihnachtsbescherung der Selbstverwertergruppe für die vom Bezirksamt ausgewählten Heim- und Waisenkinder. An 20 Kinder wurden 7 Kleider, 5 Trägerröckchen mit Blusen, 1 weißer Pelzmantel, 2 Pelzkragen, 2 Pelzmützen, 2 Trainingsanzüge, 5 Strickjacken, 1 Paar Söckchen, 1 Paar Fausthandschuhe und 1 Paar wollene Kniestrümpfe verteilt. Da zu wenig geeignete Felle vorhanden waren, wurde mehr Bekleidung aus gespendeten Stoffen gefertigt. Die Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter fand wegen der im nächsten Jahr fälligen 40-Jahr-Feier diesmal im kleineren Rahmen im Vereinshaus statt. Sie wurde von allen Teilnehmern wegen ihrer Gemütlichkeit als schöner empfunden als alle vorangegangenen.
Die Jahreshauptversammlung am 22. Januar 1961 wurde vom Kollegen Gaertych als Jubi­läumsversammlung eröffnet. Dem Kollegen Mierke wurden für seine 10-jährige Tätigkeit als Kassierer der Dank und die herzlichsten Glückwünsche in Form eines Blumenstraußes zuteil.
Die Wahl des neuen Vorstandes für 1961 ergab folgende Zusammensetzung:
1. Vorsitzender Kollege Walter Kober
1. Kassierer Kollege Karl Mierke
1. Schriftführer Kollege Rudi Gallinger
2. Vorsitzender Kollege Max Gaertych
2. Kassierer Kollege Bruno Zimmermann
2. Schriftführer Kollege Franz Kurzke (für den ausscheidenden Kollegen Otto Lehmann)
Schriftleiter Kollege Alois Kügler
1. Beisitzer und Zeugwart Kollege Hermann Wisbar
2. Beisitzer Kollege Fritz Krüger

Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 11 2019 - Fortsetzung Chronik – 15. Folge

Die Chronik   (15)
Um Missbrauch vorzubeugen, wurde das Vereinseintrittsgeld auf 3,-DM erhöht.
Die Mitgliederversammlung beschloss auf Antrag des Kollegen Karl Mierke, das Eintrittsgeld auf 3,00 DM bei gleichzeitiger Zahlung von 3 Monatsbeiträgen und das Wiedereintrittsgeld auf 5,00 DM bei gleichzeitiger Zahlung von 6 Monatsbeiträgen zu erhöhen. Dadurch sollte vermieden werden, dass Eigenheimer nur Mitglied werden, um kurzfristig kostenlose Beratung oder Hilfe zu erreichen um dann wieder auszutreten.
Unter der maßgeblichen Mitarbeit des Kollegen erarbeitete der Zentralverband Vorschläge für eine sozialere Veranlagung zu den Anliegerbeiträgen aus. Bei der Veranlagung nach Frontmetern zahlen die Besitzer von Schlauch- und Hammergrundstücken im Verhältnis zu denen mit 18 m und mehr zu wenig. Es wurde vorgeschlagen, Frontmeter und Grundstücksgröße bei der Berechnung der Anliegerbeiträge zu kombinieren. Außerdem sollte eine 25 % statt 10 % Beteiligung des Senats angestrebt werden. Alte Pflasterkassenbeiträge sollen voll in Anrechnung gebracht werden. Der Senat erklärte seine Bereitschaft zu einer Verrentung der Anliegerkosten auf 20 Jahre und wollte zusätzlich bei schnellerer Abzahlung prozentuale Vergünstigungen gewähren. Das sollte allerdings nur für Mitglieder der alten Pflasterkassen gelten.
Eine vom Vorstand aufgestellte Aufgliederung der Mitglieder nach Altersgruppen ergab, dass 56 % über 60 Jahre alt sind.
Am 6. Mai 1961 wurde im Vereinskasino Britz, Buschkrugallee 157, die 40-Jahr-Feier des Vereins festlich begangen. Der rd. 500 Personen fassende Saal war mit der Vereinsfahne und dem Jubiläumsschild, mit Flieder und Birken sowie 120 Leihblumentöpfen der Firma Weimann ausgeschmückt. Die Kapelle Horstmann, ein Conferencier, Brigitte Mira, das Trio Sorrento und andere Künstler sorgten für Unterhaltung.
Die langjährigen Mitarbeiter Dutschke, Ephan und Ehrcke wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, 23 über 10 Jahre im Verein tätige Funktionäre erhielten ein Präsent. Das Mitteilungsblatt kam als 20seitiges Sonderheft heraus. Trotz zahlreicher Spenden von Firmen erforderte die Veranstaltung einen Vereinszuschuss von 1.000,- DM.
Der Zentralverband feierte am 25. Juni sein 60-jähriges Jubiläum in der Kongresshalle.
Am 12. und 13. August 1961 veranstaltete die Kleintierzüchtergruppe auf dem Vereinsgrundstück eine Kleintierschau mit 138 Zuchttieren, die sich eines guten Besuches erfreute.
Anlässlich des 70. Geburtstages des 2. Vorsitzenden Max Gaertych, der seit 25 Jahren dem Verein angehörte, fand am 22. Oktober eine kleine Feierstunde des Gesamtvorstandes statt. Hier gab der Kollege Gaertych bekannt, dass er für den Vorstand nicht mehr kandidieren wolle.
Noch vor Beendigung des Jahres 1961 konnte der 1. Vorsitzende Kollege Kober bekannt geben, dass der Senat nunmehr bereit sei, 20 % der Anliegerbeiträge zu übernehmen.
Wieder fand im Vereinshaus eine Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter statt und die Selbstverwertergruppe bescherte Waisenkinder mit selbstgefertigten Pelzsachen und Pelztieren. Dem Britzer Waisenheim übergab der Verein 100 Gläser mit eingewecktem Obst, die von Mitgliedern gespendet worden waren.
Übertragen von Dieter Rentz (wird monatlich fortgesetzt)

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Chr 12 2019 - Fortsetzung der Chronik – 16. Folge

Die Chronik (16) - In eigener Sache.
Schlusswort
Werter  Leser und werte Leserin bis hierher die Auszüge aus unserer Vereinschronik, die die Entwicklung unserer Mitgliederorganisation bis 1960 (40 Jahre EGR) wiedergibt. Der vorige, wie auch der jetzige Vorstand des EGR haben es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen die wechselhafte Geschichte des EGR vorzutragen und zur Kenntnis zu bringen. Wissend, dass viele unserer Mitglieder manches selbst miterlebt und noch in guter Erinnerung haben.
Den Jüngeren in unserer Mitgliedschaft sollte hiermit auch die Notwendigkeit einer Interessengemeinschaft aufgezeigt und dafür die entsprechende Aufmerksamkeit abverlangt werden. Die dargestellte Geschichte hat gezeigt, dass nur gemeinsam etwas für Alle erreicht werden kann. Diese Schlussfolgerung richtet sich auch an die, die nicht unserer Organisation angehören, aber uns sehr nahe stehen und oft mit großer Aufmerksamkeit unsere ausgelegten Mitgliederinformationen gelesen haben. Wir wollen wieder eine beachtliche Kraft in Rudow werden, so wie in den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg und der Zeit danach. Dies ist gerade in der jetzigen turbulenten Zeit unabdingbar.
Darum werden wir auch in lockerer Folge über die Jahre nach 1960 an Hand der Chronik Bericht erstatten, denn diese ist keineswegs abgeschlossen. Es folgen in den nächsten Ausgaben unseres Mitteilungsblattes in lockerer Folge Auszüge aus der Chronik nach 1960 bis 1996, also über die weiteren 36 Jahre Vereinsgeschichte.
Doch auch damit soll nicht Schluss sein, denn die folgenden 20 Jahre sind nicht minder interessant. Vielleicht haben wir damit dann das Ziel erreicht, dass das 100-jährige Jubiläum des EGR in einem gebührlichen Rahmen mit einer beachtlichen Mitgliederzahl gefeiert werden kann, wo wir  rückblickend darauf verweisen können, dass wir wieder unserer Interessengemeinschaft in der Öffentlichkeit den Achtungswert haben geben können, den der EGR verdient.
Dieter Rentz (2. Vors.)

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Chr 01 2020

Die Chronik          
In bisherigen Folgen haben wir hier die Vereinsgeschichte der Jahre 1921 bis 1961 wiedergegeben. Im Jahre 1971 ist die Chronik dann über weitere 10 Jahre Vereinsgeschichte fortgeschrieben worden. Hier nun in weiteren Folgen die Wiedergabe der Vereins-Chronik. Ihnen vorangestellt ein Geleitwort über weitere 10 Jahre Vereinsleben.

Geleitwort zu 10 Jahre Vereinsgeschichte von (1961 bis 1971)
Um die Chronik der Vereinsgeschichte auf dem laufenden zu halten, bat mich der Vorstand als Schriftführer, die Chronik vorerst einmal bis zum 50. Jubiläum des Vereins im Mai 1971 fortzuführen. Gleichzeitig wurde angeregt, diese Chronik über 50 Jahre Vereinsgeschichte zu vervielfältigen und sie den Mitarbeitern bei der Weihnachtsfeier 1972 zu überreichen.
In den 10 Jahren von 1961 – 1971 ging der provisorische und der Fertigausbau der Straßen in Rudow weiter voran, die Gropiusstadt wuchs ihrer Vollendung entgegen, die 50-Jahr-Feier des Vereins wurde im größeren Rahmen und unter starker Beteiligung der Mitgliedschaft in den Kindl-Festsälen, Hermannstraße 271, begangen, die Eröffnung des U-Bahnhofes Zwickauer Damm stand am Ende dieser Berichtsperiode bevor und im Juli 1972 wird die U-Bahnlinie 7 vom Fehrbelliner Platz bis zur Rudower Spinne führen.
Berlin-Rudow im November 1971
gez.  Hans Rösner

Chronik 1961 bis 1971
In der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1962 wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen.
Es wurden einstimmig gewählt:
1. Vorsitzender   Walter Kober
1. Kassierer Karl Mierke
1. Schriftführer   Franz Kurzke
2. Vorsitzender   Rudi Gallinger
2. Schriftführer   Hermann Wisbar
Besitzer       Fritz Krüger

Als Revisoren wurden gewählt:
Gustav Schwarz, Walter Weitke, Werner Hybbeneth, Willi Wendt, Erwin Freund und Erich Schulze.
In die Ehrenabordnung wurden die Kollegen Ewald Barsch, Karl Kuba und Willi Kurka gewählt. Die Kleintierzüchtergruppe wurde wiederum vom Kollegen Hermann Damerau, die Frauengruppe für die abdankende Frau Wisbar von Frau Dora Freund übernommen.
Ein vom Kollegen Mierke begründeter Antrag, den seit 5 Jahren konstanten Mitgliedsbeitrag von 1,00 DM auf 1,25 DM zu erhöhen, wurde einstimmig angenommen. In der Vorstandssitzung vom 13. Februar 1962 konnte bekannt gegeben werden, daß der Verein 1.714 Mitglieder zähle.
Für die Geschädigten der Flutwasserkatastrophe in Hamburg spendete der Verein 1.500,00 DM, die dem Zentralverband zur Weiterleitung übergeben wurden.
Durch die Senatsvorlage Drucksache 1264 erfuhren die Eigenheimer und Siedler, daß der Senat nicht 20 %, wie gefordert, sondern nur 15 % der Erschließungskosten tragen wolle. Das neue Erschließungsbeitragsgesetz, die Existenz oder Auflösung der Pflasterkassen und die Neufestsetzung des Einheitswertes beschäftigten den Vorstand und die Mitgliederversammlung über das ganze Jahr hinweg.
Am Grünen Weg wurde am 7. November 1962 der Grundstein für das größte Bauprojekt in Neukölln, die Gropiusstadt, gelegt. Damit ging auch der U-Bahnbau in Richtung Zwickauer Damm weiter.
Im Interesse einer guten Zusammenarbeit zwischen dem Verein und dem Bezirksamt Neukölln sprachen im Jahre 1962 Bezirksbürgermeister Lasson und Bezirksstadtrat Wilhelm Zerndt auf unseren Mitgliederversammlungen.
Das Jahr endete wiederum mit einer Weihnachtsbescherung der Heim- und Waisenkinder durch die Selbstverwertergruppe und einer Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter mit Partnern bei Zimdarse.
Auf der Jahreshauptversammlung am 13. Januar 1963 wurden die Mitglieder des bisherigen Vorstandes wiedergewählt. Neu hinzugewählt wurden als Beisitzer Alois Kügler und in die Ehrenkommission Otto Eichler. Kollege Kober konnte in seinem Geschäftsbericht feststellen, daß die Straßen bis zur Stubenrauchstraße fast fertiggestellt seien und nunmehr der Ausbau in den Pflasterkassengebieten 4 und 5 breiteren Raum einnehme. Die Versammlung nahm eine Protestresolution an, die sich gegen die Stellungnahme der BVG wandte, die Straßenbahnlinie 47 sei ausreichend und die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie nicht notwendig.
In der Februar-Mitgliederversammlung sprach Senator Kurt Exner über das Problem der Überalterung der Berliner Bevölkerung und die sich daraus ergebenden Aufgaben der Hilfeleistung und Betreuung.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 02 2020
Die Chronik (21) 
Das Bezirksamt wurde aufgefordert für Bürgersteigbegrenzungen der Straßen zu sorgen.
Nachdem im März der Kollege Mierke den schlechten Zustand der Rudower Straßen und Wege bemängelt und vorgeschlagen hatte, das Bezirksamt aufzufordern, die für den Fertigausbau vorerst nicht vorgesehenen Straßen westlich und östlich der Neuköllner Straße mit Bürgersteigbegrenzungen zu versehen, konnte Kollege Kober in der Mitgliederversammlung am 25. Mai 1962 die Mitteilung machen, dass diese Straßen eine 3 m breite Fahrbahn erhalten sollten.
Wegen einer schweren Erkrankung des Schriftleiters unseres Mitteilungsblattes, Alois Kügler, und um die Herausgabe des “Grünen Blattes“ nicht zu gefährden, übernahm Kollege Mierke den Inseratenteil, während ein Redaktionsausschuss, bestehend aus den Kollegen Kober, Gallinger und Kurzke die Zusammenstellung des Mitteilungsblattes in die Hand nahm.
Im August konnte die Kleintierzüchtergruppe wieder eine erfolgreiche, gut besuchte Kleintierschau durchführen.
In der Sitzung des engeren Vorstandes am 4. September 1963 gab Kollege Kober bekannt, dass nunmehr die bereits gutgeschriebenen Pflasterkassengelder bis zum 30. Juni 1962 (Inkrafttreten des neuen Baugesetzes) auch verzinst werden.
In der Mitgliederversammlung vom 22. November 1963 teilte Baustadtrat Zerndt mit, daß für das Jahr 1964 etwa 2 Millionen DM für den Straßenausbau zur Verfügung stünden, die für den Ausbau folgender Straßen Verwendung finden würden: Petunienweg, Kornblumenring, Orchideenweg, Margueritenring, Fenchelweg, Seidelbastweg, Kleestraße, Ritterspornweg und Kornradenstraße.
Am Teltowkanal zwischen Trollblumen-, Minze- und Männertreuweg trägt seit 26. November 1963 das modernste Fernheizwerk Europas den Namen unseres Dorfes »Kraftwerk Rudow«.
Wie in den vorausgegangenen Jahren hatte die Selbstverwertergruppe 21 Mädchen und Jungen aus dem Kinderheim Schloss Britz eingeladen und ihnen neben einer Kaffeetafel mit Kakao, selbstgebackenem Kuchen sowie einem »Bunten Teller«, Kleider, Blusen, Röcke, Hosen und Felltierchen beschert.
Für die Mitarbeiter fand im Dezember eine bescheidene Vorweihnachtsfeier statt.
Die drei wichtigsten Sorgenkinder waren im Jahre 1963 die noch nicht befestigten Wege und Straßen. Die ungenügende Verkehrsverbindung von und nach Rudow und die Verlegung der Postverteilungsstelle zur Gutschmidtstraße in Britz-Süd.
Die Jahreshauptversammlung im Januar 1964 wies zwei Merkmale auf. Sie war einmal entmutigend schlecht besucht und zum zweiten hatte Kollege Kober mit dieser Versammlung eine 10jährige erfolgreiche Tätigkeit im Verein hinter sich gebracht. Als Dank und Anerkennung wurde ihm vom Kollegen Gustav Schwarz und nach anerkennenden Worten des Kollegen Max Gaertych eine Urkunde und die Ehrennadel als äußeres Zeichen der Ehrenmitgliedschaft mit 10 roten Nelken überreicht.
Außerdem erhielten alle früher schon ernannten Ehrenmitglieder die Ehrennadel und die Mitglieder, die 10 und mehr Jahre eine Funktion innehatten die Vereinsnadel mit dem Originalbild des Vereinshauses.
Für die Leitung der Vereinssprechstunden wurde ab Februar 1964 Herr Dr. Ruhnke gewonnen.
Der in der Versammlung neu gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender   Kollege Walter Kober
2. Vorsitzender   Kollege Otto Eichler
1. Kassierer  Kollege Karl Mierke
2. Kassierer  Kollege Bruno Zimmermann
1. Schriftführer   Kollegin Dora Freund
2. Schriftführer   - unbesetzt –

Beisitzer die  Kollegen Hermann Wisbar und  Fritz Krüger
Gartenfachberater       Kollege Konrad Ehrcke
Kleintiergruppe   Kollege Hermann Damerau
Selbstverwerter-
gruppe          Kollegin Lore Damerau
Frauengruppe    Kollegin Dora Freund
Die Ehrenkommission setzte sich wieder aus den Kollegen Otto Eichler, Ewald Barsch und Karl Kuba zusammen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 03 2020
Die Chronik  (22)  
Verkehrssenator und BVG-Direktion erörterten mit dem Vorstand dringliche Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs in Rudow.
In der Vorstandssitzung vom 5. März 1964 begrüßte Kollege Kober als neuen Mitarbeiter und Schriftführer den Kollegen Hans Rösner, der in der März-Mitgliederversammlung einstimmig gewählt wurde. Frau Dora Freund wurde 2. Schriftführerin. Als weiteren neuen Mitarbeiter stellte Kollege Kober in der Vorstandssitzung vom 3. April den Kollegen Keil vor. Nach einer gewissen Zeit der Einarbeitung soll entscheiden werden, welche Funktion ihm übertragen wird.
Der Monat April brachte zwei Ereignisse, den 50. Geburtstag des Kollegen Walter Kober am 9. April, zu dem der Vorstand herzliche Glückwünsche aussprach und das 10jährige Bestehen der Selbstverwertergruppe, die seit 1957 regelmäßig Neuköllner Heim- und Waisenkinder bescherte.
Als Ausgleich für die bescheidene Weihnachtsfeier des vergangenen Jahres wurde für die Mitarbeiter am 23. Mai 1964 ein Ausflug ins »Blaue« veranstaltet. Einen schmerzlichen, fast unfassbaren und unersetzlichen Verlust erlitt der Verein am 31. Juli 1964 durch den plötzlichen Tod – während eines Einsatzes der Feuerwehr – seines 1. Vorsitzenden Walter Kober. Während der 10 Jahre seines Wirkens im Verein war es dank seiner aktiven Tätigkeit im Zentralverband, in der Tiefbaudeputation, bei der Senats- und Bezirksverwaltung besonders gut vorangegangen.

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23. Oktober 1964 wurde Kollege Mierke bis zu den Neuwahlen kommissarisch mit der Führung der Geschäfte beauftragt. Kollege Mierke stellte der Versammlung den als Hauptkassierer gewonnenen Kollegen Willibald Brockhaus vor. Ebenfalls im Oktober wählte die Delegiertenversammlung des Zentralverbandes den Kollegen Mierke als stellvertretenden Vorsitzenden für die Sparte Siedler in den engeren Vorstand des Zentralverbandes. Ebenfalls im Oktober fand in Rudow eine Besprechung statt, an der Senator Kurt Exner, die Kollegen Mierke und Rösner sowohl der Direktor der BVG Dr. König und sein Assistent Herr Piefke teilnahmen. Es ging um die vom Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V. geforderte Verkehrsverbesserung in Rudow. Dr. König versprach, in naher Zukunft eine Art Ortsverkehr mit Bussen zur Straßenbahnlinie 47 einzurichten. Am 6. November 1964 führte Kollege Mierke den Kollegen Günter Knaack ein, der sich bereiterklärte, die Funktion des 2. Kassierers zu übernehmen und damit die Nachfolge des Kollegen Bruno Zimmermann anzutreten. In dieser Sitzung des engeren Vorstandes regte Kollege Mierke an, der Senat solle die in naher Zukunft für den Fertigausbau nicht vorgesehenen Straßen provisorisch ausbauen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 04 2020
Die Chronik (23)
Dritte Kindertagesstätte für Rudow wurde in der Köpenicker Straße eröffnet.
Im November 1964 wird im ehemaligen Rittergutspark Köpenicker Straße 154 / 160 eine städtische Kindertagesstätte eröffnet. Es gab bis dahin nur je eine Kita in der katholischen und der evangelischen Kirche. Das war nun die dritte Kindertagesstätte in Rudow. Die Selbstverwertergruppe führte die 8. Bescherung für 25 Heim- und Waisenkinder, zu der auch die Frauengruppe ein Wäschepaket für 75,00 DM beisteuerte, durch und am 19. Dezember veranstaltete der Vorstand mit den Mitarbeitern seine vorweihnachtliche Zusammenkunft.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1965 konnte Kollege Mierke die erfreuliche Mitteilung machen, daß auf Grund der Besprechung im Oktober des vergangenen Jahres seit dem 2. Januar 1965 der Bus A 93 von der Spinne über die Waßmannsdorfer Chaussee, den Geflügelsteig und die Groß-Ziethener Chaussee zurück zur Spinne verkehrt.
Er wies darauf hin, daß sich die Einführung der 14-tägigen Sprechstunde mit unserem Rechtsanwalt Herrn Dr. Ruhnke im Vereinshaus als eine gute Sache erwiesen habe und 1964 von über 200 ratsuchenden Mitgliedern besucht wurde.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1965 wurden die Mitglieder des bisherigen Vorstandes wiedergewählt. Neu hinzu gewählt wurde als Revisor Kollege Helmut Weber für den ausscheidenden Kollegen Gustav Schwarz.
In der Mitgliederversammlung am 05. März 1965 sprach Bezirksstadtrat Fritz Votava über die Neuköllner Jugendarbeit, in der April-Versammlung Bezirksbürgermeister Lasson über »Kommunale Probleme in Neukölln«.
Am 12. Juni 1965 fand die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter mit Partnern statt.
Im Juli mußte sich unser Mitarbeiter Kollege Hermann Wisbar ins Krankenhaus begeben.
Zum 1. Todestag von Walter Kober, am 31. Juli 1965, legte der Vorstand an seinem Grabe einen Strauß mit Schleife nieder.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 05 2020
Die Chronik (24)
Wegen des Auftretens einer Viruskrankheit bei Hasen musste die Kleintierschau ausfallen.
Die für den Monat August vorgesehene Kleintierschau musste leider, wie in anderen Bezirken auch, wegen der in ganz Berlin grassierenden Myxomatose (tödlich verlaufende Viruskrankheit bei Hasen, Zucht- und Wildkaninchen) ausfallen. Am 20. und 21. November 1965 war Rudow nach 42-stündigem Schneefall eingeschneit. Seit 70 Jahren war so ein starker Schneefall im November nicht zu verzeichnen.
Wieder hatten die 15 Frauen der Selbstverwertergruppe Kleider, Pelzsachen und Pelztiere für 20 Britzer Heimkinder angefertigt und die Frauengruppe hatte Leibwäsche im Werte von 75,00 DM zugesteuert. Die Weihnachtsfeier des Gesamtvorstandes, die diesmal im Lokal von  Veltmann stattfand, war mit einem Essen und mit Musik verbunden. Für seine Mitarbeit wurde Kollege Alois Kügler zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt die goldene Ehrennadel. Den Frauen der Selbstverwertergruppe wurde für ihre 12jährige Tätigkeit die Vereinsnadel überreicht, ebenso der Kollegin Plitzko für ihre 10jährige Tätigkeit. In den ersten Tagen des Jahres 1966 unternahm der Kollege Mierke eine Rundfahrt mit Baustadtrat Domeyer, um ihm den Zustand der Straßen in Rudow, besonders auch an den Haltestellen des Busses A 93 zu zeigen. Auch dem für Rudow zuständigen Abgeordneten Kurt Exner trug er die Wünsche und Bitten des Vereins vor.
Auf der Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1966 konnte Kollege Mierke erklären, dass das Vereinshaus fertig und schuldenfrei sei und dankte allen Mitarbeitern, Mitgliedern und Freunden, die selbst mit Hand angelegt hatten oder durch den Erwerb von Anteilscheinen den Bau finanzieren halfen sowie den Geschäftsleuten, die in großzügiger Weise das Material lieferten. Die vom Vorstand durchgeführte Mitgliederwerbung brachte einen Zugang von 29 neuen Mitgliedern. Die Werbung soll fortgeführt werden. Thema Nr. 1 war 1965 und bleibt der provisorische oder Fertigausbau der Straßen in den Pflasterkassengebieten.
Auf der Jahreshauptversammlung 1966 wurde der alte Vorstand mit zwei Veränderungen wiedergewählt.
3. Beisitzer        Kollege Werner Kuhn
Revisor              Kollege Fredy Huke
                        (für den ausscheidenden Kollegen Helmut Weber).
In seiner Sitzung vom 04. Februar 1966 beschloss der Vorstand, die Mitgliederversammlungen nicht mehr monatlich, sondern alle acht Wochen, d.h. im Februar, April, Juni, September und November abzuhalten. Im März 1966 wird mit dem Bau einer städtischen Kindertagesstätte Zwickauer Damm 24 begonnen. Am 1. April 1966 bestand das Postamt in der Neuköllner Straße (jetzt Alt-Rudow / Ecke Bildhauer Weg) 60 Jahre. Als ein Erfolg des Vereins konnte verbucht werden, dass die BVG die Betriebszeit des A93 um 2 Stunden verlängerte. Am 11. Juni machte der Vorstand mit ca. 80 Mitarbeitern seine Fahrt ins »Blaue«, die nach Tegel führte.
Auf Grund einer Beanstandung der Kostenabrechnung für den Meldenweg durch den Vereinsvorstand, musste das Tiefbauamt eine neue Berechnung vornehmen, die um 12.500,00 DM niedriger gegenüber der ersten Berechnung ausfiel. Die Differenz bei den Anliegerkosten kam den betroffenen Anliegern zugute. Um den Mitgliedern bei der Ausfüllung der Fragebogen zur Neubewertung des Grundbesitzes Hilfestellung zu geben, beschloss der Vorstand, ab Oktober 1966 Beratungsstunden im Vereinshaus einzurichten. In der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober 1966, um 0.59 Uhr, fuhr die letzte Straßenbahn der Linie 47 von Rudow nach Britz. Nach genau 53 Jahren stellte sie ihr Klingeln ein!
An 9 Abenden stellten sich 12 Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter und Mitglieder zur Beratung von 500 Mitgliedern zur Verfügung. Anlässlich des 75. Geburtstages des Ehrenmitgliedes Max Gaertych am 23. Oktober gab der Vorstand einen Empfang im Vereinshaus. Als neue Mitarbeiterin stellte Kollege Mierke Frau Ursula Rose vor, die die Bearbeitung des Mitteilungsblattes übernahm. Für den langjährigen Leiter der Gruppe 4 – Karl Kuba – der im November verstarb, konnte Frau Margarete Hopke gewonnen werden. Im Weihnachtsmonat konnte die Selbstverwertergruppe ihre 10. Bescherung von Heim- und Waisenkindern im Vereinshaus vornehmen. Die Frauengruppe beteiligte sich wieder mit einem Wäschepaket im Werte von 75,00 DM. Die Weihnachtsfeier fand am 17. Dezember für die Mitarbeiter, diesmal ohne Partner, im Vereinshaus statt.
Auf der Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1967 wurden neu in den Vorstand gewählt:
1. Kassierer     Kollege Günter Knaak
                      (für den ausscheidenden Kollegen Willibald Brockhaus)
2. Kassiererin   Kollegin Ursula Rose.
Für den Kollegen Ephan, der seine Gruppe schon seit über 30 Jahren geführt und um Ablösung gebeten hatte, erklärte sich der Kollege Paul Palfner zur Übernahme bereit. Die Gruppe 11 übernahm der Kollege Herbert Schmidt. Der Verein bestand im Januar 1967 aus 1.644 Mitgliedern. Wegen des hohen Alters der Mitglieder der Ehrenkommission, denen man nicht mehr zumuten konnte, bei jedem Wetter mit der Vereinsfahne längere Zeit am offenen Grabe zu stehen, beschloss der Vorstand am 25. Januar 1967, die Ehrenabordnung aufzulösen. Stattdessen soll eine Kondolenzkarte verschickt werden und an der Beisetzung ein Vorstandsmitglied oder der jeweilige Gruppenleiter mit einem Blumengruß mit Schleife teilnehmen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 06 2020
Die Chronik (25)      
Der seit Menschengedenken schwerste Orkan raste mit 125 km/h über Berlin.
Am 21. Februar 1967 raste der seit Menschengedenken schwerste Orkan mit einer Geschwindigkeit von 125 km/h über die Stadt und richtete Schäden in Millionenhöhe an.
Mit dem Monat März 1967 erhielt die Titelseite des Mitteilungsblattes ein neues Gesicht. Unter dem Bild des Vereinshauses erscheinen nunmehr alle wichtigen Termine, so daß sie jedem gleich ins Auge fallen.
Ebenfalls im März 1967 wurde der Wildmeisterdamm (jetzt Fritz-Erler-Allee von der Neuköllner Straße bis kurz hinter die Wutzkyallee) – die Verbindungsstraße von Rudow nach Buckow, als typische Märkische Allee – als Naturdenkmal – ausgewiesen und bleibt mit seinen 243 Eichen, 240 Ahorn, 53 Linden und 8 Ulmen der Nachwelt erhalten.
Am 25. Mai 1967 wurden in der Krokusstraße zwischen Prierosser Straße und Neuköllner Straße die im herrlichsten Maiengrün prangenden letzten 12 Lindenbäume gefällt.
Am 10. Juni 1967 fand die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter statt, die als »Dankeschön« gedacht ist, und nicht aus Mitgliederbeiträgen, sondern aus Spenden oder Überschüssen aus dem Mitteilungsblatt finanziert wird. Sie wurde diesmal in Form einer Dampferfahrt von der Kottbusser Brücke zur Pfaueninsel durchgeführt.
Am 14. Juli 1967 führte der Kollege Mierke als neue Mitarbeiterin die Kollegin Walli Lindner ein, die die Gruppe des nach 34 Jahren Mitarbeit ausscheidenden Kollegen Ephan übernahm.
Trotz eines Falles von Myxomatose in Rudow, konnte die Kleintierschau der Kleintierzüchtergruppe nach einigen Schwierigkeiten noch im letzten Augenblick im August durchgeführt werden.
Am 31. August 1967 wurde das Autokino Rudow mit einem Platzangebot von 1200 Autos auf dem freien Feld westlich der Waltersdorfer Chaussee nahe der Grenzbefestigung zur DDR eröffnet.
Anlässlich des 65. Geburtstages des Kollegen Mierke am 25. August richtete der Vorstand für ihn eine Geburtstagsfeier im Vereinshaus aus.
Ebenfalls im August wurden die Straßenbahngleise der Linie 47 ausgebaut.
Eine im Oktober 1967 angelaufene Sammlung von Obst unter den Mitgliedern für Alten- und Kinderheime erbrachte eine Spende von 20 Zentnern Obst und Nüssen, für die sich die Bezirksstadträte Fritz Votava (Jugend) und Gerhard Ludwig (Soziales) herzlich bedankten.
Bei der am 8. Dezember durchgeführten Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter (ohne Angehörige) im Vereinshaus, erhielten die Teilnehmer einen vom Vorstand veranlassten Sonderdruck eines Vortrages des Kollegen Galle über die Geschichte Rudows.
Selbstverständlich setzte auch die Selbstverwertergruppe, unterstützt durch die Frauengruppe, ihre soziale Arbeit mit der Weihnachtsbescherung für die Kinder des Kinderheimes Schloss Britz fort. Der Mitgliederstand ging Ende 1967 auf 1.600 Mitglieder zurück.
In der Jahreshauptversammlung am 18. Februar 1968 wurde ein Antrag des geschäftsführenden Vorstandes auf Erhöhung des Beitrages von 1,25 DM auf 1,50 DM monatlich ab 1. Juli 1968 mit 111 Stimmen, bei einer Stimmenenthaltung, angenommen. Als Begründung gab Kollege Mierke die steigenden Kosten für Gas, Wasser, Strom und andere Dienstleistungen, die Instandhaltung des Sachvermögens sowie die gestiegenen Sprechstundenkosten an.
Sprechstunden im Zentralverband werden ab 1968 vom Syndikus des Zentralverbandes, Herrn Leidgens, abgehalten.
Auf der Jahreshauptversammlung 1968 wurde neu in den Vorstand gewählt:
Als Beisitzer, Kollege Herbert Schmidt,
für den ausgeschiedenen Kollegen Kurt Schwanke.
Unser Ehrenmitglied Max Gaertych verstarb am 2. April 1968. Der Kollege Gaertych hatte sich große Verdienste um den Wiederaufbau des Vereins nach 1945 erworben, bekleidete die Ämter des 1. und des 2. Vorsitzenden sowie des Schriftführers, beriet die Mitglieder in den Sprechstunden und war einer der wenigen Idealisten, die sich stets für den Verein und die Siedler einsetzen. Nach der Beisetzung am 12. Mai 1968 auf dem Friedhof Köpenicker Straße fanden sich 45 Mitarbeiter und Freunde zu einer Nachfeier im Vereinshaus zusammen.
Im April und Mai ließ der Vorstand die Räume des Vereinshauses renovieren und die Fenster streichen.
Das Aussehen der Krokusstraße zwischen Prierosser Straße und Stubenrauchstraße wurde in den letzten drei Jahren völlig verändert. Ehemals Feldweg nach Johannisthal, dann holperige Poststraße mit Laubbäumen bis zur heutigen Asphaltstraße mit vielen Neubauten am Rande. Vom einst herrlichen Baumbestand blieben nur 14 Bäume übrig.
Am 15. Juni 1968 ging die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter mit dem kleinen Dampfer »Kehr wieder« von der Reederei Fröhlich wieder zur Pfaueninsel.
Am 24. Juni 1968 fand auf dem Vereinsgrundstück ein Kinderfest mit Bewirtung von 20 Britzer Heim- und Waisenkindern statt.
Ihre Kleintierschau veranstaltete die Kleintierzüchtergruppe am 31. August und 1. September 1968; mit 770 Besuchern ein außerordentlicher Erfolg.
Im September konnte als neue Mitarbeiterin Frau Erika König gewonnen werden, die für den ausgeschiedenen Kollegen Schwanke die Gruppenarbeit übernommen hat.
Die alten Schränke, Stühle und Schreibtische im Büro des Vereinshauses wurden durch moderne und platzsparende Möbel ersetzt.
Die Selbstverwertergruppe und die Frauengruppe ließen es sich nicht nehmen, die Heim- und Waisenkinder wieder zur traditionellen Vorweihnachtsbescherung einzuladen. Die Weihnachtsfeier mit den Mitarbeitern wurde am 13. Dezember im Vereinshaus durchgeführt. So konnte das Jahr 1968 ohne große offenstehende Probleme abgeschlossen werden.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 07 2020
Die Chronik (26)
Mitgliederzahl rückläufig – Seit mehreren Jahren gibt es keinen zweiten Vorsitzenden mehr.
Selbstverständlich, daß bei fortschreitendem Straßenbau, bei Verbesserung der Beleuchtung und der Verkehrsverbindungen der Stand der Mitgliederzahl rückläufig war.
Weniger selbstverständlich und schön war jedoch, daß der Verein seit über 4 Jahren keinen Mitarbeiter für die Funktion des 2. Vorsitzenden finden konnte.
In der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes am 3. Januar 1969 überreichte Kollege Mierke dem Kollegen Fritz Krüger die Vereinsnadel für 10jährige Mitarbeit.
Die Jahreshauptversammlung wählte einstimmig den alten Vorstand wieder.
Im Februar 1969 beschäftigten sich der engere und der erweiterte Vorstand mit einem Schreiben des Tiefbauamtes, wonach der Verein im Zuge der Verbreiterung der Neuköllner Straße 69 m² Vorgartenland abtreten sollte. Die zur Waltersdorfer Chaussee, Höhe Eichenauer Weg, führende Umgehungsstraße soll in 38 m Breite mit zwei 9 breiten Richtungsfahrbahnen und einem 5 m breiten trennenden Mittelstreifen aufgelegt werden. Dazu kommen 2 Gehwege von je 4,50 m Breite und 2 Radwege von je 1,40 m Breite.
Der Vorstand war der Meinung, daß ein Mittelstreifen von 5 m Breite nicht erforderlich sei und daß sich ein solcher Streifen in Richtung Spinne verjüngen könne. Der Verein sei bereit, Vorgartenland abzutreten, aber nicht in einer Breite, die die Straße bis auf einen Meter an das Vereinshaus  heranbringen würde. Vom Grundstücksamt wurde ein genauer Plan vom Verlauf der geplanten Neuköllner Straße und den einzelnen Breiten erbeten.
In der Mitgliederversammlung vom 28. März 1969 wurden schließlich die Satzungsänderungen beschlossen, die schon im Februar auf der Tagesordnung standen, aber nicht zur Abstimmung gebracht werden konnten, da nur 70 Mitglieder anwesend waren. Dabei handelt es sich zum großen Teil um rein formelle Änderungen. So soll es im § 2, Absatz 2 statt »der in §1 Genannten« heißen, »der im §1 genannten Eigenheim- und Grundbesitzer«. Im § 3 entfällt das Wort »Nutznießer«, so daß der Wortlaut nunmehr heißt »Mitglied kann jeder Eigentümer werden«. Im § 5 heißt es unter 2 statt »der sechswöchigen Kündigungsfrist«, »einer sechswöchigen Kündigungsfrist«. Im § 9  wird der dem geschäftsführenden Vorstand ohne Befragung der Hauptversammlung zur Verfügung stehende Betrag von 2.000,00 DM auf 4.000,00 DM erhöht. Der § 10, der in seiner alten Fassung  noch monatliche Mitgliederversammlungen vorsieht, bestimmt in seiner neuen Fassung, daß Mitgliederversammlungen nach Bedarf, mindestens aber einmal im Vierteljahr stattfinden sollen.
Ein Druckblatt mit diesen Satzungsänderungen wurde allen Mitgliedern von den Gruppenleitern später gegen Empfangsbestätigung ausgehändigt.
Die Fahrt ins »Blaue« 1969, zu der jeder Mitarbeiter eine Begleitperson mitbringen durfte, fand am 21. Juni statt, führte durch die Wohngroßsiedlung »Märkisches Viertel« und endete im »Forsthaus Tegel«.
Am 30. und 31. August 1969 sollte die 10. Kleintierschau nach 1945 durchgeführt werden, für die der EGR als Preis eine Tierplastik aus Blei, versilbert und auf einen Marmorsockel montiert, stiftete. Die bereits aufgebaute Ausstellung mußte jedoch wegen des schlechten Wetters wieder abgebaut und auf den 20. / 21. September verschoben werden. Sie wurde trotzdem oder gerade deswegen ein voller Erfolg. Am 14. Oktober 1969 verstarb der langjährige 1. Vorsitzende der Kleintierzüchtergruppe, Kollege Hermann Damerau, nachdem er schon vorher wegen seines schlechten Gesundheitszustandes die Funktion nicht mehr hatte wahrnehmen können. Wieder war ein aktiver und verlässlicher Mitarbeiter ausgefallen und hatte einen leeren Stuhl hinterlassen, der neu besetzt werden mußte. Ab 1. Januar 1970 betraute die Kleintierzüchtergruppe ihren Kollegen Dieter Lade mit dieser Aufgabe.
In der Sitzung des erweiterten Vorstandes vom 14. November 1969 wurden die beiden Sparschweine geschlachtet. Auf den Vorstandssitzungen fütterten die Mitarbeiter fleißig 2 Sparschweine. Die Summe von 156,00 DM kam den Heimkindern zugute; 10 Mädchen aus dem Britzer Kinderheim und 10 Jungen aus dem Schülerheim in der Stubenrauchstraße, die von der Selbstverwertergruppe bewirtet und beschenkt wurden. Die Frauengruppe beteiligte sich mit einem Wäschepaket im Werte von 102,00 DM.
Die vorweihnachtliche Zusammenkunft des Gesamtvorstandes fand am 19. Dezember im Vereinshaus statt.
Das Jahr 1970 begann sehr verheißungsvoll mit der Eröffnung der U-Bahnlinie 7 bis zum Zwickauer Damm am 2. Januar. Bereits in den Morgenstunden dieses Tages verkehrte schon der Zubringer-Bus A 57, der als Innenring die Stubenrauchstraße, als Außenring die Neuköllner Straße entlang und zurück zum Bahnhof Zwickauer Damm fuhr.
Neu in den Vorstand wurde auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1970 Kollege Wolfgang Freund als Gartenfachberater-Nachwuchs, und als Gruppenleiter der Gruppe 3 Kollege Erich Schulze für den ausgeschiedenen Kollegen Georg Scholz gewählt. Am 24. Januar 1970 verstarb der langjährige Mitarbeiter Georg Scholz (seine Gruppe hatte bereits der Kollege Erich Schulze übernommen).
Zum 50jährigen Geschäftsjubiläum des Kollegen Günter Herzig am 1. April 1970 überreichte Kollege Mierke einen Blumenkorb mit Schleife sowie einen Spielzeugtresor mit 1,00 DM Einlage, die als symbolischer Anteil des Vereins an dem Neubau des Kollegen Herzig verstanden werden sollte.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 08 2020
Die Chronik (27)
Einbruch im Vereinshaus – Gott sei Dank wurde der Schaden von der Versicherung beglichen.
Zwischen dem 2. und 4. Mai 1970 wurde im Vereinshaus eingebrochen. Der oder die Einbrecher hatten die Kellertür aufgebrochen, eine Leiter herausgeholt und waren vermittels dieser durch das Fenster der Damentoilette eingestiegen. Sie brachen die Rollschränke auf und den Griff des Tresors ab, entwendeten die neue Rechenmaschine, ein Dampfbügeleisen der Selbstverwertergruppe, 19 Handtücher, in die sie die ebenfalls entwendeten Spirituosen einwickelten Werkzeug, eine Schere und Stempelkissen. Sie schlachteten auch das Telefonsparschwein. Das Kopiergerät, die Schreibmaschine und den Diaprojektor ließen sie jedoch stehen. Auf Grund dieses Vorfalles beschloss der Vorstand, einen Panzerschrank anzuschaffen. Der Schaden selbst wurde von der »Agrippina« ersetzt.
Die Fahrt ins »Blaue« mit den Mitarbeitern ging am 27. Juni zum »Forsthaus Hubertus« und war, wie einmütig festgestellt wurde, in jeder Beziehung, was die Fahrtroute, die Gegend, das Wetter und auch das Lokal anbetraf, ein gelungenes Ereignis für alle Teilnehmer.
Zur Kleintierschau 1970 im August und für die Tischbewertung stiftete der Verein eine »Hermann Damerau-Gedenkplatte« für jede der vier Tiergattungen.
Im September verabschiedete sich der langjährige Mitarbeiter des Vereins und der Kleintierzüchtergruppe, Kollege Paul Prenzlow, wegen Umzugs nach Bremen. Für die von ihm betreute Gruppe 6 konnten als neue Mitarbeiter Frau Gertrud Faber und Herr Otto Krampe gewonnen werden. Im Oktober gab die Mitarbeiterin Anneliese Miethke die Reinigung des Vereinshauses ab und der Vorstand wandte sich versuchsweise an eine Hausreinigungsfirma, die zwar teuer, aber nicht sehr zuverlässig war. Schließlich übernahm es im November Frau Lade (Kleintierzüchtergruppe), das Haus gegen ein Entgelt zu reinigen. Die Schlachtung der zwei Sparschweine in der Sitzung des erweiterten Vorstandes am 13. November 1970 ergab nach Aufrundung 195,00 DM.
Die Weihnachtsfeier der Mitarbeiter am 18. Dezember stand im Zeichen eines am Vortage stattgefundenen zweiten Einbruchs in das Vereinshaus, bei dem der Radioapparat und für die Weihnachtsfeier bestimmte kleine Geschenke gestohlen wurden. Dennoch gab es Kaffee, Stolle, Bockwurst und für jedem zwei kostenlosen Getränke.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 09 2020
Die Chronik (28)   
Vorbereitungen für die 50-Jahrfeier beginnen.
Alle Sitzungen und Mitgliederversammlungen des Jahres 1970 beschäftigten sich mit zwei wichtigen Problemen: Die Abtretung vom Vorgartenland, die zu Gesprächen auf Senats- und Bezirksebene sowie zu langwierigen, zu nichts führendem Briefwechsel führte; und die Gestaltung der 50-Jahr-Feier des Vereins am 8. Mai 1971.
Mit Beginn des Jahres 1971 fallen die altehrwürdigen Gemäuer des ehemaligen romantischen Rittergutes Rudow der Spitzhacke zum Opfer. Die zum Teil 1770 erbauten, aber in den letzten Jahren teilweise verfallenen Wohngebäude, Stallungen, Remisen und das Gärtnerhaus sowie der Baumbestand müssen neuzeitlichen Wohnblöcken weichen.
In seiner Sitzung am 6. Januar 1971 beschäftigte sich der engere Vorstand mit Schutzmaßnahmen gegen Einbruch. Nachdem für die Akten und die wertvollen Geräte bereits ein Panzerschrank angeschafft worden war, sollte nunmehr die Eingangstür mit einem starken Eisenblech beschlagen werden und ein Basquilschloß (3-Punkt-Schließung) erhalten. Die Toilettenfenster sollen vergittert werden und das Zimmerfenster zum Garten ein Scherengitter erhalten.
Die Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1971, die gleichzeitig die 50. Jahreshauptversammlung seit Bestehen des Vereins war, war mit 120 Mitgliedern und Gästen gut besucht. Kollege Mierke nahm die Gelegenheit wahr, als Einführung zu seinem Geschäftsbericht einen Rückblick über die Geschichte und Entwicklung des Vereins seit dem 8. Mai 1921 zu geben. Ohne Gegenstimmen wurde der alte Vorstand für das Jahr 1971 wiedergewählt.
Um das Ereignis des 50jährigen Bestehens des Vereins zu unterstreichen, erhielt die Titelseite des Mitteilungsblattes auf der linken Seite die Zahl 50 und darunter die Jahreszahlen 1921 und 1971. Diese Jubiläumszahlen wurden das ganze Jahr 1971 auf dem Titelblatt gezeigt.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz  (wird fortgesetzt)

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Chr 10 2020
Die Chronik (29)
Zur 50-Jahrfeier am 8. Mai 1971 wurde in den Kindl-Festsälen in Neukölln   gefeiert.
Am 8. Mai 1971 schließlich fand in den »Kindl-Festsälen«, Hermannstr. 217, die Jubiläumsfeier statt. Der Saal fasste 550 Personen und war bis auf den letzten Platz besetzt. Inmitten des Blumenschmucks auf der Bühne leuchtete die »Goldene 50«. Die Kapelle Walter Saschi sorgte für Stimmung und wurde unterstützt durch einen Conférencier, einen Mundharmonika-Virtuosen, einen Zauberer und das Trio Sorrento. Ansprachen wurden gehalten und Geschenke wurden überreicht von Bezirksstadtrat Votava, MdA Lothar Schulz (Britzer Bürgerverein), Kollegen Schremer (Eigenheim- und Grundbesitzer Buckow), Kollegen Erwin Köhler (Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten), Herrn Richter (Haus- und Grundbesitzerverein Rudow) und dem 1. Vorsitzenden des Zentralverbandes Wilhelm Naulin, der bei dieser Gelegenheit der beiden leider zu früh verstorbenen Mitarbeiter May Gaertych und Walter Kober gedachte. Von ihm erhielt der Verein eine Ehrenurkunde, einen silbernen Gedenkteller und ein Bild.
Zur Verlosung stand ein elektrischer Rasenmäher der Fa. Wolff, von Kollegen Günter Herzig gespendet. Ihn gewann die Kollegin Bruderek aus der Gruppe 6. Der Abend war nach übereinstimmenden Aussagen ein voller Erfolg. Die Veranstaltung erbrachte 2.890,00 DM Einnahmen, denen an Ausgaben 5.020,00 DM gegenüberstanden, so daß die Vereinskasse 2.230,00 DM zu tragen hatte. Die Kosten für die umfangreiche Festschrift konnten durch Inserate allein nicht gedeckt werden.
Aus Anlass des 75. Geburtstages des Kollegen Fritz Krüger veranstaltete der Vorstand am 22. Mai 1971 im Vereinshaus eine kleine Feier des geschäftsführenden Vorstandes mit Partnern.
Infolge einer geschäftlichen Veränderung des Kollegen Lade war dieser nicht mehr in der Lage, seine Funktion als 1. Vorsitzender der Kleintierzüchtergruppe auszuüben, so daß ab Mai 1971 der Kollege Werner Lehmann den Vorsitz der Kleintierzüchtergruppe übernahm. Damit entfiel auch die Reinigung des Vereinshauses durch Frau Lade.
Kollege Krüger mit 75 Jahren fand sich bereit, diese Reinigung bis zur Klärung des Problems zu übernehmen. Diese Klärung erfolgte im Juni dadurch, daß die Mitarbeiterin Gertrud Faber die Hausreinigung übernahm. Wegen der 50-Jahrfeier entfiel in diesem Jahr die Fahrt ins »Blaue« mit den Mitarbeitern.
Im Juli schaffte sich der Verein auf Beschluss des Vorstandes eine Mähmaschine und einen Rasenkehrer an, um in Zukunft selbst den Rasen schneiden zu können. Die bis dahin beauftragte Firma Brauner hatte den Rasen gegen ein hohes Entgelt, aber unsauber geschnitten. Ferner wurde ein Trockenkopiergerät gekauft.
Am 28. und 29. August 1971 zeigte die Kleintierzüchtergruppe ihre Freiluft-Kleintierschau, die von 550 Erwachsenen und 198 Kindern besucht wurde und also ein schöner Erfolg war.
Die Schlachtung der Sparschweine in der Sitzung des erweiterten Vorstandes am 12. November erbrachte 200,00 DM. Dieses Geld ging zu gleichen Teilen an die Selbstverwertergruppe und an die Frauengruppe für ihre Kinderweihnachtsfeier.
Am 26. November 1971 fand die Mitgliederversammlung erstmals in den erbauten schönen und warmen Räumen des Altenklubhauses in der Neuköllner Straße 355 statt (heute Alt-Rudow).
Zur Weihnachtsbescherung der Selbstverwertergruppe zusammen mit der Frauengruppe für Kinder des Kinderheimes Britz und des Schülerheimes in der Stubenrauchstraße am 13. Dezember erschien der neugewählte Stadtrat für Jugend und Sport Horst Simanowski. Es wurden wieder Kleidungsstücke und Wäsche im Wert von 400,00 DM verteilt.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 11 2020
Die Chronik (30)        
An dieser Stelle endet die Aufgabe des Chronisten Hans Rösner!
Eine Fortführung der Chronik bis 1985 und eine Überarbeitung und Ergänzung der Jahre 1921 bis 1971 übernahm dankenswerter Weise Doris Berthold! In der 31. Folge werden wir mit ihrem Geleitwort zu weiteren 13 Jahren Vereinsgeschichte die Wiedergabe der Chronik fortsetzen.
In der heutigen Folge soll nun ein Resümee über die 50 Jahre Vereinsgeschichte, von 1921 bis 1971, gestattet sein. Wir haben erfahren, wie es begann. Welchen Einfluss der EGR, seine heutige offizielle Firmierung, in Rudow für Rudow und seine Bewohner und Eigentümer genommen hatte. Der Einfluss der Mitglieder mit seinen Vorständen hat dazu geführt, dass Rudow ausgebaute Straßen mit einer Beleuchtung erhalten hat, und die Straßen mit Namen und die Grundstücke mit Hausnummern versehen wurden. Erst in den 70-er Jahre sind die letzten Straßen im Blumenviertel ausgebaut worden. Gegen große Wiederstände ist eine für damalige Verhältnisse ausreichende Verkehrsanbindung erreicht worden. Ja, sogar bei der Entwicklung und Planung der späteren Gropiusstadt ist der EGR gehört worden. Die Verwaltung ist dem EGR immer mit großer Achtung begegnet. Dies spiegelte sich jährlich in den Mitgliederversammlungen mit den jeweiligen Bezirksbürgermeistern oder einem anderen Vertreter der Verwaltung wieder. Dies lag aber nicht nur an der unermüdlichen  Arbeit der jeweiligen Vorstände, sondern auch an dem großen Interesse der Mitglieder. Sie standen für ihren Verein wie ein Mann (Frau) Seite an Seite für den Verein ein. Sei es nun indem auch materielle Unterstützung nach außen gewährt wurde, welche die weiblichen Mitglieder überwiegend leisteten, oder das tatkräftige Wirken vieler Mitglieder aus Vorständen und Vereinsmitgliedern. Damit wurde immer wieder dokumentiert, dass der Verein eigentlich kein Verein im herkömmlichen Sinne, sondern eigentlich ein große Interessenvertretung war und ist.
Leider ist dieses Prädikat in der jüngsten Zeit etwas zurückgedrängt worden. Dies liegt auch in der Wechselwirkung zwischen Vorständen und Mitglieder. Ist die Mitgliederzahl rückläufig, wird auch der Einfluss der Organisation nach Außen geschwächt. Diese Tatsache spiegelt sich in der Chronik des Vereins trefflich wieder. Eigentlich müsste jedem Grundeigentümer einleuchten, dass seine Interessen nur in einer großen organisierten Gemeinschaft umfassend vertreten werden können. Die dabei zu leistenden Aufgaben dieser Gemeinschaft können aber auch nur von Vielen gestemmt werden. Nur so werden wir wieder zu der Interessenvertretung, die der EGR einmal war. Wissend, dass die Mitgliedschaft überaltert ist, fordern wir alle Mitglieder auf, in der Nachbarschaft für unsere Organisation zu werben, und deutlich zu machen, dass Grundwasserprobleme, Vernachlässigung der Infrastruktur in unserem Wohnbereich, wie auch deren Weiterentwicklung nur aufgehalten bzw. vorangetrieben werden können, wenn wir wieder mehr Einfluss durch eine große Mitgliedschaft gewinnen. Werben Sie darum in Ihrer Nachbarschaft. Nur gemeinsam sind wir stark.
Dieter Rentz (2. Vors.) (wird fortgesetzt)

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Chr 12 2020
Die Chronik   (31)
In der heutigen 31. Folge werden wir mit einem Geleitwort von Doris Berthold zu weiteren 13 Jahren  (1972 bis 1985) Vereinsgeschichte die Wiedergabe der Chronik fortfahren.

Geleitwort
Um die Chronik meiner Vorgänger auf aktuellem Stand zu halten und die Arbeit des Vereins für seine Mitglieder und die Ereignisse im Verein und in Rudow zu beschreiben, habe ich die Aufgabe der Fortführung der Vereinschronik bis zum Jahre 1985 übernommen.
Bei der Durchsicht der vorliegenden Chroniken 1921 – 1961 und 1962 – 1971 erkannte ich, daß eine Überarbeitung und Ergänzung wünschenswert wäre, ohne die Verdienste dieser Chronisten schmälern zu wollen.
Aus eigener Kenntnis, halbvergessenen Vereinsunterlagen und vielen verschiedenen Quellen aus unserer Mitgliedschaft und dem Verein nahestehenden Rudowern habe ich die Informationen erhalten, die mir diese Arbeit ermöglichten und erleichterten.
Diese Fortführung der Chronik soll auch andere Mitglieder – nicht nur aus dem Vorstand – ermutigen, diese Chronik immer auf aktuellem Stand zu halten.
Berlin-Rudow im Februar 1996
gez. Doris Berthold
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 01 2021
Die Chronik   (32)   

Jahreshauptversammlung im Januar 1972.
Die Mitgliederversammlung wählte einstimmig den nachstehenden Vorstand.
1. Vorsitzender:  Kollege Karl Mierke
1. Kassiererin:    Kollegin Ursula Rose
1. Schriftführer:  Kollege Hans Rösner
2. Vorsitzender:  konnte nicht besetzt werden
2. Kassierer: konnte nicht besetzt werden
2. Schriftführerin:         Kollegin Dora Freund
Beisitzer:      Kollege Fritz Krüger
                    Kollege Werner Kuhn
Revisoren:    Kollege Werner Hybbeneth
                    Kollege Erwin Freund
                    Kollege Erich Schulze
                    Kollege Willi Wendt
                    Kollege Fredy Huke
Gartenfachberater:      Kollege Konrad Ehrcke
Leiter der Kleintier-
züchtergruppe:   Kollege Werner Lehmann
Leiterin der
Nährgruppe: Kollegin Dora Freund
Leiterin der
Frauengruppe:   Kollegin Dora Freund
Gruppenleiter/in: Kollege Werner Kuhn
                       Kollegin Elisabeth Plitzko
                       Kollege Erich Schulze
                       Kollegin Margarete Hopke
                       Kollege Erwin Freund
                       Kollegin Gertrud Faber
                       Kollegin Walli Lindner
                       Kollege Erich Zimmermann
                       Kollege Otto Eichler
                       Kollegin Charlotte Henard
                       Kollege Herbert Schmidt
                       Kollegin Margarete Keller
                       Kollege Herbert Miethke
                       Kollege Joseph Knisel
Bei einer Nachwahl im März 1972 wurde Fritz Unruh als 2. Kassierer für den Vorstand nominiert und gewählt.
Unsere Kollegin Dora Freund ist 10 Jahre Leiterin der Frauengruppe.
Auf der Jahreshauptversammlung 1972 wurde eine Resolution wegen der zweiten Erhöhung der Straßenbaukosten seit 1962 verlesen, die einstimmig angenommen und dem Zentralverband zur weiteren Veranlassung zugeleitet wurde.
Im Januar 1972 zählte unser Verein 1.430 Mitglieder. 46 % unserer Mitglieder waren zwischen 65 und 90 Jahre alt.
Die Kostensteigerungen gingen auch an unserem Verein nicht vorüber. Es war erforderlich, den Mitgliedsbeitrag ab Januar 1972 von monatlich 1,50 DM auf 2,00 DM zu erhöhen.
Die häufige Inanspruchnahme unserer Sprechstunden mit Herrn Rechtsanwalt Leidgens zeigten in den letzten Jahren doch immer wieder, wie viele Mitglieder Beratung und Hilfe in Grundstücks-, Steuer-, Erbschafts- und Rechtsfragen suchten und kostenlos erhielten. 1972 kamen 90 Mitglieder zur Sprechstunde ins Vereinshaus.
Die Selbstverwertergruppe führte 1972 wieder eine Weihnachtsbescherung für Heimkinder im Vereinshaus durch, an der die Selbstverwertergruppe mit 400,00 DM, die Frauengruppe mit 250,00 DM und die Vorstandsmitglieder mit 245,00 DM beteiligt waren.
Die Fahrt ins »Blaue« für unsere Mitarbeiter wurde wie in den Jahren zuvor nicht aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Sie fand im Juni 1972 statt. Man traf sich in der »Alten Fischerhütte« und verbrachte gemeinsam ein paar nette Stunden. Im August veranstaltete die Kleintierzüchtergruppe ihre Kleintierausstellung auf dem Vereinsgrundstück. 750 Eintrittskarten wurden verkauft. Im Dezember fanden sich die Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier im Vereinshaus ein.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 02 2021
Die Chronik   (33)

Für die Verbreiterung der Neuköllner Straße mußte ein Teil des Vereinsgrundstückes zur Verfügung gestellt werden.
Die seit 3 Jahren laufenden Verhandlungen mit dem Senat, die die Abtretung des Vorgartenlandes unseres Vereinsgrundstückes betrafen, hatten 1972 Erfolg. Die Fahrdammbreite der Neuköllner Straße wurde von 38 m auf 35 m reduziert, so daß unser Vereinsgrundstück nur 1 m für den Bau des Gehweges abgeben mußte.
Das Vereinsgrundstück mußte gepflegt und erhalten werden. Gartenarbeiten, Hausreinigung und kleinere Reparaturen wurden von Vorstandsmitgliedern ausgeführt, aber das Alter der Mitarbeiter setzte Grenzen.
Zur Sicherung von weiteren Einbrüchen in das Vereinshaus wurden 1972 Gitter an den Fenstern zum Garten angebracht. Der Treppenaufgang wurde verputzt und Klinkerriemchen am Haussockel angebracht, um diesen vor Witterungseinflüssen zu schützen.
1972 beschäftigte sich unser Verein mit dem Wohnungsbauprogramm der Firma Mosch in der Neuköllner Straße zwischen Uhrmacherweg und Dreherweg. Unser Mitglied Dr. Rinne hatte eine Unterschriftensammlung an das Bezirksamt Neukölln gestartet, in der gegen die Bebauungshöhe von 6 Geschossen in diesem Siedlungsgebiet Protest eingelegt wurde. Der Verein hatte für seine anwohnenden Mitglieder diesen Protest unterstützt. Auf diesen Protest hin wurde das freie Feld in der Neuköllner Straße nur mit 4-geschossigen Häusern bebaut. Auf unseren 4 Mitgliederversammlungen im Jahr 1972 wurden Informationen für Eigenheimer gegeben. Es sprach Oberforstrat Dr. Riecke über Vogelkunde, Pflanzenschutz und Umweltgestaltung und Dr. Luther über Bienen. Herr Werner von der Feuersozietät sprach über Versicherungsschutz.
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1973 wurde im Altenklubhaus Alt-Rudow der neue Vorstand in der Zusammensetzung wie 1972 wiedergewählt. Neu hinzu kam in den Vorstand als Beisitzer der Kollege Wolfgang Freund. Wegen der Änderung des Erschließungsbeitragsgesetzes wurde eine Protestresolution verlesen, einstimmig angenommen und dem Zentralverband zur weiteren Veranlassung weitergeleitet.
Im Januar zählte der Verein 1.377 Mitglieder. Zur Rechtsprechstunde kamen 120 Mitglieder.
Im Frühjahr 1973 übernahm der Kollege Fredy Huke für den verstorbenen Kollegen Otto Eichler die Gruppe 9.
Die Kleintierschau der Kleintierzüchtergruppe (29 Mitglieder) im August 1973 war wieder ein Erfolg. 480 Tiere waren auf dem Vereinsgelände ausgestellt. Die Gruppe hatte auch die »Grüne Woche« und die Kreisverbandsausstellung beschickt und beachtliche Preise erzielt.
Mit unserem Gartenfachberater Konrad Ehrcke wurden in den letzten Jahren nur noch vereinzelt Obstbaumschnitte bei Mitgliedern durchgeführt, weil die Beteiligung immer geringer wurde. Ältere Mitglieder hatten diese Vorträge schon früher mitgemacht und die Jüngeren interessierten sich kaum noch dafür, weil die derzeitige Gartengestaltung nur noch Rasen, Tannen, Liegestühle und Swimmingpool vorsah. Die Obstbäume im Vereinsgarten wurden 1973 entfernt, um die Gartenarbeit zu erleichtern. Obst aus dem Garten war nicht mehr gefragt. Der leitende Gedanke bei der Anpflanzung von Obstbäumen auf dem Vereinsgelände war derzeit, den Baumschnitt im vereinseigenen Garten durchzuführen, um nach außen hin einen Mustergarten zu zeigen und damit den Verein selbst zu repräsentieren.
Die Selbstverwertergruppe veranstaltete 1973 im Vereinshaus ihre 17. Weihnachtsfeier für Heimkinder. Je 10 Kinder vom Kinderheim »Schloss Britz« und dem Schülerheim in der Stubenrauchstraße wurden eingeladen. Die Frauengruppe beteiligte sich mit einem Wäschepaket und die Mitarbeiter des Vereinsvorstandes fütterten auf ihren Sitzungen Sparschweine, deren Inhalt auch für diese Feiern verwendet wurde.
Im Sommer fand für die Mitarbeiter wieder eine Fahrt ins »Blaue« statt und im Dezember eine Weihnachtsfeier.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 03 2021
Die Chronik (34) 

Festliche Tage zur 600-Jahrfeier von Rudow
Ein Höhepunkt des Jahres 1973 waren die Veranstaltungen »600 Jahre Rudow« vom 3. Juni bis 9. Juni 1973. Rudows festliche Tage begannen am 3. Juni mit einem Festgottesdienst beider Konfessionen in der alten Dorfkirche. Am 4. Juni wurden 40 alteingesessene Rudower Bürger zu einer Kaffeetafel in das Rathaus Neukölln eingeladen.
Am selben Tage wurde eine Ausstellung »600 Jahre Rudow« im Evangelischen Gemeindehaus,. Köpenicker Straße 147-157, eröffnet.  Vom 5. bis 7. Juni standen Mitarbeiter der Bauverwaltung im Altenklubhaus, Neuköllner Straße 355, allen Rudower Bürgern für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Die hohe Zahl von 150 Bürgern, die diese Ausstellung besuchten, zeigte wie wichtig es war, diese Auskunftsstelle und Ausstellung von Plänen – wie von unserem Verein gefordert – hier in Rudow statt im Neuköllner Rathaus aufzubauen.
Unser Verein nahm mit einem geschmückten Lastwagen am Jubiläums-Festumzug teil. Am Sonnabend sammelten sich in der Stubenrauchstraße die Teilnehmer am großen Festzug. Unser Verein bekam von der Baumschule Ewald Fischer unentgeltlich einen Lastwagen zur Verfügung gestellt. Dieser Wagen wurde von den Mitarbeitern unseres Vereins mit Obst, Gemüse und Blumen ausgeschmückt. Mit diesem Wagen nahm der Verein  an dem Festzug durch Rudow teil, der von der Stubenrauchstraße über Ehrenpreisweg, Kornblumenring, Krokusstraße, Prierosser Straße zur Festwiese an der Köpenicker Straße (auf dem freien Feld gegenüber der Kindertagesstätte) führte. Obst und Gemüse wurde nach Beendigung des Umzuges dem Schülerheim in der Stubenrauchstraße als Spende überreicht. Ein anerkennendes Lob in Form eines Dankschreibens bekam der Verein vom Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen für die Mitwirkung an der 600-Jahr-Feier.
Wir schrieben das Jahr 1973 und 90 Straßen in Rudow waren noch immer nur provisorisch oder gar nicht ausgebaut. Es handelte sich hierbei um Straßen im Siedlungsbereich. Die Straßen in den Neubaugebieten wie der Gropiusstadt wurden sofort ausgebaut. Der Verein bemühte sich weiter um den schnelleren Ausbau der Straßen im Siedlungsbereich.
Der Süden und Südwesten Rudows hatte noch immer keine Kanalisation, da machte der Verein auf eine Änderung des Berliner Wassergesetzes vom 30. November 1972 aufmerksam, nach der Sickergruben nicht mehr selbst geleert und der Inhalt auf dem Grundstück verbracht werden durfte. Der Grundstückseigentümer mußte vielmehr die Sickergrube entleeren und den Inhalt abfahren lassen und auf Verlangen Belege darüber vorweisen können.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 04 2021   
Chronik (35)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).

Vier Mitgliederversammlungen im Jahr 1973.
Auf unseren vier Mitgliederversammlungen im Jahr 1973 konnten sich unsere Mitglieder über Gartenfragen informieren. Dazu hielten Prof. Dr. Dapper und Gartenbauingenieur Paul Großmann Referate und beantworteten gern Fragen der Mitglieder. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Sozialstadtrat Gerhard Ludwig und der persönliche Referent Herr Grün berichteten über die Betreuung älterer Bürger unseres Bezirks.
Der neue Vorstand für 1974 wurde auf der Jahreshauptversammlung wie 1973 einstimmig wiedergewählt. Im Januar 1974 zählte unser Verein 1.335 Mitglieder. Die Mitgliedsbeiträge mußten ab Januar 1974 von 2,00 DM auf 2,50 DM erhöht werden; die allgemeine Preisentwicklung zwang dazu.
Der Kollege Werner Hybbeneth übernahm für die aus persönlichen Gründen ausgeschiedene Kollegin Margarete Hopke die Gruppe 4.
Die Kleintierausstellung der Kleintierzüchtergruppe wurde von 600 Erwachsenen und 200 Kindern besucht und war damit wieder ein Erfolg. Auch an der »Grünen Woche« beteiligte sich die Gruppe.
Die Selbstverwertergruppe, die sich jetzt Nähgruppe nennt, besteht 20 Jahre. Sie bescherte auch 1974 Heimkinder.
Im Juni 1974 fand für die Mitarbeiter eine Fahrt ins »Blaue« statt und im Dezember kamen die Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier zusammen.
Die ständigen Klagen unser Mitarbeiter über zu dichte Bepflanzung an der Grundstücksgrenze hatte uns im Herbst 1970 veranlasst, für Berlin ein Nachbarrechtsgesetz zu fordern, damit diese ewigen Streitereien unter den Anliegern dann ein Ende finden. Nach mehr als drei Jahren diverser Besprechungen und entsprechendem Briefwechsel tritt nunmehr ein Nachbarrechtsgesetz am 1. Januar 1974 in Kraft.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 05 2021
Chronik (36. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).

Guter Kontakt zum Grundbesitzerverein Buckow
Unser Verein hatte zu unserem Nachbarn, dem Grundbesitzerverein Buckow-Ost 1919 e.V., schon sehr lange ein gutes Verhältnis. Vertreter des Vorstandes, insbesondere Herr Schremer, nahmen häufig als Gäste an unseren Versammlungen teil. Ebenso war auch ein Vorstandsmitglied unseres Vereins Gast beim Buckower Verein. Im August 1974 eröffnete der Buckower Verein sein neues Vereinshaus. Kollege Karl Mierke gratulierte im Namen unseres Vereins und überreichte eine Wanduhr für das neue Vereinshaus.
Am 1. August 1974 trat die neue Lärmschutzverordnung in Kraft. Abgesehen von den Bestimmungen, die die Belästigung der Nachbarn durch Geruch, Rauch und Lärm regeln, müssen Tiere so gehalten werden, daß von abends 22.00 Uhr bis morgens 7.00 Uhr keine Belästigungen entstehen. Das kann das Krähen eines Hahnes, das Schreien eines Fasans oder das Kläffen eines Hundes sein.
Die Gropiusstadt ging 1974 ihrer Vollendung entgegen. An der Spinne (Platz am U-Bahnhof Rudow) wurde 1974 noch gebaut. Die U-Bahn fährt ab 1974 bis zum U-Bahnhof Rudow.
In der Chronik kann man lesen, dass unser Verein schon 1952 eine öffentliche Bedürfnisanstalt an dieser Stelle forderte. Seit 1964 hatte unser Verein einen regelmäßigen Schriftwechsel mit den zuständigen Behörden geführt und diese Einrichtung dringlich gefordert. Aber eine Bedürfnisanstalt wurde auch nach Fertigstellung der U-Bahn nicht gebaut. Der Verein wird sich weiterhin um dieses Problem kümmern, ebenso wie die Entwässerung und den Straßenausbau im Rudower Siedlungsgebiet.
In den vier Mitgliederversammlungen 1974 konnten sich unsere Mitglieder über Neuköllner Probleme mit besonderer Berücksichtigung Rudows informieren, über die Baustadtrat Froehlich sprach.
Gartenbauinspektor Großmann konnte über Gartenfragen berichten und Bezirksbürgermeister Stücklen referierte über kommunalpolitisches Geschehen in Neukölln und Rudow. Auf einer Mitgliederversammlung wurde mit einem Film vom Landesfilmdienst auch für Unterhaltung gesorgt.
1974 suchten 128 Mitglieder die Sprechstunden auf.
Unser Verein hat in diesem Jahr an 23 Beisetzungen von Mitgliedern teilgenommen. Sparmaßnahmen und das hohe Alter der Mitarbeiter im Vorstand zwangen den Verein, es ab 1975 bei einem Kondolenzschreiben zu belassen. Die Einstellung der Teilnahme an Beisetzungen wurde von einigen Mitgliedern bedauert, aber für die Mitarbeit im Vorstand hatte sich niemand bereit erklärt.
Wegen der Druckkostenerhöhung von 9 % für unser Mitteilungsblatt versuchte der Verein, das preiswertere Verfahren der verkleinerten Schreibmaschinenseite einzuführen. Der neue Schriftsatz war sehr schlecht lesbar. Die Herausgabe unseres Blattes war ernsthaft gefährdet. Aber es war uns nach zähen Verhandlungen mit dem Drucker gelungen, das Mitteilungsblatt doch wieder im Offset drucken zu lassen.
Auf der Jahreshauptversammlung 1975 wurde im Altenklubhaus Rudow der neue Vorstand in der alten Zusammensetzung wie 1974 wiedergewählt. Nur Kollege Wolfgang Freund schied aus dem engeren Vorstand aus. Im Januar 1975 zählte unser Verein 1.282 Mitglieder. Im Laufe des Jahres übernahm Kollege Günter Knaack die Gruppe 12  und Kollegin Meta Döring für die ausscheidende Kollegin Walli Lindner die Gruppe 7. Für den verstorbenen Kollegen Joseph Knisel übernahm die Betreuung der Gruppe 14 Kollegin Leonore Damerau und für den verstorbenen Kollegen Fredy Huke betreut Kollege Erich Zimmermann die Gruppe 9.
Die Kleintierzüchtergruppe hatte ab 1975 auch eine Jugendgruppe. Im August 1975 fand auf dem Vereinsgrundstück die Kleintierschau statt. Die Kleintierzüchtergruppe beteiligt sich auch wieder an der »Grünen Woche«, der Verbandsschau und der Ausstellung des Kreisverbandes und konnte hier wiederum große Preise gewinnen.
Die Nähgruppe hat sich wegen des hohen Alters der meisten Mitglieder zum Ende des Jahres 1975 aufgelöst. Die Heimkinderbescherung, in diesem Jahr im Vereinshaus, war die letzte Einladung, die von ihr durchgeführt wurde.
Die Sparschweine, die die Mitarbeiter auf den Vorstandsitzungen fütterten und deren Inhalt bisher für die Kinderbetreuungen gespendet wurden, werden beibehalten. Ihr Inhalt soll künftig für vereinsinterne Zwecke Verwendung finden.
Das Vereinsgrundstück wurde kleiner. Die Abtretung von 25 m² Grundstücksland für die Straße ist nach sechsjähriger Korrespondenz endlich zum Abschluss gekommen. Der Verein erhielt 3.570 DM für diese Abtretung.
Am Vereinshaus wurde der Putz an den 2 Wetterseiten ausgebessert und dann alle 4 Seiten mit Farbe gespritzt. Der letzte über Berlin hinweggegangene Sturm hat das Dach des Vereinshauses in Mitleidenschaft gezogen. Der Dachdecker hat den Schaden behoben.
Mitte 1975 mußten wir vom plötzlichen Ableben des 1. Vorsitzenden des Zentralverbandes der Kleingärtner, Siedler und Eigenheimer e.V., Willhelm Naulin, Kenntnis nehmen.
In das In Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 06 2021
Chronik  (37. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).

1975 durften noch trockene Äste und Strauch-werk im Winterhalbjahr verbrannt werden.
Der Verein informierte in seinen Mitteilungsblättern über die »Verordnung über die Beseitigung von Abfällen außerhalb von Beseitigungsanlagen« vom 25. August 1975, die das Verbrennen von trockenen Ästen und Strauchwerk, die nicht kompostiert werden können, in der Zeit vom 1. September bis zum 30. April eines jeden Jahres von Montag bis Freitag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gestattet. Andere Gartenabfälle müssen kompostiert oder in den von der Stadtreinigung gegen Gebühr erhältlichen Plastiksäcken zur Abholung vor die Tür gestellt werden.
Auf unseren 4 Mitgliederversammlungen 1975 sprach Gartenbauingenieur Debor zum Thema Obstanbau und Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen brachte den Film »Neukölln, wo Berlin zu Hause ist« mit und kommentierte ihn. Vom Kollegen Werner Hybbeneth, der einen Diavortrag »Norwegenfahrt« mit der Otto-Suhr-Volkshochschule brachte und von dem Film »Urlaub auf dem Bauernhof« ließen wir uns in Urlaubsstimmung versetzen.
1975 suchten 120 Mitglieder die Sprechstunden auf.
In das In Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt) )

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Chr 07 2021
Chronik (38. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).

Rudow wandelt sich langsam zu einem attraktiven Ortsteil.
Auch 1975 fand wieder für die Mitarbeiter eine Fahrt ins »Blaue« statt. Sie führte zum Restaurant an der Bürgerablage und im Dezember fanden sich die Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier im Vereinshaus zusammen.
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1976 wurde der neue Vorstand wie folgt einstimmig gewählt:
1. Vorsitzender: Kollege Karl Mierke
1. Kassiererin:  Kollegin Ursula Rose
1. Schriftführer: Kollege Hans Rösner
2. Vorsitzender: Kollege Erwin Köhler
2. Kassierer:      Kollege Fritz Unruh
2. Schriftführerin:    Kollegin Dora Freund
Beisitzer:            Kollege Fritz Krüger
                            Kollege Werner Kuhn
                            Kollege Herbert Miethke
Revisoren:         Kollege Werner Hybbeneth
                            Kollege Erwin Freund
                            Kollege Erich Schulze
                            Kollege Willi Wendt
                            Kollege Günter Knaack
                            für den verstorbenen Koll. Fredy Huke
Gartenfachberater:  Kollege Konrad Ehrcke
Leiterin der Frauengruppe: Kollegin Dora Freund
Leiter der Kleintierzüchtergruppe: Kollege Werner Lehmann
Gruppenleiter/in: Kollege  Werner Kuhn
                        Kollegin Elisabeth Plitzko
                        Kollege Erich Schulze
                        Kollege Werner Hybbeneth
                        Kollege Erwin Freund
                        Kollegin Gertrud Faber
                        Kollegin Meta Döring
                        Kollege Erich Zimmermann
                        Kollegin Charlotte Henard
                        Kollege Herbert Schmidt
                        Kollege Günter Knaack
                        Kollegin Erika König
                        Kollege Herbert Miethke
                        Kollegin Leonore Damerau

Im Januar 1976 zählte unser Verein 1.206 Mitglieder.
Ab Januar wurde nur noch einmal monatlich die Sprechstunde mit Herrn Rechtsanwalt Leidgens abgehalten und die 2. Sprechstunde ohne Rechtsanwalt durchgeführt. Es hatte sich in den letzten Jahren herausgestellt, daß allgemeine Fragen im Nachbarschaftsrecht, beim Straßenbau, in Haus- und Grundstücksangelegenheiten mit den Mitarbeitern des geschäftsführenden Vorstandes besprochen werden konnten. Nur wenn Rechtsfragen anstanden, wurde in die Rechtsstunde gebeten. Diese Änderung ersparte dem Verein Kosten, aber die Hilfe für unsere Mitglieder bleib erhalten.
Von unseren 1.200 Mitgliedern wohnten 1976 nur 700 Mitglieder an ausgebauten Straßen mit Be- und Entwässerung. Wir wiesen immer wieder auf die Pflicht der Grundstückseigentümer zum Anschluss an die Be- und Entwässerung hin, wenn diese in die Straße gelegt wird.
Die Schneebeseitigung auf den Gehwegen der ausgebauten Straßen gab häufig Anlass zu Klagen. Es wurde in unseren Mitteilungsblättern regelmäßig auf die Pflicht der Schneebeseitigung durch den Grundstückseigentümer hingewiesen. C-Straßen waren nicht fertig ausgebaute Straßen, deren Anlieger keine Straßenreinigungsgebühren bezahlten. In diesen Straßen oblag den Anliegern die Pflicht, bei Schnee und Eis den Gehweg und jeweils den ½ Fahrdamm zu fegen bzw. zu streuen. Für fertig ausgebaute Straßen war es Pflicht, Straßenreinigungsgebühren zu bezahlen. Die Gehwege mußten aber weiterhin vom Grundstückseigentümer von Schnee und Eis gereinigt werden. Diese Arbeit konnte auch privaten Firmen übergeben werden.
1977 bekam das »Hühnerviertel« eine bessere Beleuchtung, wie bereits 1976 vom Verein gefordert.
Die Spinne (Platz am U-Bahnhof Rudow) ist ein ansehnlicher Platz geworden. Leider sind aber weder die Rolltreppen für die beiden Zugänge zum U-Bahnhof Rudow noch die Bedürfnisanstalt, beides Forderungen des Vereins, nicht gebaut worden.
Die Kleintierzüchtergruppe hatte 45 Mitglieder, davon 11 Jugendliche, die aktiv an der Tierhaltung teilnahmen. Zur Kleintierausstellung im August 1976 kamen 1.200 Besucher. 500 Tiere wurden auf dem Vereinsgelände ausgestellt. Sowohl die »Grüne Woche« als auch die Kreisverbandsausstellung und die Landesausstellung wurden beschickt.
Gartenfachberater Kollege Konrad Ehrcke führte, wenn auch nicht mehr so häufig, Baumschnitte durch. Im Februar 1976 verunglückte unser Kollege Konrad Ehrcke im Alter von 71 Jahren beim Baumschnitt und kam mit gebrochenen Rippen ins Krankenhaus.
Eine Fahrt ins »Blaue« für unsere Mitarbeiter anlässlich unseres 45jährigen Bestehens war wiederum durch Spenden gesichert und für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Ehemalige Mitarbeite, die ihre Arbeit im Vorstand aufgeben mußten, werden auch zukünftig zu Veranstaltungen wie die Fahrt ins »Blaue« u.ä. eingeladen.
Im Dezember 1976 fand wieder eine Weihnachtsfeier der Mitarbeiter statt.
Es gab in diesem Jahr keine größeren Instandsetzungsarbeiten am Vereinshaus.
Die neue Kehrordnung, die am 1. Januar 1976 in Kraft trat, befasste sich vornehmlich mit Öl- und Gasheizungen. Der Schornsteinfeger erschien 1976 erstmals mit einem Messkoffer, um den austretenden Rußgehalt der Abgase aus den Schornsteinen festzustellen.
Auf unseren vier Mitgliederversammlungen sprach Herr Professor Dr. Plate über Pflanzenschutzprobleme, Krankheiten und Schädlinge an Nadelgehölzen. Fach-Oberstudienrat Kirschsteiner informierte über Rosen. Wie in den Jahren zuvor erschien auch Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen und sprach über den Aufbau Neuköllns.
Auf der Jahreshauptversammlung 1977 im Altenklubhaus Alt-Rudow wurde der Vorstand vom vorangegangenen Jahr einstimmig wiedergewählt. Der Leiter der Kleintierzüchtergruppe wurde Kollege Günter Knaack für den ausscheidenden Kollegen Werner Lehmann. Im Januar zählte unser Verein 1.141 Mitglieder. Es kamen 88 Mitglieder zu den Sprechstunden und Rechtssprechstunden ins Vereinshaus.
Wegen des allgemeinen schlechten Besuchs der Mitgliederversammlungen, besonders im Herbst, wurde beschlossen, ab diesem Jahr keine Versammlungen mehr abzuhalten, demnach werden nur noch 3 Mitgliederversammlungen jährlich und die Jahreshauptversammlung stattfinden.
Die Nähgruppe hat nach ihrer Auflösung Ende 1975 noch Stuhlkissen für das Vereinszimmer genäht. Die Frauen kamen, wenn auch nicht mehr regelmäßig, weiterhin im Vereinshaus zusammen, wogegen nichts einzuwenden war.
Die Kleintierzüchtergruppe hatte 51 Mitglieder, davon 15 Jugendliche.

Zur Kleintierzüchterausstellung im August kamen 878 Besucher.
Um die Gemeinschaft unter den Mitarbeitern zu festigen, wurde in den letzten Jahren erst vereinzelt, dann häufiger auch für ein gemütliches Beisammensein der Mitarbeiter gesorgt. Dazu fand am 6. Juni 1977 wieder eine Fahrt ins »Blaue« statt. Auf den Vorstandssitzungen hielten Mitarbeiter Dia-Vorträge, überwiegend von Urlaubsreisen, die manche Erinnerungen und Träume weckten.
Im Dezember fand für die Mitarbeiter die Weihnachtsfeier statt.
1977 kam es zu einem Einbruchsversuch im Vereinshaus. Der Maler, der die Fenster gestrichen hatte, vergaß, die Kellerfenster zu verriegeln. So konnten Einbrecher in den Keller einsteigen, Werkzeug herausholen und damit versuchen, die Haustür aufzubrechen, was ihnen nicht gelang.
In diesem Jahr veröffentlichte der Verein in den Mitteilungsblättern das »Berliner Nachbarrechtgesetz«.
Im Januar 1978 zählte unser Verein 1.150 Mitglieder. Die Sprechstunden und Rechtssprechstunden wurden von 65 Mitgliedern aufgesucht.
Die Kollegin Erika König erhielt die Vereinsnadel für 10-jährige Mitarbeit.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 08 2021
Chronik (39. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Kleintierzüchtergruppe feierte im April 1978 ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Stiftungsfest.
Im April 1978 feierte die Kleintierzüchtergruppe ihr 50jähriges Bestehen mit einem Stiftungsfest. Im Jubiläumsjahr hatte die Kleintierzüchtergruppe 55 Mitglieder, darunter eine sehr starke Jugendgruppe. Das Jahr 1978 hatte den Züchtern auch eine goldene Plakette vom Bundesverband eingebracht. Zur alljährlichen Kleintierschau kamen trotz Regen etwa 380 Besucher.
Die Fahrt ins »Blaue« im Juni und die Weihnachtsfeier im Dezember 1978 bauten die guten Kontakte zwischen den Mitarbeitern weiter aus.
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. Mai 1978 wurde der Austritt aus dem Landesverband der Gartenfreunde e.V. (Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Eigenheimbesitzer e.V.) zum 31. Dezember 1979 beschlossen. Spandauer und Charlottenburger Eigenheimer hatten bereits den Landeverband verlassen. Der Landesverband, der bis 1945 ein reiner Kleingärtnerverband war, wurde nach 1945 ein Mischverband mit Kleingärtnern, Siedlern und bodennutzenden Grundbesitzern. Nach dem Tode des 1. Vorsitzenden Wilhelm Naulin im Jahr 1975 hatte sich der Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Eigenheimbesitzer e.V. in Landesverband der Gartenfreunde e.V. umbenannt und sich wieder überwiegend den Kleingärtnern zugewandt. Der Verbandsbeitrag für unseren Verein mit 1.141 Mitgliedern betrug monatlich 798,70 DM. Diese Gelder wurden eingespart und für unsere Mitglieder brauchte unser Mitgliedsbeitrag nicht erhöht werden. Für unsere Mitglieder änderte sich nichts; die Haftpflichtversicherung blieb, die Rechtssprechstunden blieben und sie erhielten weiterhin eine Gartenzeitung.
Schon 1974 wurden unsere Bäume von Goldafterraupen befallen, die 1975 / 76 / 77 zur Plage wurden. Sie waren nicht nur wegen des Kahlfraßes von Bäumen gefährlich, sondern auch wegen ihrer goldbraunen Härchen, die starke Allergien, Augenentzündungen u. ä. verursachten. 1976 machte unser Verein seine Mitglieder auf die Verordnung zur Bekämpfung der Goldafterraupe aufmerksam. Mit Schädlingsbekämpfungsmitteln wurde man nicht Herr der Lage. Im Sommer 1978 hat das Pflanzenschutzamt alle Eigentümer von Grundstücken im Bereich des Goldafterraupenbefalls in Rudow verpflichtet, die an den Spitzen der Triebe von Bäumen und Sträuchern sichtbaren Raupennester herauszuschneiden und zu verbrennen. Unser Verein veröffentlichte in seinen Mitteilungsblättern mehrmals Aufrufe zur Beseitigung dieser Raupenplage, damit unsere Mitglieder vor Geldbußen bewahrt blieben, die immerhin bis zu 10.000,00 DM betragen konnten.
Ende des Jahres 1978 wurden die 102 Anlieger der Grünanlage am Margueritenring zur Bezahlung dieser Anlage aufgefordert. 70 der 102 Betroffenen hatten Widerspruch gegen die Heranziehung zur Beitragserstattungspflicht eingelegt. Ein Anlieger hatte einen Musterprozess angestrengt mit dem Ergebnis, daß die Anlieger von der Beitragserstattungspflicht befreit wurden.
Auf unseren drei Mitgliederversammlungen brachte Herr Braunmüller einen Lichtbildervortrag über Schädlingsbekämpfung, Herr Grün von der Abteilung Sozialwesen des Bezirksamtes Neukölln informierte über seinen Arbeitsbereich und der Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen sprach über Neues in Neukölln.
Die Wahlen in der Jahreshauptversammlung 1979 brachten keine Änderungen in der Vorstandsbesetzung. Damit ist der Vorstand seit 1976 ohne gravierende Veränderungen tätig. Im Januar zählte der Verein 1.116 Mitglieder. Die Sprechstunden und Rechtssprechstunden wurden von 54 Mitgliedern aufgesucht.
In seinem Bericht beklagte der Gartenfachberater Kollege Konrad Ehrcke, dass es kaum noch Gärten mit Obst- und Gemüseanbau gibt. Die Artikel über Gartenanbau, die unser Gartenfachberater regelmäßig in unseren Mitteilungsblättern veröffentlichte, entsprachen nicht mehr den neuesten Erkenntnissen. Es müssten neue Artikel erarbeitet werden, aber von wem? Ein jüngerer Nachwuchs für den Kollegen Konrad Ehrcke (74 Jahre alt) wurde nicht gefunden. Die meisten Mitarbeiter waren über 65 Jahre alt, viele über 70 Jahre.
Mit der Agrippina-Versicherung wurde 1979 die Weiterversicherung für die Mitarbeiter, die über 75 Jahre alt sind, geregelt.
Unsere Leiterin der Frauengruppe Kollegin Dora Freund wollte eigentlich die Frauengruppe längst auflösen, aber die 17 Damen, die allmonatlich zu einer Kaffeestunde zusammen kommen und plaudern, möchten diese Nachmittage nicht missen.
1979 zählte die Kleintierzüchtergruppe 61 Mitglieder, davon 14 aktive Jugendliche. Unter den 30 Berliner Züchtervereinen stehen die Rudower Kleintierzüchter an erster Stelle. Im September 1979 wurden auf unserem Vereinsgrundstück 609 Tiere bei der Kleintierschau ausgestellt.
Im Juni fand für die Mitarbeiter die Fahrt ins »Blaue« statt und im Dezember kamen die Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier zusammen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 09 2021
Chronik (40. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Durch den Austritt aus dem Landesverband mußte der Mitglieds-beitrag in diesem Jahr nicht angehoben werden
Seit 1979 sind wir nicht mehr Mitglied im Landesverband.  Von dem 1979 ersparten Verbandsbeitrag in Höhe von ca. 9.000,00 DM wurden 5.000,00 DM für die Instandhaltung des Vereinshauses aufgewendet und der Mitgliedsbeitrag brauchte für unsere Mitglieder nicht erhöht werden.
Im Oktober feierte unser Nachbarverein, der Haus- und Grundbesitzerverein Buckow-Ost 1919 e.V. sein 60jähriges Jubiläum. Unser Verein überbrachte Glückwünsche.
1976 beantragte unser Verein für den Friedhof Köpenicker Straße eine Unterstellhalle neben der sehr kleinen Friedhofskapelle und die Renovierung der 50-60 Jahre alten Bedürfnisanstalt auf dem Friedhof. 1978 wurde die alte menschenunwürdige Toilettenbude abgerissen. 1979 stand dann der neue Toilettenwagen. In all den Jahren wurde unser Verein bei den zuständigen Behörden vorstellig und mahnte dieses Problem kontinuierlich an. Über die geplante Unterstellhalle wird noch verhandelt.
1979 veröffentlichten wir in unseren Mitteilungsblättern die Verordnung zum Schutze des Baumbestandes in Berlin vom 4. Dezember 1974 und die Verordnung zur Bekämpfung des Lärms vom 2. Juli 1974.
Auf den 3 Mitgliederversammlungen sprachen drei Kontaktbereichsbeamte der Polizei über ihre Aufgaben und Pflichten im Kontaktbereich und mit einem Dia-Vortrag über eine Reise nach Kanada ließen wir uns vom Kollegen Köhler in Urlaubsstimmung versetzen.
Auf der Jahreshauptversammlung im Altenklubhaus in Alt-Rudow wurden im Januar 1980 die Mitglieder des Vorstandes vom Jahr zuvor wiedergewählt.
Der Verein zählte 1.150 Mitglieder. Zu den Sprechstunden und den Rechtssprechstunden kamen 60 Mitglieder ins Vereinshaus.
Altersstruktur der Mitarbeiter:
Der Jüngste war                33 Jahre alt.
Der Älteste war                 83 Jahre jung.
Das Durchschnittsalter war 68 Jahre.
Krankheit und das fortgeschrittene Alter machten es notwendig, daß für jüngere Nachfolger gesorgt werden mußte.
Im Juni fand für die Mitarbeiter die Fahrt ins »Blaue« statt. Anstelle der Sitzung im August machten die Mitarbeiter mit den zur Verfügung stehenden eigenen PKW eine Rundfahrt durch Rudow. Die Kollegen, die keinen Wagen hatten, sollten auch die neuesten Entwicklungen in Rudow kennen lernen. Die Fahrt führte an den Straßen »An der Nachtbucht«, »Freigutweg« und »Hofjagdweg« vorbei – wo unter Abtretung von Grundstücksland Wendeplatten angelegt werden sollten. Dagegen hatten die Anlieger und der Verein mit Erfolg Einspruch eingelegt. Nun ging es zur »Rudower Höhe«, von der ein Blick auf die aufgelöste »Pfarrlandsiedlung« möglich war. Die Pfarrlandsiedlung war Kirchenland, auf der Lauben und Einfamilienhäuser auf Pachtland gebaut waren. Heute steht auf dem Kirchenland die Neubausiedlung, die jetzt »Pfarrsiedlung« heißt. Weiter ging es an der umstrittenen »Schweinemästerei« vorbei. Die Schweinemästerei befand sich auf dem freien Feld zwischen der Schönefelder Straße, Knollstraße, Waltersdorfer Chaussee und der Grenze zur DDR. Es stank in ganz Rudow zum Himmel, obwohl diese Belästigung durch neuartige Abluftreinigungsanlagen verhindern werden sollte. Das funktionierte jedoch nicht wie geplant, die Schweinemästerei kam weg. Die Fahrt ging weiter zum neuen »Müllberg«, »Dörfer Blick« genannt, dem immer noch die sich im Innern des Berges entwickelnden Gase abgefackelt wurden. Es wurde festgestellt, daß diese nur durch einen Teil des großen Ortsteils Rudow gemachte Rundfahrt mehr Aufschluss und Einblick in die Entwicklung Rudows in den letzten 10 bis 15 Jahren gegeben hat, als das in einer Sitzung je hätte vermittelt werden können.
Die Kleintierzüchtergruppe hatte 59 Mitglieder, darunter 11 Jugendliche. Im September 1980 wurden auf dem Vereinsgrundstück bei der Kleintierschau 641 Tiere gezeigt.
Im Dezember kamen die Mitarbeiter zu ihrer Weihnachtsfeier im Vereinshaus zusammen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 10 2021
Die Chronik (41. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Nach mehreren Reparaturen mußte eine neue Gasheizung im Vereinshaus installiert werden.
Viel Ärger macht die Gasheizung im Vereinshaus. Viermal mußte der Installateur in der Heizperiode 1979/80 geholt werden. Es wurde 1980 eine neue Gasheizung installiert.
Laut Verordnungsblatt wurden die Straßenanliegerkosten beträchtlich erhöht.
Durch die immer mehr zunehmenden Grundstücksteilungen und die dichtere Bebauung der Grundstücke verschwand auch mehr Grün. Unkenntnis neuer Gesetze, insbesondere das des Umweltschutzes, schützte nicht vor Strafe. Jeder Grundstückseigentümer war verpflichtet zu melden, wenn er Bäume (ausser Obstbäume) aus seinem Garten beseitigen wollte.
Auf unseren drei Mitgliederversammlungen sprach Herr Bezirksschornsteinfeger Schukat. In seiner Begleitung waren Herr Zerwer und Herr Grünberg. Herr Weiß und Herr Löwendorf von der Polizei gaben Informationen für Grundstücksbesitzer und Herr Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen hielt einen Vortrag über Neukölln und Rudow.
Bei den alljährlich stattfindenden Wahlen des Vorstandes wurden in der Jahreshauptversammlung im Januar der neue Vorstand für 1981 wie folgt einstimmig gewählt.
1. Vorsitzender:     Kollege Karl Mierke
1. Kassiererin:       Kollegin Ursula Rose
1. Schriftführerin:   Kollegin Dora Freund
2. Vorsitzender:     Kollege Frank Prosi
2. Kassierer:          Kollege Fritz Unruh
2. Schriftführerin:   Kollegin Doris Berthold
Beisitzer:               Kollege Fritz Krüger
                            Kollege Werner Kuhn
                            Kollege Herbert Miethke
Revisoren:             Kollege Werner Hybbeneth                                                                                                                                     Kollege Erwin Freund
                            Kollege Erich Schulze
                            Kollege Willi Wendt
                            Kollege Günter Knaack

Gartenfachberater: Kollege Konrad Ehrcke
Leiterin der
Frauengruppe:       Kollegin Dora Freund
Leiter der Kleintier-
züchtergruppe:      Kollege Günter Knaack
Gruppenleiter/in:    Kollege Werner Kuhn
                            Kollegin Elisabeth Plitzko
                            Kollege Erich Schulze
                            Kollege Erwin Freund
                            Kollege Erwin Köhler
                            Kollege Werner Hybbeneth
                            Kollegin Meta Döring
                            Kollege Erich Zimmermann
                            Kollegin Charlotte Henard
                            Kollege Herbert Schmidt
                            Kollege Günter Knaack
                            Kollegin Erika König
                            Kollege Herbert Miethke
                            Kollegin Leonore Damerau
Im Januar 1981 zählte unser Verein 1.043 Mitglieder. 50 Mitglieder suchten 1981 die Sprechstunden und Rechtssprechstunden auf.
Im Januar stellte Kollege Hans Rösner sein Amt als 1. Schriftführer zur Verfügung. Im September starb Kollege Hans Rösner, der 16 Jahre lang unser Mitarbeiter war. Im November starb der Kollege Werner Kuhn, der Beisitzer und Gruppenleiter der Gruppe 1 und 20 Jahre unser Mitarbeiter war.
Die Frauengruppe kam auch weiterhin zusammen.
Im September 1981 wurden bei der Kleintierausstellung in unserem Vereinsgarten 749 Tiere ausgestellt. 1.808 Besucher kamen zur 20. Ausstellung der Kleintiergruppe.
Am 8. Mai 1981 wurde der Verein 60 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums fand am 15. Mai 1981 im Lokal Café Lohse für die Mitarbeiter eine kleine Feier statt, an der auch der ehemalige Bezirksbürgermeister Dr. Stücklen teilnahm.
Die Mitarbeiter besuchten im Mai 1981 das Druckhaus Springer in der Kochstraße und im Dezember fand man sich zu einer Weihnachtsfeier im Vereinshaus zusammen. Vom 29. April bis 31. Mai nahmen 8 Mitarbeiter an einer Tulpenfahrt nach Holland teil.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 11 2021
Chronik (42. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Der Bestand der Mitglieder nimmt rapide ab. Für die Neuwahlen konnten wiederum jüngere Mitarbeiter gewonnen werden.
Auf den Vorstandssitzungen zeigten häufig Mitarbeiter Dia-Vorträge von Urlaubsreisen und Feiern des Vereins.
In unseren Mitteilungsblättern veröffentlichten wir 1981 für unsere Mitglieder die »2. Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Kosten für Kehr- und Überprüfungs-arbeiten und Messungen durch Bezirksschornsteinfegermeister in Berlin« vom 2. Dezember 1980 und das »Gesetz zur Reform des Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuerrechts« vom 18. August 1980.
1981 wurde die Unterstellhalle auf dem Friedhof in der Köpenicker Straße aufgestellt.
Eine BVG-Bus-Fahrverbindung entlang des Ostburger Weges, um die vom Verein verschiedentlich nachgesucht wurde, wird es nicht geben.
Auf unseren Mitgliederversammlungen sprach Prof. Dr. Plate über »Pflanzenschädlinge«, wobei er bekannt gab, daß es ab diesem Jahr keine »Goldafterraupenplage« mehr geben wird.
Herr Goldmann von der Agrippina-Versicherung referierte über »Versicherungsangebote« und unser neugewählter Bezirksbürgermeister Herr Kriedner sprach über den Bezirk Neukölln und Rudow.
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar gab es 1982 wieder Veränderungen in der Besetzung des neuen Vorstandes. Wie schon 1981 wurden jüngere Mitarbeiter gewonnen:
1. Vorsitzender: Kollege Karl Mierke,
1. Schriftführer: Kollege Norbert Schwarzer,
2. Vorsitzender: Kollege Frank Prosi,
1. Kassiererin:  Kollegin Ursula Rose,
2. Kassierer:         Kollege Fritz Unruh,
2. Schriftführerin:  Kollegin Doris Berthold.
Beisitzer:            Kollege Herbert Miethke.
Für den ausscheidenden Kollegen Fritz Krüger: Kollege Herbert Schmidt .
Für den verstorbenen Kollegen Werner Kuhn: Kollege Helmut Giebe.
Revisoren:         Kollege Erwin Freund,
                            Kollege Erich Schulze,
                            Kollege Willi Wendt,
                            Kollege Günter Knaack,
                            Kollege Horst Vehlow.
 Gartenfachberater: Kollege Konrad Ehrcke.
Leiterin der Frauengruppe:  Kollegin Dora Freund.
Leiter der Kleintierzüchtergruppe: Kollege Günter Knaack.
Gruppenleiter/in:      Kollege Werner/Doris Berthold,
                            Kollegin Elisabeth Plitzko,
                            Kollege Erich Schulze,
                            Kollegin Brunhilde Vehlow,
                            Kollege Erwin Freund,
                            Kollege Erwin Köhler,
                            Kollegin Meta Döring,
                            Kollege Erich Zimmermann,
                            Kollegin Charlotte Henard,
                            Kollege Herbert Schmidt,
                            Kollege Günter Knaack,
                            Kollegin Erika König,
                            Kollege Herbert Miethke,
                            Kollegin Leonore Damerau.
Kollege Fritz Krüger (86 Jahre) legte seine Funktion als Beisitzer und Kollege Werner Hybbeneth als Revisor und Gruppenleiter nieder, beide nach mehr als 20jähriger Mitarbeit. Kollegin Dora Freund erhielt für 20 Jahre Mitarbeit die goldene Ehrennadel.
Im Januar 1982 zählte der Verein 986 Mitglieder. Die Sprechstunden und die Rechtssprech-stunden wurden von 47 Mitgliedern aufgesucht.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 12 2021
Chronik (43. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Mitgliedsbeitrag mußte nach acht Jahren erstmals wieder angehoben werden.
Ab Januar 1982 wurde der Mitgliedsbeitrag von monatlich 2,50 DM auf 3,00 DM erhöht. Die letzte Erhöhung erfolgte vor 8 Jahren im Januar 1974.
Ab April 1982 fand nur noch einmal monatlich die Rechtssprechstunde im Vereinshaus statt. Die allgemeinen Sprechstunden fielen wegen mangelnden Bedarfs weg.
Im September 1982 wurden bei der Kleintierschau 740 Tiere auf dem Vereinsgelände gezeigt. Bei herrlichem Wetter kamen 3.600 Besucher. Für die Mitarbeiter fand im Juni eine Fahrt ins »Blaue« durch Berlin statt. Vom 29. April bis 1. Mai 1982 fuhren alle Mitarbeiter und Angehörige nach Bredstadt. Im Dezember fand man sich zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier zusammen.
Im Neubaugebiet Ostburger Weg, Selgenauer Weg, Straße 581 und Neudeckerweg sollten 8-stöckige Hochhäuser gebaut werden. Es hatte sich eine Bürgerinitiative »Rettet Rudows Felder« gebildet. Der Verein unterstütze eine Unterschriftensammlung dieser Initiative, die sich mit Erfolg gegen diese Art der Bebauung der Felder richtete.
Unsere Mitteilungsblätter informierten unsere Mitglieder über die neue Baumschutz-verordnung vom 11. Januar 1982.
Auf unseren Mitgliederversammlungen sprach Herr Peter Ehren vom Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz über »Umweltschutz in Berlin – Probleme und Lösungen« und der Stadtrat für Sozialwesen Herr Mey über seine Arbeit im Bezirk.
Im Januar 1983 zählte unser Verein 958 Mitglieder. 57 Mitglieder suchten 1983 die Rechtssprechstunden auf.
Kollege Karl Mierke (80 Jahre) trat im Januar 1983 aus gesundheitlichen Gründen als 1. Vorsitzender zurück. Er war 19 Jahre der 1. Vorsitzende unseres Vereins und im Vorstand seit 35 Jahren tätig. Er wurde am 7. Januar 1983 zur Ehrenvorsitzenden ernannt.
Auf der Jahreshauptversammlung 1983 gab es wieder einige Veränderungen in der Besetzung des Vorstandes.
Es wurden einstimmig gewählt:
1. Vorsitzender: Kollege  Franz Prosi
1. Kassiererin:  Kollegin Ursula Rose
1. Schriftführer: Kollege  Norbert Schwarzer
2. Vorsitzender: Kollege  Helmut Giebe
2. Kassierer:      Kollege Fritz Unruh
2. Schriftführerin: Kollegin Doris Berthold
Beisitzer:            Kollege Herbert Miethke
                          Kollege Herbert Schmidt
                          Kollege Lothar Quaas
Revisoren, Leiter/in der Frauen- und der Kleintierzüchtergruppe sowie die Gruppenleiter wurden wie 1982 wiedergewählt.
Kollege Konrad Ehrcke (78 Jahre) hat aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion als Gartenfachberater niedergelegt. Ein neuer Gartenfachberater wurde nicht gefunden, da sich nur noch wenige Mitglieder für Obst- und Gemüseanbau interessierten. Die Garten-gestaltung sah jetzt überwiegend Rasenflächen für Freizeit und Erholung vor.
Kollegin Ursula Rose wurde im Januar 1983 zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt die goldene Vereinsnadel.
Es wurde beschlossen, die Vereinsnadel ab 1983 nicht erst nach 10 Jahren, sondern schon nach 5 Jahren aktiver Mitarbeit zu verleihen.
Die Kollegin Elisabeth Plitzko ist beim Verteilen unserer Zeitungen bei Schnee und Eis gestürzt und hat einen Sprungbeinbruch erlitten.
Kollege Erwin Köhler (71 Jahre) mußte Mitte des Jahres die Gruppe 6 abgeben. Sie wurde von Kollegin Irene Gehrke übernommen.
Herr Rechtsanwalt Leidgens beendete aus Alters- und Gesundheitsgründen zum 31. Dezember 1982 seine Tätigkeit in unseren Rechtssprechstunden. Ab Januar 1983  übernahm Frau Rechtsanwältin Menz, die schon seit längerer Zeit Siedlerfragen im Verband behandelte, diese Aufgabe in unserem Verein.
Ab Januar 1983 fanden die Vorstandssitzungen des engeren und erweiterten Vorstandes nicht mehr getrennt statt. Es gab nunmehr nur noch Sitzungen des Gesamtvorstandes.
Die 12 Frauen der Frauengruppe kamen weiterhin im Vereinshaus zusammen, denn Kontakt halten ist ein wichtiges Angebot, gerade für ältere Mitglieder. Das älteste Mitglied der Frauengruppe ist 92 Jahre alt.
Seit dem 5. Juni 1983 findet im Vereinshaus jeden 1. Sonntag im Monat ein Frühschoppen statt. Im August 1983 wurde das 1. Sommerfest mit dem Motto „Kennen Sie Ihr Vereinsheim?“   veranstaltet, auf dem das neu hergerichtete Vereinshaus unseren Mitgliedern präsentiert werden konnte. Eine Spende von 205,50 DM konnte Herrn Stadtrat Mey für den Seniorenklub Rudow überreicht werden.Zur Kleintierschau kamen im September 1983 2.200 Besucher, sie konnten 759 Tiere besichtigen
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 01 2022
Chronik (44. Folge)
Hier nun in einer weiteren Folge die Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Das Vereinshaus kann jetzt – gegen einen kleinen Obolus – auch für Familienfeiern genutzt werden
Am 6. November wurde bei starkem Nebel in das Vereinshaus eingebrochen. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, das Vereinshaus etwas mehr zu beleben. Die Mitarbeiter bekamen nun die Möglichkeit, das Haus gegen einen geringen Kostenbeitrag (für Heizung, Beleuchtung, Reinigung usw.) für Familienfeiern zu nutzen.
Am 4. Dezember 1983 fand der 1. Rudower Adventsmarkt in der Prierosser Str. statt, an dem sich der Verein und die Kleintierzüchtergruppe mit zwei Ständen beteiligten. Der Erlös des Adventsmarktes wurde den Jugendabteilungen der Rudower Schützen und des TSV Rudow übergeben.
Wegen neuer rechtlicher Bestimmungen wurden einige Änderungen in unserer Satzung aus der Vereinsgründung vom 8. Mai 1921 und Überarbeitung vom 28. März 1969 notwendig. Über diese Satzungsänderungen wurde auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im September 1983 informiert, diskutiert und im November abgestimmt. Der Vorschlag aus der Jahreshauptversammlung den Vorstand nur noch alle drei Jahre neu zu wählen, fand in der Überarbeitung der Satzung Berücksichtigung. In den letzten Jahren wurden immer mehr Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Auch Eigentümer von Eigentumswohnungen können dem Verein als Mitglieder beitreten.
Wegen der vielen Nachbarstreitigkeiten, die in unseren Rechtssprechstunden vorgetragen wurden, veröffentlichten wir 1982 in unseren Mitteilungsblättern das Berliner Nachbarrechtgesetz vom 28. September 1973.
Frau RA Menz hielt in einer Mitgliederversammlung einen Vortrag über Erbrecht und im November 1983 sprach Herr Bezirksbürgermeister Kriedner über die Entwicklungen in Neukölln und Rudow.
Im Januar 1984 zählte unser Verein 932 Mitglieder. Die Rechtssprechstunden wurden von 57 Mitgliedern in Fragen des Nachbar- und Erbschaftsrechts in Anspruch genommen.
In der Jahreshauptversammlung wurde im Januar 1984 der neue Vorstand für die nächsten 3 Jahre gewählt. Es gab nur wenige Änderungen gegenüber dem Vorstand von 1983.
Kollege Fritz Unruh trat aus gesundheitlichen Gründen vom Posten des 2. Kassierers zurück; Kollege Helmut Giebe trat die Nachfolge an und Kollege Günter Knaack übernahm die Funktion des 2. Vorsitzenden für ihn. Gruppenleiter der Gruppe 10 wurde Kollege Kurt Feibicke für Kollegin Charlotte Henard. Kollegin Meta Döring verteilte alle Zeitungen in der Gruppe 7 und kassierte nur den Espenpfuhl; Kollege Kurt Feibicke kassierte den Rest der Gruppe 7.
Im April 1984 ist Kollege Alfred Jäger verstorben. Er war von 1935 bis 1944 1. Vorsitzender unseres Vereins.
Am 8. April 1984 ist unser Ehrenvorsitzender Kollege Karl Mierke verstorben, der erst im Januar 1983 sein Amt niederlegte.
Er war von 1948 - 1949     Revisor
                 1949 - 1951     2. Kassierer
                 1951 - 1964     1. Kassierer
                 1950 - 1953     1. Vorsitzender der Kleintierzüchtergruppe
                      seit 1959     Ehrenmitglied des EGR
                      seit 1961     Ehrenmitglied der Kleintierzüchtergruppe
                 1964 - 1982     1. Vorsitzender des EGR
                      seit 1983     Ehrenvorsitzender des EGR
Im Mai 1984 ist der frühere 2. Kassierer Kollege Fritz Lehmann verstorben.
Im September 1984 ist unser langjähriger Gartenfachberater Kollege Konrad Ehrcke verstorben, der im Januar 1983 sein Amt niedergelegt hatte.
Er war von 1931 - 1938     Unterkassierer
                 1939 - 1957     Gruppenleiter der Gruppe 13
                 1935 - 1982     Gartenfachberater des EGR
1984 wurden neue Mitgliedsbücher mit der neuen Satzung ausgegeben.
Die Schneebeseitigung auf dem Gehweg vor dem Vereinsgrundstück übernahm ab Winter 1983/84 die Firma Alba.
Im Juni 1984 fand das 2. Sommerfest des Vereins statt. Die Spendenaktion für die Kindertagesstätte am Neudeckerweg erbrachte 280,00 DM. Das Geld sollte zum Kauf eines Fotoapparates verwendet werden.
Im September 1984 wurden auf unserem Vereinsgelände bei der Kleintierschau über 700 Tiere gezeigt, die von 1.315 Besuchern besichtigt wurden.
Im September 1984 machten die Mitarbeiter eine Dampferfahrt und im Dezember fand man sich zur obligatorischen Weihnachtsfeier zusammen.
Ab Dezember 1984 konnten unsere Mitglieder zusätzlich zu der monatlich einmal stattfindenden Rechtsberatung noch jeden Mittwoch zur allgemeinen Beratung ins Vereinshaus kommen.
Ab Dezember 1984 hat unser Mitteilungsblatt, fortan »Grünes Blatt« genannt, ein neues Gesicht bekommen.
Das Bild unseres Vereinshauses wurde auf den neuesten Stand gebracht.
Am Sonntag, dem 2. Dezember 1984, fand der 2. Rudower Adventsmarkt in der Prierosser Str. statt. Unser Verein und die Kleintierzüchtergruppe beteiligten sich wie im Vorjahr am Adventsmarkt. Es wurde ein Informationsblatt über unseren Verein zusammengestellt. Die orangefarbenen Blätter wurden auf dem Adventsmarkt verteilt und damit für den Verein geworben.
Der Erlös aus dem Adventsmarkt in Höhe von 5.500,00 DM wurde dem Kinderklubhaus Kappenstraße zur Verfügung gestellt.
Auf unseren drei Mitgliederversammlungen im Altenklub Rudow sprach Herr Kriminalhaupt-kommissar Jorns von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle – Dezernat Verbrechens-bekämpfung – zum Thema »Sicherung von Eigenheimen gegen Einbruchdiebstahl«.
Kollege Gert Fielbrandt informierte über Heizöllieferungen. Frau RA Menz sprach über »Nachbarrecht« und Herr Bezirksbürgermeister Kriedner nahm zu Rudower Problemen Stellung.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 02 2022
Die Chronik (45. Folge)
Der Verein hat jetzt 913 Mitglieder.
In der Jahreshauptversammlung wurde im Januar 1984 der neue Vorstand für die nächsten 3 Jahre gewählt. Es gab nur wenige Änderungen gegenüber dem Vorstand von 1983.
Kollege Fritz Unruh trat aus gesundheitlichen Gründen vom Posten des 2. Kassierers zurück; Kollege Helmut Giebe trat die Nachfolge an und Kollege Günter Knaack übernahm die Funktion des 2. Vorsitzenden für ihn. Gruppenleiter der Gruppe 10 wurde Kollege Kurt Feibicke für Kollegin Charlotte Henard. Kollegin Meta Döring ver-teilte alle Zeitungen in der Gruppe 7 und kassierte nur den Espenpfuhl; Kollege Kurt Feibicke kassierte den Rest der Gruppe 7.
Im April 1984 ist Kollege Alfred Jäger verstorben. Er war von 1935 bis 1944 1. Vorsitzender unseres Vereins. Am 8. April 1984 ist unser Ehrenvorsitzender Kollege Karl Mierke verstorben, der erst im Januar 1983 sein Amt niederlegte.
Er war von
                            1948 – 1949 Revisor
                            1949 – 1951 2. Kassierer
                            1951 – 1964 1. Kassierer
                            1950 – 1953 1. Vorsitzender der Kleintierzüchtergruppe
                            seit 1959  Ehrenmitglied des EGR
                            seit 1961  Ehrenmitglied der Kleintierzüchtergruppe
                            1964 – 1982 1. Vorsitzender des EGR
                            seit 1983  Ehrenvorsitzender des EGR
Im Mai 1984 ist der frühere 2. Kassierer Kollege Fritz Lehmann verstorben.
Im September 1984 ist unser langjähriger Gartenfachberater Kollege Konrad Ehrcke verstorben, der im Januar 1983 sein Amt niedergelegt hatte.
Er war von
                            1931 – 1938 Unterkassierer
                            1939 – 1957 Gruppenleiter der Gruppe 13
                            1935 – 1982 Gartenfachberater des EGR
1984 wurden neue Mitgliedsbücher mit der neuen Satzung ausgegeben.Die Schneebeseitigung auf dem Gehweg vor dem Vereinsgrundstück übernahm ab Winter 1983/84 die Firma Alba.
Im Juni 1984 fand das 2. Sommerfest des Vereins statt. Die Spendenaktion für die Kindertagesstätte am Neudeckerweg erbrachte 280,00 DM. Das Geld sollte zum Kauf eines Fotoapparates verwendet werden.
Im September 1984 wurden auf unserem Vereinsgelände bei der Kleintierschau über 700 Tiere gezeigt, die von 1.315 Besuchern besichtigt wurden.
Im September 1984 machten die Mitarbeiter eine Dampferfahrt und im Dezember fand man sich zur obligatorischen Weihnachtsfeier zusammen.
Ab Dezember 1984 konnten unsere Mitglieder zusätzlich zu der monatlich einmal stattfindenden Rechtsberatung noch jeden Mittwoch zur allgemeinen Beratung ins Vereinshaus kommen.
Ab Dezember 1984 hat unser Mitteilungsblatt, fortan »Grüne Blatt« genannt, ein neues Gesicht bekommen.
Das Bild unseres Vereinshauses wurde auf den neuesten Stand gebracht.
Am Sonntag, dem 2. Dezember 1984, fand der 2. Rudower Adventsmarkt in der Prierosser Str. statt. Unser Verein und die Kleintierzüchtergruppe beteiligten sich wie im Vorjahr am Adventsmarkt. Es wurde ein Informationsblatt über unseren Verein zusammengestellt. Die orangefarbenen Blätter wurden auf dem Adventsmarkt verteilt und damit für den Verein geworben.
Der Erlös aus dem Adventsmarkt in Höhe von 5.500,00 DM wurde dem Kinderklubhaus Kappenstraße zur Verfügung gestellt.
Auf unseren drei Mitgliederversammlungen im Altenklub Rudow sprach Herr Kriminalhauptkommissar Jorns von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle – Dezernat Verbrechensbekämpfung – zum Thema »Sicherung von Eigenheimen gegen Einbruch-diebstahl«.
Kollege Gert Fielbrandt informierte über Heizöllieferungen. Frau RA Menz sprach über »Nachbarrecht« und Herr Bezirksbürgermeister Kriedner nahm zu Rudower Problemen Stellung.
Im Januar 1985 zählte unser Verein 913 Mitglieder. Es kamen 40 Mitglieder zur »allgemeinen Beratung« und 37 Mitglieder zur »Rechtsberatung« ins Vereinshaus.
Ab Oktober 1985 wurde die »allgemeine Beratung« nicht mehr jede Woche durchgeführt. Es war keine große Nachfrage zu erkennen. Sie fand daher je nach Bedarf erst 14-tägig und dann monatlich einmal statt.
Am 1. April 1985 feierte die Firma Günter Herzig ihr 65jähriges Firmen-Jubiläum. 1920 gründete Paul Herzig seine Firma. Herr Paul Herzig war 1921 Mitbegründer unseres Vereins. Sein Sohn Günther Herzig ist Mitglied im Verein geblieben. Unser Verein gratulierte zum Firmen-Jubiläum.
Rechtzeitig zur Eröffnung der Bundesgartenschau am 26. April 1985 wurde neben anderen kleinen Reparaturarbeiten auch der Gartenzaun unseres Vereinsgrundstücks neu gestrichen und ein Schaukasten aufgestellt.
Vom 16. bis 19. Mai 1985 fand eine Fahrt nach Trappenkamp in der Nähe von Kiel statt. An dieser Fahrt nahmen nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Mitglieder und Freunde des Vereins teil.
Am 24. Mai 1985 besichtigten die Mitarbeiter die »Kindl-Brauerei« in Neukölln und im Dezember fand man sich zu der Weihnachtsfeier im Vereinshaus zusammen.
Im Juli wurde das 3. Sommerfest auf unserem Vereinsgrundstück durchgeführt. Herr Gehrke spendete dem Verein eine Verstärkeranlage. Sie war zum Sommerfest noch nicht betriebsbereit, wird uns aber in Zukunft bei Feierlichkeiten gute Dienste leisten.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 03 2022
Die Chronik (46. Folge)
Hier nun die letzte  Folge der Wiedergabe der Vereins-Chronik (1972 bis 1985).
Die Kleintierschau mit 1664 Besuchern ein großer Erfolg.
Vom 29. Juli bis 23. August 1985 wurde in der Schule in Alt-Rudow 60 im Rahmen der Bürgerbeteiligung an der Bauleitplanung und den Landschaftsplänen für Rudow-Süd eine Informationsschau gezeigt. Vom 2. bis 24. September 1985 wurde diese Ausstellung dann im Rathaus Neukölln gezeigt.
Im September 1985 fand die 25. Kleintierschau der Kleintierzüchtergruppe statt. Auf dem Vereinsgelände wurden 745 Tiere ausgestellt, die 1.664 Besucher besichtigen konnten. Erstmalig gab es eine Kaffeetafel für Behinderte und Rollstuhlfahrer. Am Funkturm fand ebenfalls die »25. Grüne Woche« statt.
Kollege Günter Knaack gab zum 30. September 1985 den Posten des 1. Vorsitzenden der Kleintierzüchtergruppe ab.
Im September verstarb unsere ehemalige Mitarbeiterin Hildegard Krüger.
Die seit 1952 vom Verein immer wieder geforderte öffentliche Bedürfnisanstalt an der Spinne (U-Bahnhof Rudow) wurde endlich im September 1985 errichtet. Seit 1964 hatte unser Verein einen regelmäßigen Briefwechsel mit den zuständigen Behörden geführt und diese Einrichtung immer wieder eindringlich gefordert.
1985 wurde der Buchbinderweg als letzte Straße an die Entwässerung angeschlossen.
Um das Vereinshaus mehr zu beleben, finden ab Januar 1985 neben den Vorstandssitzungen auch die Jahreshauptversammlung und die Mitgliederversammlungen im Vereinshaus statt. Wegen des fortgeschrittenen Alters der meisten Mitglieder kamen immer weniger Mitglieder zu den Versammlungen und so benötigten wir keine größeren Räumlichkeiten mehr.
Auf unseren Mitgliederversammlungen sprach Herr Semik von der Firma Viessmann über Umweltbelastungen durch Abgase der Heizungen. Er stellte Heizkessel der Firma vor, wobei über rationellen Heizstoffverbrauch beraten wurde. Herr Kromm von der BSR informierte über die Aufgaben der Stadtreinigung und Probleme wurden besprochen.
Herr Sozialstadtrat Mey sprach über die Sozialarbeit in Neukölln und Herr Bezirksbürgermeister Kriedner über Kommunales im Bezirk.
Es wurde festgestellt, daß auf den Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen kein Protokoll der vorangegangenen Versammlungen verlesen wird, da den Anwesenden durch den längeren Zeitablauf der Realitätsbezug in der Regel verlorengegangen ist.

Hier endet die Aufgabe der Chronistin mit der Herausgabe der Chronik zur 65. Wiederkehr der Vereinsgründung am 8. Mai 1986.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt) 

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Chr 04 2022
Die Chronik (47. Folge)
Geleitwort zu weiter 10 Jahre Vereinsgeschichte.
Vor Ihnen liegt die Chronik des »Eigenheim- und Grundbesitzer RUDOW e.V.« von 75 Jahren. Mein Beitrag dazu sind die letzten 10 Jahre von 1986 bis 1996. Die notwendigen Informationen dazu entnahm ich Protokollen und Erzählungen.
Die Notwendigkeit für die Gründung des EGR erkennt man, wenn man die Chronik der Gründungs-jahre und vor allen Dingen der Nachkriegsjahre verfolgt. Hier ist mir bewusst geworden, wie not-wendig es ist, sich zusammenzuschließen, um stark zu sein.
Rudow war erst ein Dorf mit 3.000 Einwohnern und wurde durch den EGR mitgestaltet. Die Nachkriegsjahre haben die Mitgliedergemeinschaft sehr stark zusammengeschweißt. Vielen uneigennützigen Initiativen wie z.B. die Frauengruppe oder die Selbstversorgergruppe, die Kranke und Alte mit selbstgezogenem Obst und Gemüse versorgten, muß man einfach Respekt und An-erkennung zollen.
Auch heute gibt es wichtige Aufgaben für den EGR. Wir versuchen, dort wo Handlungsbedarf ent-steht, Einfluss zu nehmen. In letzter Zeit war die akute Hoch-Grundwassersituation in Rudow zu nennen. Hier konnten wir bei der Entschärfung der Lage behilflich sein.
Wir bleiben am Ball!
Zukünftig wünsche ich den Mitgliedern Mut und Zeit zur Mitarbeit, den Aktiven eine glückliche Hand bei der Lösung von Problemen und gedeihliche Zusammenarbeit mit den Behörden.
Berlin-Rudow im Februar 1996
gez.       Werner Molsner
Zum Beginn des Jahres 1986 stellte der 1. Vorsitzende Frank Prosi nach 1000 Tagen im Amt, die Frage, ob seine Vereinsführung in Ordnung ist. Alle waren sehr zufrieden.
Bei den Kleintierzüchtern D 34 trat der 1. Vorsitzende Günter Knaack zurück. Eduard Rasmussen trat die Nachfolge an.
Bei der Mitgliederversammlung am 25. April 1986 sprach der Bezirksstadtrat H. Branoner über Perspektiven in Neukölln und zum Problem »Erschließungsbeitragspflicht der Anlieger«. Anschließend ergab sich eine rege Diskussion, wie man den dörflichen Charakter von Britz, Buckow und Rudow erhalten kann.
Am 9. Mai 1986 fand eine »Jubiläums-Vorstandssitzung« statt, bei der Mitarbeiter, die schon viele Jahre ihre Freizeit dem Verein zur Verfügung gestellt haben, besonders gewürdigt wurden. Vor 65 Jahren – am 8. Mai 1921 – wurde der »Siedlerverein Neu-Rudow« gegründet, der am 1. Januar 1936 in »Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V.« umbenannt wurde.
Das »Grüne Blatt« wurde in einer Jubiläumsausgabe, in der sich der Gesamtvorstand in Fotos vorstellte, allen Mitgliedern überreicht. Die Chronik 1921 – 1986 wurde vorgestellt.Zur Verschönerung unseres Grundstückes stellte der EGR die Mittel für Gehwegplatten und eine Pergola, die Kleintierzüchtergruppe die Arbeitskräfte zur Verfügung. Die ca. 2.000 Besucher der Kleintierschau im September bestaunten die Neuerwerbung.
Das Jahr 1987 begann mit neuen Aufgaben; z.B. wurde zur Werterhaltung des Vereinsheimes beschlossen, neue Fenster einzubauen und die Heizung zum Obergeschoss zu erweitern.
Am 20. Februar 1987 stand die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes an. Durch Eis- und Schneeglätte war die Versammlung nicht beschlussfähig; die Anwesenheit von lt. Satzung notwendigen 5 % der Mitglieder wurde nicht erreicht. Die Wahlen mußten auf den 21. April 1987 verschoben werden. Es konnte aber trotzdem noch ein von Dirk Schönherr zur 65-Jahr-Feier erstelltes Video gezeigt werden.Die Mitgliederversammlung am 21. April 1987 hatte eine ungewöhnlich hohe Zahl von Mitgliedern, die einen neuen Vorstand wählten und anschließend die Ausführungen des Bezirksstadtrates H. Branoner über den Flächennutzungsplan hören konnten.
Das Ergebnis der Wahl hier noch einmal:
        1. Vorsitzender:    Frank Prosi                     2. Vorsitzender:      Günter Knaack
        1. Kassiererin:      Ursula Rose                     2. Kassierer:           Helmut Giebe
        1. Schriftführer:    Norbert Schwarzer          2. Schriftführerin     Doris Berthold
Revisoren:  Horst Vehlow,  Lothar Quaas,  Erich Schulze,  Willi Wendt,  Gert Fielbrandt
Beisitzer:    Herbert Miethke,  Herbert Schmidt,   Günter Arlt
  Gruppe 1:          Doris Berthold                   Gruppe 7a:          Kurt Feibicke
  Gruppe 2:          Elisabeth Plitzko                Gruppe 8:             Hans-Jochen Aurich
  Gruppe 3:          Erich Schulze                     Gruppe 10:           Herbert Schmidt
  Gruppe 4:          Brunhilde Vehlow               Gruppe 11:           Günter Knaack
  Gruppe 5:          Christa Arlt                        Gruppe 12:           Erika König
  Gruppe 6:          Irene Gehrke                     Gruppe 13:           Herbert Miethke
  Gruppe 7:          Meta Döring                       Gruppe 14:           Leonore Damerau
Höhepunkte im Jahr 1987 waren:
                   750 Jahre Berlin
                   250 Jahre Böhmisches Rixdorf
                   75 Jahre Neukölln
                   25 Jahre Gropiusstadt
Das Deutsche Turnfest im Jahnpark und das Treffen der Repräsentanten aller Partnerstädte Neuköllns.  Am 23. Mai 1987 wurde unser Mitglied Franz Pietz 100 Jahre alt. Eine Delegation überbrachte Glückwünsche.
Am 6. Juni 1987 wurde von den Kleintierzüchtern und dem EGR beschlossen, einen Schuppen für die Lagerung der Ausstellungskäfige auf dem Vereinsgelände zu erstellen.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 05 2022
Die Chronik (48. Folge)
Erstmals gibt es im Mai 1987 das »Rudower Hähnewettkrähen«
Das Sommerfest war am 27. Juni 1987, und am 5. und 6. September 1987 fand die so beliebte Kleintierschau der Kleintierzüchtergruppe D 34 statt. Seit diesem Jahr gibt es auch heute noch – jeweils im Mai – durchgeführte »Rudower Hähnewettkrähen«.
Der 9. September 1987 war der Fertigstellungstermin des Schuppens. Gleichzeitig wurde für die Vereinsfahrt nach Fallersleben vom 12. bis 13. September 1987 eine Teilnehmerliste für den Grenzübertritt im Transitverkehr erstellt.
Im November 1987 war der Einbau neuer Fenster in das Vereinshaus abgeschlossen, ebenso die Erweiterung der Heizung in das 1. Obergeschoss. Hier wurden aber nur die Rohre verlegt, die Heizkörper fehlen noch.
Am 15. Januar 1988 hatte die Kleintierzüchtergruppe D 34 ihre Jahreshauptversammlung mit der Bestätigung des alten Vorstandes. In diesem Jahr waren sie stolz, auf ein 60jähriges Bestehen zurückblicken zu können.
Seit 1949 wurden erste Ausstellungen organisiert. 1949, 1950 und 1951 unter dem Motto »Rudows Grüne Tage«. Seit 1961 finden regelmäßig Kleintierausstellungen statt. Bis 1973 bestand eine »Selbstverwertergruppe«, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Heim- und Waisenkinder bei bestimmten Anlässen zu beschenken.
In der Jahreshauptversammlung vom 4. April 1988 wurde von Herrn Bobschal – Agrippina-Versicherungen – die einzelnen vom Verein wahrgenommenen und angebotenen Versicherungsverträge erläutert und vielen die Notwendigkeit klargemacht.
Zur Mitgliederversammlung am 5. Mai 1988 hielt der Sozialstadtrat Herr Mey ein Referat über die Situation in Neukölln und die Leistungen der Abt. Sozialwesen.
Dem diesjährigen Sommerfest am 11. Juni 1988 war wegen des unbeständigen Wetters nur ein mäßiger Erfolg beschieden. Es fanden nur wenige Besucher unsere gastlichen Räume bzw. den festlich hergerichteten Garten. In der 1. Septemberwoche hatte die Kleintier-züchtergruppe D 34 wieder ihre Kleintierausstellung.
Am 8. September 1988 hielt der Baustadtrat Herr Branoner zur Mitgliederversammlung ein Referat, diesmal über das Grundwasser-Problem in Rudow. Er war der Meinung, daß die restlichen ca. 700 noch nicht an die Kanalisation angeschlossenen Wohneinheiten Mitverursacher sein könnten.
Zur Vereinsfahrt am 18. September 1988 haben sich 53 Personen angemeldet. Diesmal sollte es Ostberlin sein. Nachdem der Übergang Invalidenstraße passiert war, konnte die Fahrt durch die Hauptstadt der DDR beginnen. Sie endete mit einer Dampferfahrt von der Anlegestelle Treptow der Weißen Flotte. Zur Rückfahrt wurde wieder der Grenzübergang Invalidenstraße benutzt.
Am 30. September 1988 ist der 2. Vorsitzende Herr Günter Knaack verstorben. Der neue 2. Vorsitzende wurde am 10. März 1989 Herr Klausdieter Burmeister.
Zur Jahreshauptversammlung am 10. März 1989 wurde durch Veränderungen im Vorstand eine Nachwahl durch die Mitglieder notwendig. Sämtliche vorgeschlagenen Kandidaten wurden gewählt.
Das waren im Einzelnen für die Position des 2. Vorsitzender Klausdieter Burmeister für Günter Knaack, als Revisorin Irene Müller für Willi Wendt und als Gruppenkassierer Dirk Schönherr für Erika König.
Die diesjährigen Veranstaltungen der Kleintierzüchtergruppe D 34 – im Mai das Hähne-wettkrähen und im September die Kleintierschau – mußten wegen der grassierenden Kaninchenseuche (Myxomatose) abgesagt werden.
Im Jahre 1989 wurde in West-Berlin eine Volkszählung durchgeführt, deren Ergebnis bei der Mitgliederversammlung am 2. Juni 1989 durch den Stadtrat für Bauwesen kommentiert wurde. Eine überwiegend negative Bilanz mußte zur Kenntnis genommen werden.
Im Juli des Jahres 1989 verstarb der ehem. Revisor Willi Wendt. Diese Aufgabe wird zukünftig Herr Manfred Perschau wahrnehmen.
Zum 20.8.1989 wurde eine Spreewaldfahrt geplant. Weil alle Teilnehmer West-Berliner Ausweise hatten, durften wir den Grenzübergang Rudower Chaussee benutzen, sonst hätten wir den Umweg über den Grenzübergang Invalidenstraße / Drewitz machen müssen.
Am 1. September 1989 wurde zum ersten Mal zum Senioren-Kaffee eingeladen, es war gut besucht und hat alle Teilnehmer erfreut. Das wird wohl eine ständige Einrichtung werden.
Ein Besuch im Schloss Britz fand am 30. September 1989 statt. Die sachkundige Führung hatte der Gesundheitsstadtrat Herr Manegold. Es war sehr beeindruckend. Dem Weinkeller wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Na dann Prost !
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 06 2022
Die Chronik (49. Folge)
9. November 1989 – die Mauer in und um Berlin fällt! Ein großer Tag auch für Rudow!
Der 9. November 1989 brachte uns die Öffnung der Grenzen um West-Berlin.
Ein Volk sprengt seine Mauern!
Am 14. November 1989 wurde die letzte Mitgliederversammlung in diesem Jahr abgehalten. Es sprach der Bezirksbürgermeister von Neukölln Herr Frank Bielka. Der Vortrag hatte naturgemäß auch emotionale Bedeutung durch die politischen Veränderungen Ost-West.
Er sagte z.B.:
»…daß dem augenblicklichen Überschwang sicher auch die Alltagsrealität folgen wird«.
oder
»Auch die mit sonorer Stimme und wissendem, weisen Gesicht vorgetragenen Vorschläge unserer Spitzenpolitiker, was jetzt passieren muß, sind nicht immer die passenden Patentrezepte; jeder, der mit fester Stimme sagt, was in einer Woche zu geschehen hat, läuft Gefahr, daß er sich korrigieren muß«. Die hier fast wörtlich zitierten Sätze haben, aus heutiger Sicht, sicher für jeden eine unterschiedliche Bedeutung. Zutreffend waren sie allemal.
Die erste Veranstaltung im Jahre 1990 war am 9. März 1990 eine Jahreshauptversammlung mit Wahlen. Ein Referat des neuen Bezirksstadtrates für Gesundheit und Umwelt Herrn Manegold schloss sich an. Er stellte sich in dieser Eigenschaft das erste Mal vor und mit dem Argument »Umweltschutz fängt bei jedem selbst an«, ohne Zigarre und 20 Pfund leichter. Glückwunsch!
Die zu bewältigenden Aufgaben bereiteten ihm aber wegen der Vielzahl der gerade in Neukölln schwierigen Situationen jetzt schon Magenschmerzen.
Der nach dem Referat durchgeführte Wahlgang für den Vorstand des EGR hatte, weil kein Änderungsvorschlag vorlag, ein einstimmiges Ergebnis.
1. Vorsitzender: Frank Prosi               Revisor:  Horst Vehlow          
1. Kassiererin: Ursula Rose                 Revisorin: Irene Müller
1. Schriftführer: Norbert Schwarzer    Revisor:  Gert Fielbrandt
2. Vorsitzender:  Klausdieter Burmeister            Revisor: Manfred Perschau
2. Kassierer: Helmut Giebe                  Revisor:  Lothar Quaas
2. Schriftführer: Hans-Jochen Aurich
Gruppe 1: Doris Berthold                      Gruppe 7: Ursula Burmeister
Gruppe 2: Doris Berthold                      Gruppe 8: Hans-Jochen Aurich
Gruppe 3: Kurt Feibicke                        Gruppe 9: Herbert Schmidt
Gruppe 4: Brunhilde Vehlow               Gruppe 10:  Dirk Schönherr
Gruppe 5: Christa Arlt                        Gruppe 11:  Eduard Rasmussen
Gruppe 6: Irene Gehrke                     Gruppe 12:  Kurt Miethke
                                                        Gruppe 13: Klausdieter Burmeister
Beisitzer: Herbert Miethke
Beisitzer: Herbert Schmidt
Beisitzer: Günter Arlt

Das Hähnewettkrähen am 6. Mai 1990 wurde zum ersten Mal auch mit Hähnen aus dem Osten der Stadt und aus dem Umland durchgeführt. Den 2. Platz von 68 Gockeln belegte dann auch prompt ein Ost-Hahn.
Am 16. Juni 1990 fand trotz der Fußballweltmeisterschaft unser traditionelles Sommerfest statt. Das erste Mal mit Gästen aus dem Ostteil der Stadt.
Und am 24. Juni 1990 haben wir eine DDR-Rundfahrt über Neuruppin zur Müritzer-Seen-Platte gemacht. Eine Dampferfahrt auf der Müritz schloss sich an. Zurück ging es über Neustrelitz nach Stolpe.
Eine bauliche Veränderung gab es wieder am 7. Juli 1990 zu feiern. Unser Feier-Keller, die Rammler-Bar, wurde nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen seiner Bestimmung übergeben.
Der Seniorenkaffee fand diesmal am 31. August 1990 statt und hatte regen Zuspruch.
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz (wird fortgesetzt)

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Chr 08 2022
Die Chronik (52. Folge)
Die Geschäftsperiode 1991-1993 war geprägt von Vereinsfahrt, Mitgliederversammlungen mit den Themen Umwelt, Bildung und Wahlen.
Eine Kurzfahrt in die Dübener Heide am 21. September 1991 konnte nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. Sie hatte nicht die nötige Resonanz gefunden. Nur mit Mühe konnte die nötige Anzahl Mitreisender gefunden werden.
Am 22. November 1991 hat der Bezirksstadtrat für Gesundheit und Umwelt Herr Kittner zur Mitgliederversammlung ein Referat zum Recycling und Umweltschutz gehalten. Es wurden die Themen »Smog, Schadstoffe in Wohnbauten, Altlasten in Böden, Verpackungsordnung, Fluglärm, Hausmüll, Müllrecycling (Papier, Glas, Metalle), Bio-Tonne, Müllverbrennung, Mülltransporte von der Straße auf die Schiene« behandelt. Dieser Vortrag machte nachdenklich!
Im Jahr 1992 wurde am 24. Januar die Jahreshauptversammlung abgehalten. Es wurde die Patenstadt Neuköllns, Puschkin bei St. Petersburg, vorgestellt und auf eklatante Versorgungsmängel hingewiesen. Diese Notsituation versuchte der EGR durch eine spontane Sammlung, die 700,00 DM erbrachte, etwas zu lindern.
Herr Heinz Buschkowski, der Bürgermeister Neuköllns, erklärte Grunddaten Neuköllns und stand anschließend für allseits interessierende Fragen zur Verfügung.
Am 13. März 1992, anlässlich der Vorstandssitzung, kündigte unsere Rechtsanwältin Frau Menz an, daß sie künftig diese Leistung für den EGR nicht mehr erbringen kann. Daraufhin wurde Herr Rechtsanwalt Luda für diese Aufgabe gewonnen.
Die Mitgliederversammlung am 1. April 1992 wurde hauptsächlich von Herrn Schimmang, Stadtrat für Volksbildung, mit einem launigen Vortrag zu einem trockenen Thema (die Schulsituation in Neukölln) bestritten. Hier kamen alle Infrastrukturfragen, die Rudow betreffen, auf den Tisch.  Weil er selbst hier in Rudow ansässig ist, ohne verdeckten Blickwinkel. Sorgen bereiteten hauptsächlich die zu erwartende Bevölkerungsdichte mit den damit zusammenhängenden Problemen. Anschließend wurde ein Dankschreiben aus Puschkin verlesen, das zu Herzen ging. Dieses Schreiben kam von einer Frau, die Dank sagen wollte.
Am 10. Mai 1992 veranstaltete die Kleintierzüchtergruppe D 34 ihr Hähnewettkrähen und am 30. Juni 1992 der »Eigenheim- und Grundbesitzer RUDOW e.V.« sein Sommerfest.
Der 4. September 1992 war wieder Seniorentag im Vereinshaus mit Kaffee und Kuchen und der 5. und 6. September 1992 waren die Veranstaltungstage der Kleintierausstellung unserer Kleintierzüchtergruppe D 34.
Am 25. November 1992 stellte sich zur Mitgliederversammlung ein neuer Bürgermeister, Herr Mey vor. Frank Prosi sagte in diesem Zusammenhang, daß er in den letzten 10 Jahren schon 5 Bürgermeister kommen und gehen gesehen hat. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß mehr Beständigkeit und Kontinuität eintritt.
Frank Prosi kündigte an, für eine Wiederwahl als 1. Vorsitzender des EGR nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Im Jahr 1993 zur Jahreshauptversammlung wurde der Enkel des Gründungsmitglieds Paul Herzig, Günther Herzig, zum Ehrenmitglied ernannt. Danach wurde für die neue Legislaturperiode der neue Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Hans-Jochen Aurich    Gruppe 1:        Doris Berthold
1. Kassiererin:  Ursula Rose                  Gruppe 2:        Gisela Wilke-Körner
1: Schriftführer:   Norbert Schwarzer    Gruppe 3:      Kurt Feibicke
2. Vorsitzender: K.-D. Burmeister           Gruppe 4         Wolfgang Bischoff
2. Kassierer:      Helmut Giebe                Gruppe 5         Werner Molsner
2. Schriftführerin:            Irene Müller     Gruppe 6       Irene Gehrke
Beisitzerin:        Doris Berthold               Gruppe 7         Ulla Burmeister
Beisitzerin:        Ulla Burmeister             Gruppe 8         Hans-Jochen Aurich
Beisitzer:            Dirk Schönherr             Gruppe 9         Gunter Abresch
Revisor:             Lothar Quaas                Gruppe 10 Dirk Schönherr
Revisorin:          Irene Müller                   Gruppe 11 Frank Dowerg
Revisor:              Manfred Perschau       Gruppe 12 Frank Prosi
Revisor:              Gert Fielbrandt             Gruppe 13 Klausdieter Burmeister Revisor: Kurt Feibicke
Im Anschluss an diese Wahl wurde der Inhalt der Vereinssatzung durchgesprochen und eventuelle Änderungen diskutiert.
Zur Mitgliederversammlung am 9. Juni 1993 war der Baustadtrat Neuköllns zu Gast. Er informierte uns über den Flächennutzungsplan und erklärte anschließend die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. Er hielt einen sehr informativen Vortrag. Die Mitgliederversammlung am 8. September 1993 beschloss, die Veränderungen in den Satzungen, anzunehmen. Zum allgemeinen Bedauern mußte Frau Ursula Rose aus gesundheitlichen Gründen ihre Funktion als 1. Kassiererin zur Verfügung stellen. In der Nachwahl wurde Ulla Burmeister die neue 1. Kassiererin. Anschließend referierte Herr Löwendorf vom Pol. Abschnitt 51 zum Thema »Sicherheit im Eigenheim«. Wieder einmal ein Thema, das alle anging.
Ein Ausflug nach Mistroy auf der Insel Wollin wurde am 18. und 19. September 1993 als Vereinsreise durchgeführt. Die Resonanz war sehr gut.
Anlässlich der Mitgliederversammlung am 24. November 1993 wurden Mitglieder, die 50 Jahre und mehr dem Verein angehören, für ihre Treue geehrt. Einige waren anwesend und nahmen eine Urkunde und Blumen in Empfang.            
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 09 2022
Die Chronik (53. Folge)
Der Grundwasserspiegel in Rudow steigt – große Schäden an den Gebäuden
Zum Beginn des Jahres 1994 musste auf Betreiben einer Nachbarin aus gesundheitlichen Gründen auf dem Vereinsgelände eine Birke gefällt werden. Zwei Hainbuchen sind als Ersatzpflanzung eingesetzt worden. Die Kosten trug die Nachbarin.
Hinter dem Vereinsheim wurde eine Freifläche mit einer Pergola überdacht.
Seit 7. März 1994 hat sich wieder eine Frauengruppe im EGR etabliert. Viel Glück. Am 27. April 1994 hielt Herr Rechtsanwalt Luda ein Referat über das Erbrecht. Hier war großes Interesse in der Mitgliedschaft. Viele Fragen sind von Herrn Luda beantwortet worden.
Am 2. September 1994 tafelten 40 unserer Senioren wieder im Vereinsheim und die Kleintierzüchter stellten am 3. und 4. September 1994 ihre Züchtungen aus. Zur Mitgliederversammlung am 14. September 1994 hielt Herr Basteck, Gartenfachberater des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V., einen theoretischen und praktischen Vortrag zum Baumschnitt. Die dafür benötigten Werkzeuge wurden erklärt und die Handhabung gezeigt.
Der nächste Tagungsordnungspunkt war die akute Grundwasserproblematik im Blumenviertel. Unser Mitglied Herr Dehmel ist in diesem Thema stark engagiert. Er schilderte die Problemlage und zeigte Lösungsmöglichkeiten auf. Wir beabsichtigen, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.
Vom 30. September bis 2. Oktober 1994 war die Wochenendfahrt des EGR nach Decin in Tschechien. Ein Kurztrip mit Hindernissen. Am 19. Oktober 1994 fand aus aktuellem Anlass eine Mitgliederversammlung statt.
Das Hauptthema: Die Grundwasserproblematik in den südlichen Bezirken. Als Gäste erschienen: Von den Berliner Wasserbetrieben Herr Dr. Rohrbach und Herr Pohl. Vom Senator für Umweltschutz Herr Dr. Jahn und Herr Thierbach. Die Ausführungen dieser Herren hatten zum Inhalt, wie sich die Situation entwickelt hat, wie die Schäden zu beurteilen sind und welche Maßnahmen zur Entschärfung der Lage notwendig sind. Hier kreuzten sich politische, wirtschaftliche und technische Interessen. Uns bleibt erst mal nur, an diesen Dingen dran zu bleiben und wo Möglichkeiten sind, aktiv zu sein.
Am 30. Oktober 1994 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit plötzlich und unerwartet und für viele unfassbar unser Ehrenmitglied Frank Prosi. Er war 10 Jahre unser 1. Vorsitzender von 1983 bis 1993. Im Jahr 1995 stand die Renovierung der Außenfassade unseres Vereinshauses an.
Die Jahreshauptversammlung wurde am 3. März 1995 abgehalten. Hier wurde wieder einmal das Grundwasserproblem besprochen. Unsere Aktivität in dieser Sache wurde allgemein mit Wohlwollen aufgenommen.
Der Wahlkandidat für das Rudower Blumenviertel war der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen höchst selbst, vielleicht ein Grund, dass unsere Eingaben zur Grundwasserproblematik berücksichtigt wurden.
Am 8. März 1995 verstarb unser Ehrenmitglied Günter Herzig.
In der Nacht vom 21. zum 22. März 1995 wurde wieder einmal in unserem Vereinshaus eingebrochen. Die Wertverluste waren nicht so erheblich, die Bausubstanz wurde aber stark beschädigt. Die Schäden wurden von der Versicherung abgedeckt. Wir mussten, um zukünftig Versicherungsleistungen zu erhalten, die Versicherungssumme, sprich Prämien, erhöhen.
Zur Vorstandssitzung am 7. März 1995 konnten wir als Gast Herrn Joachim Löwenhofer als Vertreter der Grundwassergeschädigten in Kaulsdorf begrüßen. Er beschrieb die Auswirkungen des Wassers in seinem Wohnbereich. Für uns eine Ermunterung, in dieser Sache weiter aktiv zu sein.
Am 7. Mai 1995 trafen sich in Rudow die lautstarken Hähne bei der Kleintierzüchtergruppe D 34 zum Wettkrähen                                     
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 10 2022
Die Chronik (54. Folge)
Vortrag zum Thema »Nachbarschaftsrecht« fand großen Anklang in der Mitgliederschaft.
Am 30. Oktober 1994 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit plötzlich und unerwartet und für viele unfassbar unser Ehrenmitglied Frank Prosi. Er war 10 Jahre unser 1. Vorsitzender von 1983 bis 1993. Im Jahr 1995 stand die Renovierung der Außenfassade unseres Vereinshauses an. Die Jahreshauptversammlung wurde am 3. März 1995 abgehalten. Hier wurde wieder einmal das Grundwasserproblem besprochen. Unsere Aktivität in dieser Sache wurde allgemein mit Wohlwollen aufgenommen.
Der Wahlkandidat für das Rudower Blumenviertel war der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen höchst selbst, vielleicht ein Grund, daß unsere Eingaben zur Grundwasserproblematik berücksichtigt wurden.
Am 8. März 1995 verstarb unser Ehrenmitglied Günter Herzig.
In der Nacht vom 21. zum 22. März 1995 wurde wieder einmal in unserem Vereinshaus eingebrochen. Die Wertverluste waren nicht so erheblich, die Bausubstanz wurde aber stark beschädigt. Die Schäden wurden von der Versicherung abgedeckt. Wir mußten, um zukünftig Versicherungsleistungen zu erhalten, die Versicherungssumme, sprich Prämien, erhöhen.
Zur Vorstandssitzung am 7. März 1995 konnten wir als Gast Herrn Joachim Löwenhofer als Vertreter der Grundwassergeschädigten in Kaulsdorf begrüßen. Er beschrieb die Auswirkungen des Wassers in seinem Wohnbereich. Für uns eine Ermunterung, in dieser Sache weiter aktiv zu sein.
Am 7. Mai 1995 trafen sich in Rudow die lautstarken Hähne bei der Kleintierzüchtergruppe D 34 zum Wettkrähen.
Herr Rechtsanwalt Luda hat am 17. Mai 1995 wieder einmal den Geschmack der Mitgliedschaft getroffen. Das Thema war nämlich »Nachbarschaftsrecht«. Tenor: Jeder kann mit und auf seinem Grundstück machen was er will! Aber: Seine Rechte hören da auf, wo Rechte Dritter beeinträchtigt werden. Es gab zu diesem Thema eine Fülle von Fragen, welche auch beantwortet wurden.
Der Bundesverband Deutscher Siedler und Eigenheimer hielt eine Mitgliederversammlung am 19. und 20. Mai 1995 in Regensburg ab. Wir haben beschlossen, 2 Delegierte zu dieser Versammlung zu entsenden.
Bei den Kleintierzüchtern war im Juni 1995 die traditionelle »Stallbesichtigung«. Dazu werden etwa ein Drittel der Züchter ausgewählt, die dann von den anderen Züchtern zu Hause besucht werden. Es werden die Ställe, Tiere und Theken begutachtet. Auch hier wieder ein schönes Ergebnis der Vereinsarbeit.
Seit dem Sommer 1995 ist unser Mitglied Gunter Abresch ein geprüfter Gartenfachberater. Herzlichen Glückwunsch. Er steht für Fragen den Mitgliedern gern zur Verfügung.
Am 2. und 3. September 1995 besuchten 2.325 Gäste die Kleintierausstellung. Es waren über 800 Tiere zu sehen. Die Artenvielfalt die hier gezeigt wird, ist in Berlin einmalig.
Die Mitgliederversammlung des EGR am 13. September 1995 hatte als Hauptthema: »Notwendige Arbeiten im herbstlichen Garten«. Eine erfreuliche Entwicklung konnte verkündet werden. Die Senats-Umweltverwaltung hat beschlossen, das Grundwasserproblem im Blumenviertel in Rudow durch eine Heber-Brunnenanlage mit 32 Brunnen und 2 Heber-Anlagen zu entschärfen. Der EIGENHEIM- und GRUNDBESITZER RUDOW e.V. war an dieser Lösung nicht unwesentlich beteiligt.
Am 13. Oktober 1995 war die Außenfassade des Vereinsheimes renoviert. Wir haben uns bei tüchtigen Mitarbeitern aus dem Vorstand zu bedanken.
Vom 27. bis 29. Oktober 1995 gab es eine Vereinsreise nach Riefenbach im Harz bei Osterode zu einem Ponyhof.                              
In das Vereinsblatt übertragen von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 11 2022
Die Chronik (55. Folge)
Hier nun eine weitere Folge der Wiedergabe der Vereins-Chronik über weitere 10 Jahre (1986 bis 1996).
Mitgliedsbeitrag musste nach 5 Jahren Stabilität auf 5,- DM angehoben werden.
Im neuen Jahr 1996 wurde eine Beitragserhöhung von 4,00 DM auf 5,00 DM pro Monat wegen erhöhter Versicherungsprämien und allgemein gestiegener Kosten notwendig. Seit 1991 ist das die erste Erhöhung des Mitgliedsbeitrages.
Der neue Vorstand des EGR für die Legislaturperiode 1996 bis 1999 wurde am 26. Januar 1996 durch die Mitgliederversammlung bestimmt. Es sind dies in den Positionen:
1. Vorsitzender: Hans-Jochen Aurich            
2. Vorsitzender: Klausdieter Burmeister
1. Kassiererin: Usula Burmeister                           
2. Kassiererin: Monika Bischoff      
1. Schriftführer: Norbert Schwarzer               
2. Schriftführer: Werner Molsner
Revisoren:      Lothar Quaas           Beisitzer:       Doris Berthold
                      Manfred Perschau                          Irene Gehrke
                      Gert Fielbrandt                              Helmut Giebe
                      Kurt Feibicke

Gruppenbetreuer für die
Gruppe 1:        Doris Berthold          Gruppe 8:      Hans-Jochen Aurich
Gruppe 2:        Eckbert Skerra         Gruppe 9:      Gunter Abresch
Gruppe 3:        Kurt Feibicke            Gruppe 10:    Dirk Schönherr
Gruppe 4:        Wolfgang Bischoff   Gruppe 11:    Eckbert Skerra                 
Gruppe 5:        Monika Hartmann    Gruppe 12:    Helga Prosi
Gruppe 6:        Irene Gehrke            Gruppe 13:    Klausdieter Burmeister
Gruppe 7:        Ursula Burmeister

Zur Vorstandssitzung am 12. Januar 1996 konnten im Vereinsheim neue sanitäre Anlagen besichtigt und natürlich auch benutzt werden. Zwei Firmen haben das Material gespendet und einen Teil der Arbeit übernommen. Zwei Vorstandsmitglieder haben tüchtig zugepackt und das Werk vollendet.
Am 8. März 1996 fand wieder eine Vorstandssitzung statt, bei der der Ablauf unserer Jubiläumsfeier gründlich durchgesprochen und organisatorische Details festgelegt wurden.
Das Referat des Gartenfachberaters Gunter Abresch am 13. März 1996 zur Mitgliederversammlung hatte die im Frühjahr notwendigen Arbeiten zum Thema. Der lange Winter in diesem Jahr hat diese Tätigkeiten aber erst im April zugelassen. Die Veranstaltung war gut besucht.

Da die Vorbereitungen für unser 75jähriges Jubiläum unsere ganze Arbeitskraft in Anspruch nehmen und diese Chronik ja auch noch gedruckt werden soll, endet hier der Chronist.
Berlin, Rudow am 29. April 1996
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Dem Vorstand liegt in der Zwischenzeit die Chronik der folgenden 23 Jahre, von März 1996 bis September 2019 vor. Damit können in der nächsten Ausgabe Januar 2021, also mit Beginn des Jubiläumsjahres, weitere Folgen veröffentlicht werden. Es ist geplant auch in der noch zur Verfügung stehenden Zeit die Chronik über 100 Jahre Vereinsgeschichte fortzuschreiben, sodass zum Jubiläum diese vollständig vorliegt.  Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen.                         

In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 12 2022
Die Chronik (56. Folge)
Die Chronik über weitere 25 Jahre bis zum 100sten.
Geleitwort
Mai 1996 bis Mai 2021,  25 Jahre Vereinsgeschichte
Die letzte Aufzeichnung der Vereinsgeschichte fand im April 1996 statt.
Um sie bis heute fortzuschreiben, haben sich 12 Mitarbeiter des erweiterten Vorstandes bereiterklärt, die vorliegenden Unterlagen zu sichten und die jeweiligen Berichte zu verdichten.
Die Ziele der Gründer des Vereins haben sich bis heute nicht geändert:
Probleme und Missstände in unserem Wohngebiet werden aufgezeigt. Es wird versucht, wenn möglich, sie aus eigener Kraft beziehungsweise durch die Unterstützung der zuständigen Behörden abzustellen oder wenigstens verträglicher zu gestalten.
Ein sauberes Umfeld, ein rücksichtsvolles und sicheres Zusammenleben in unserem Stadtteil / Bezirk sind uns sehr wichtig.
Jeder, der seine Hilfe und Ideen einbringen möchte, ist herzlich Willkommen; denn gemeinsam erreichen wir mehr.
Berlin - Rudow im September 2020                              
gez.:  Helga Prosi
1996 bis 2021

1996-1998
Juli 1996 Kurzfassung des Protokolls von der Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre EGR.
Unser Dank vorab an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. In erster Linie den Sponsoren, Mitarbeitern und Helfern, sowie, nicht zuletzt, dem Wettergott.
Ehrengäste sowie Neuköllner und Rudower Prominenz konnten begrüßt werden. Es gab Präsente vom Landesverband Herrn Gellert, vom TSV Rudow, von den Imkern und von der CDU-Rudow.
Die Kindertanzgruppe “Kunterbunt” aus der Kappenstraße erfreute die Besucher. Der Gropius-Chor Berlin war mit einigen Beiträgen zu Gast.
Eine Alt-Berliner Tanzgruppe war sicher die Attraktion und wurde mit viel Beifall bedacht.
Für Kinder gab es div. Spielmöglichkeiten und einen Schminkstand.
Die Kleintierzüchtergruppe D34 war mit einer kleinen Ausstellung und Marmeladenverkauf sowie einem Stand mit verkäuflichen Handarbeiten der Frauengruppe präsent.
Der Heimatverein zeigte alte Gebrauchsgegenstände und hatte in der Ausstellung ein Suchspiel mit 10 Fragen eingebaut, deren Beantwortung in der Ausstellung zu suchen war.
Ein Stand mit Seidenmalerei, wo Kinder ein großes Tuch bemalten, welches anschließend versteigert wurde, war auch zu Gast.
Der Erlös dieser Versteigerung, 389,- DM, wurde der Kindertagesstätte in der Kappenstraße zur Verfügung gestellt.
Ein Stand der Imker fand großes Interesse.
Weiterhin sorgte eine Disko für Unterhaltung für Jung und Alt. Eine tolle Tombola rundete die Veranstaltung ab.
Wir danken den Unternehmen, die diese Tombola unterstützt haben.
In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 01 2023
Die Chronik (57. Folge)
Grundwasser immer nur Grundwasser!
August 1996: Die Entscheidung, die Grundwassersituation im Rudower Blumenviertel zu verbessern, ist rechtzeitig zu den Wahlen im Herbst 1995 getroffen worden. 27 Hebebrunnen im Glockenblumenweg sind auch gebohrt worden. Nun müssten die zwei Sammelleitungen und die Pumpe zur Ableitung in den Teltowkanal installiert werden. Dafür ist (augenblicklich?) kein Geld vorhanden.
Das mit Millionenaufwand begonnene Vorhaben ist erst einmal eingestellt.
Die Situation für die Betroffenen ist also nach wie vor dieselbe.
Wir werden wieder nicht nur zuschauen, sondern versuchen bei den politisch Verantwortlichen Einfluss zu nehmen, damit die Bausubstanz in den betroffenen Gebieten erhalten bleibt.
Am 10.1.1997 ist unser langjähriges Mitglied Lothar Herzig leider verstorben. Der Name Herzig ist seit der Gründung als Mitglied, Sponsor und Geschäftspartner mit dem Verein verbunden.
Kurzbericht von der Jahreshauptversammlung des EGR am 8.2.1997: Der Vorsitzende Hans-Jochen Aurich begrüßte die über 70 Anwesenden, darunter 2 Ehrenmitglieder, den Vorsitzenden des Buckower EGR, den Vorsitzenden des Heimatvereins Rudow, die Mitarbeiter des Interessenverbandes Grundwasser und als besonderen Gast und Referenten den Bürgermeister und Baustadtrat von Neukölln Herrn Bodo Manegold, er hielt sein Referat mit den Schwerpunkten: Wirtschaft, Kultur, Bauen und Wohnen.
Fragen aus der Mitgliedschaft zu Themen wie: BSR Müllabfuhr, BSR Straßenreinigung, Feuerwehr Rudow, Schulen, Fassadenschmierereien und Grundwasseranstieg konnten, wenn auch nicht immer befriedigend, beantwortet werden.
Februar 1997 informieren die Frauen des EGR: „Wir wollen auch mal unter uns sein!" Die Frauengruppe des Eigenheim- und Grundbesitzer e.V. Rudow trifft sich auch in diesem Jahr jeden 1. Montag im Monat um 15.00 Uhr im Vereinshaus zum Beisammensein ohne Männer. "Wir freuen uns, wenn auch Sie zu uns kommen. Also bis bald......“ grüßte Ursula Burmeister.
“Am 25.1.1997 haben die Kleintierzüchter zum Ball geladen. Ich war das erste Mal dort, um so größer war die Überraschung. Hier habe ich solch großen und dennoch gefüllten Festsaal nicht vermutet. Er wurde veranstaltet vom Kreisverband Berlin Süd der Kaninchenzüchter, und eine Kaninchenschau am 12. und 13.1.1997 war der Anlass, an diesem Tage die Siegespreise zu überreichen. Die schönsten Preise konnte die uns angeschlossene Kleintierzüchtergruppe D34 einheimsen. Herzliche Gratulation dazu. Die Zahl der Anwesenden war sehr groß, von der Prominenz möchte ich nur Herrn Manegold – Bürgermeister von Neukölln – erwähnen. Er scheint eine besondere Beziehung zu den Aktivitäten der Kleintierzüchter zu haben. Unsere Veranstaltungen besucht er aber auch regelmäßig. Um Mitternacht gab es noch einen Höhepunkt: Jede Eintrittskarte nahm an einer Mitternachtsverlosung teil.
Der Hauptgewinn war ein Farbfernseher, dieser hat sicher für den Gewinner den Abend unvergesslich gemacht. Viele Grüße Werner Molsner”
Am Sonntag, dem 4. Mai dieses Jahres fand das zehnte Hähnewettkrähen in Rudow statt. Veranstaltet wurde es, wie auch die Vorhergehenden von der Kleintierzüchtergruppe D34 des Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V. auf dem Vereinsgelände.
Mitgliederversammlung vom 17.9.1997 im Vereinshaus des EGR: Gäste waren der Bürgermeister von Neukölln Herr Bodo Manegold, 7 leitende Mitarbeiter der BSR, Mitglieder und Gäste. Die Veranstaltung hatte das Motto “freie Wahl des Müllentsorgers”. Unsere Mitglieder konnten einen guten Einblick in die Arbeit und künftige Neuorientierung der BSR erhalten. Der Informationsaustausch geschah in reger Diskussion und mit neugierigen Fragen.
Am 26.11.1997 fand wie jedes Jahr die Frageaktion EGR/Bürgermeister statt. Diese Einrichtung hat sich über die vielen Jahre bewährt, da die Mitglieder direkt Fragen und Wünsche an ihren Bürgermeister richten können. Um fundierte Antworten zu erhalten, wurde der größte Teil der Fragen vorab eingereicht.
In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 02 2023
Die Chronik (58. Folge)
625-Jahr-Feier Buckow/Rudow!
Februar 1998: Eventuell müssen die Wasserwerke überhöhte Entgelte zurückzahlen – davon profitieren aber nur Kunden, die Zahlungen nur unter Vorbehalt vornehmen. Der Verein stellt den Mitgliedern einen Musterbrief vor, mit dem sie Einspruch erheben sollten.
Juni1998: Anlässlich der 625-Jahr-Feier Buckow/Rudow gab es einen Festumzug. Der EGR hat sich daran beteiligt. Die Feier ging über drei Wochen vom 23.5.–14.6.1998. Rudow hatte ein buntes Programm anzubieten. Viele Aktivitäten fanden in Rudow statt. Zahlreiche Vereine beteiligten sich und stellten sich vor. Es war ein buntes Treiben. Die Feierlichkeiten waren auch gut besucht. Der Höhepunkt der Feier war der Samstag, dort fand der Umzug vom Ehrenpreisweg zum Reiterhof in Rudow statt. Dieser war bei strahlendem Himmel ein voller Erfolg.
September 1998: Mitgliederversammlung mit Referat zu Sozialem und Renten. An diesem Tag wurde ein Referat von Herrn Peter Sperling zum Thema “die gesetzliche Renten-versicherung einschließlich privater Altersvorsorge” gehalten. Während des etwa zwei-stündigen Vortrages wurden zahlreiche Themen angesprochen. Das Referat sollte für die Anwesenden mehr Transparenz und Klarheit im Rentenrecht vermitteln.
Dezember 1998: Die Arbeitsgemeinschaft Rudow organisiert den Nikolausmarkt. Koordinator des Festausschusses ist unser 1. Vorsitzender Hans-Jochen Aurich.
Januar 1999: Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen:
Gewählt bzw. bestätigt wurden:
1. Vorsitzende                     Hans-Joachim Aurich
1. Kassiererin                      Ursula Burmeister
1. Schriftführer                    Norbert Schwarzer
2. Vorsitzende                     Klaus Burmeister
2. Kassiererin                      Monika Bischoff
Schriftführer                        Peter Genrich

Bürgermeister Dr. Manegold beantwortete Fragen zum Thema Grundhochwasser.

Februar 1999: Es wurde berichtet, dass sich viele Mitglieder Sorgen wegen der Einführung des Euros ab 2002 machten. Jeden Monat lädt die Frauengruppe zum Kaffeeklatsch ein. Auch ein Frühschoppen, ein Skatturnier und einen Spielenachmittag sind im Angebot.

April 1999: Mitgliederversammlung. Es wurde über den Sinn und Zweck zur früheren Pflasterkasse gesprochen.

Mai 1999: Es wurde zur Mitgliederwerbung aufgerufen, da die Anzahl der Vereinsmitglieder rückläufig war.

Juli 1999: Herrn Gerhard Albert wurde aufgrund seiner erfolgreichen Werbung von neuen Mitgliedern mit einem Präsentkorb geehrt.

August 1999: Das EBG (Erschließungsbeitragsgesetz) wurde in der Vereinszeitung veröffentlicht.

September 1999: Am 3. und 4. des Monats fand die 40. Kleintierzüchterschau statt. Unerbittliche Preisrichter bewerteten die Tiere. Trotz der parallellaufenden Veranstaltungen in Rudow war die Schau sehr gut besucht.

Dezember 1999: In diesem Monat beschäftigten wir uns mit dem Thema Strompreise, denn die BEWAG bekam Konkurrenz. Die neuen Stromanbieter waren Yellow Strom und Elektra Direkt.                                       
In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz. (wird fortgesetzt)

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Chr 03 2023
Die Chronik (59. Folge)
Hier nun eine weitere Folge der Wiedergabe der Vereins-Chronik über die letzten 25 Jahre (1996 bis 2021).
Gesetz zur Förderung außergerichtlicher Streitbeilegung im Nachbarrecht
28.01.2000: Auf der Jahreshauptversammlung erläutert RA Luda das “Gesetz zur Förderung außergerichtlicher Streitbeilegung im Nachbarrecht”. Seine mehr als acht Jahre lange EGR-Erfahrung ist: Der beste Nachbarstreit ist der, der nicht entsteht. Es wird eine “Rechtsecke” im Vereinsblatt eingerichtet, in der RA Luda in unregelmäßigen Abständen über Fälle und Urteile im Zusammenhang mit Nachbarschaft, Grundeigentum, Immobilienbesitz berichtet.
Das Sommerfest am 24. Juni war leider verregnet. Trotz dem war es eine bunte, fröhliche Veranstaltung. Die Kleintierzüchter hatten Käfige mit Tieren aufgestellt, die Imker boten Honig an, Udos mobile Disco sorgte für Musik, Mädchen der Neuköllner Musikschule erfreuten uns mit Tänzen. Auf der Mitgliederversammlung am 15. November berichtete Bürgermeister Manegold vom Autobahnanschluss Buschkrugallee, Flughafen Schönefeld, Gropiuspassagen.
Januar 2001: Hier eine juristische Kostbarkeit aus unserer Rechtsecke: Das laute Quaken der Frösche in Nachbars Teich kann die Nachtruhe empfindlich stören. In einem bestimmten Fall maß ein Gutachter 64db vor dem Schlafzimmerfenster des Klägers, und der “Innenraumlärmpegel für Schlafzimmer in reinen Wohngebieten” wurde um 35db überschritten. Gleichwohl sei aber zwischen Nachtruhebedürfnis und Artenschutz (nicht Teich zuschütten...) abzuwägen, so dass bei den Maßnahmen zur Beseitigung oder Eindämmung des Quakens eine Verhältnismäßigkeit zu wahren sein. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes bedeutet also nicht generell das Aus für den quakenden Frosch.
02.09.2001: Was bedeutet “D34” der Kleintierzüchtergruppe D34?
D ist die Kurzbezeichnung für den Landesverband Berlin Brandenburg im Verband der Rassegeflügelzüchter Deutschland, und 34 ist die laufende Nummer im Landesverband. Auf Antrag von Bewohnern des Ehrenpreisweges hat der EGR eine Versammlung mit Bezirksamt, Tiefbauamt und Polizeidezernat Verkehrsregelung organisiert. Durch Errichtung von Abbiegeverboten wird geprüft, ob eine Verkehrsberuhigung erfolgt.
Januar 2002: Der Mitgliederbeitrag von DM 60,- wird ersetzt durch Euro 30,-.
01.02.2002: Auf der Jahreshauptversammlung wird bekannt gegeben, dass die Anwohner der Schönefelder Straße, des Neudecker Weges und des Geflügelsteiges mit Erschließungskosten rechnen müssen. Auf der öffentlichen Mitgliederversammlung am
19.3.2002: war einziges Thema das geplante Biomasse-Heizkraftwerk in Rudow. Vertreter der Firma Harpen ETK erläuterten die Pläne, Bürgermeister Buschkowsky, und Stadtrat Freiberg, Bezirkspolitiker verschiedener Parteien nahmen an den teils erregten, mehr als drei Stunden laufenden Diskussionen teil.
22.05.2002 Informationsveranstaltung des EGR zum Thema “Biomasse-Heizkraftwerk in Rudow” mit ca. 100 Mitgliedern, Bezirkspolitikern und Firmenvertretern. In teils erregten Diskussionen wurden Bedenken bezüglich Schadstoffe des zu verbrennenden Holzes, Transport-Verkehrsbelastung etc. behandelt.
In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz / (wird fortgesetzt)

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Chr 04 2023
Die Chronik (60. Folge)
Hier nun eine weitere Folge der Wiedergabe der Vereins-Chronik über die letzten 25 Jahre (1996 bis 2021).
Der EGR passt seine Satzung den aktuellen Gegebenheiten an.
September 2002: Die Kleintierzüchtergruppe entwickelt sich erfreulich. Die Sommerschau fand bei herrlichem Wetter statt. Der Aufbau begann Ende August und wurde an zwei Wochenenden bewerkstelligt. Die Imker tagen jeden dritten Donnerstag im Monat im Vereinshaus. Am 9. Dezember 2002 verstarb unser Ehrenmitglied Helmut Giebe. Er war 40 Jahre für den Verein tätig, als Vorsitzender, Kassierer, Beisitzer und in der Kleintierzüchtergruppe als 1. Kassierer. Wir schätzten ihn alle für seine ruhige und sachliche Art.
Die Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Eigenheimer und Siedler bietet Seminare zu Themen rund um da Haus-, Wohnungs- und Grundeigentum an. Veranstaltungsort ist der EGR, und die Teilnehmergebühr beträgt 10,- Euro.

Januar 2003: Satzungsänderung, der §10 der Satzung lautet nun „Bei Beschlussfassung entscheidet die Mehrheit der anwesenden Mitglieder“.

Der Verein informiert über die neue Baumschutzverordnung des Senats. Es bleibt dabei, dass Einzelbäume mit einem Stammumfang ab 60 cm und eine Reihe gesondert aufgeführte Arten ab 30 cm Stammumfang geschützt sind.

Hierzu ein Fall aus unserer Rechtsecke: Ein   Pächter beantragte, einen 30 Jahre alten Haselnussbaum zu fällen. Das Bezirksamt lehnte ab mit der Begründung, es handele sich wie bei der Walnuss um eine geschützte Art. In der nächsten Instanz machte sich das Verwaltungsgericht Berlin mit Meyers Lexikon schlau, und es stellte fest, dass die Haselnuss zwar wie die Walnuss ein Schalenobstbaum ist, und Obstbäume sind nicht geschützt. Die Walnuss ist aber explizit davon ausgenommen, die Haselnuss nicht. Den Ausnahmeschutz der einen Art könne man nicht auf die andere Art anwenden, nur weil es auch eine „Nuss“ ist. Somit ist die Haselnuss als „Obstbaum ohne Ausnahmeregelung“ zu behandeln.

April 2003:Teilnahme an der Rudower Frühlingsmeile mit Informationsstand, Werbematerial, Gesprächen.

Das Sommerfest fand diesmal zeitnah zum Gründungstag am 24. Mai statt. Auch beschäftigten wir uns mit dem Thema Anschluss an die Fernwärme durch das Heizkraftwerk.
Auf der Mitgliederversammlung am 25. Juni wurde über die Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung für die älteren Mitglieder informiert. Ziel der Präsentation war, dass die Grundsätze der Pflegeversicherung und die verschiedenen Leistungen besser bekannt sind, und dass Betroffene und Angehörige die Antragsprocedere besser kennen.

Im August-Heft wird dargestellt, wie eine "Mängelrüge" beim Bau des Hauses korrekt durchgeführt wird. Besonders wird darauf hingewiesen, exakt zu beschreiben, Einschreiben gegen Rückschein zu verwenden, dokumentieren und Verjährungsfristen zu beachten.

Am 6.-7. September 2003 feierte die D34 Kleintierzüchtergruppe ihr 75jähriges Bestehen. Es war ein beeindruckendes Fest mit dem Schwerpunkt Tauben. Ein von den Kleintierzüchtern mit Beteiligung des Imkervereins erworbenes Taubenhaus wurde aufgestellt. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Stefanie Vogelsang hielt die Ansprache und begrüßte die anderen Ehrengäste.

Auf der Mitgliederversammlung 22. Oktober erläuterten Frau Vogelsang und Herr Neugebauer die Planungen zur Autobahn und wie es zu Baustopp und Strafe bei der Moschee kam.

Am 6. und 7. Dezember waren wir mit einem Informationsstand auf der Rudower Adventsmeile anzutreffen.                                         
In das Vereinsblatt übertrag von Dieter Rentz./(wird fortgesetzt)