In der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1962 wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen.

Es wurden einstimmig gewählt:

1. Vorsitzender Kollege Walter Kober
2. Vorsitzender Kollege Rudi Gallinger
1. Kassierer    Kollege Karl Mierke
1. Schriftführer Kollege Franz Kurzke
2. Schriftführer Kollege Hermann Wisbar
Beisitzer   Kollege Fritz Krüger
Revisoren Kollege Gustav Schwarz
  Kollege Walter Weitke
  Kollege Werner Hybbeneth
  Kollege Willi Wendt
  Kollege Erwin Freund
  Kollege Erich Schulze

In die Ehrenabordnung wurden die Kollegen Ewald Barsch, Karl Kuba und Willi Kurka gewählt.

Die Kleintierzüchtergruppe wurde wiederum vom Kollegen Hermann Damerau, die Frauengruppe für die abdankende Frau Wisbar von Frau Dora Freund übernommen.
Ein vom Kollegen Mierke begründeter Antrag, den seit 5 Jahren konstanten Mitgliedsbeitrag von 1,00 DM auf 1,25 DM zu erhöhen, wurde einstimmig angenommen.
In der Vorstandssitzung vom 13. Februar 1962 konnte bekannt gegeben werden, daß der Verein 1.714 Mitglieder zähle.
Für die Geschädigten der Flutwasserkatastrophe in Hamburg spendete der Verein 1.500,00 DM, die dem Zentralverband zur Weiterleitung übergeben wurden.
Durch die Senatsvorlage Drucksache 1264 erfuhren die Eigenheimer und Siedler, daß der Senat nicht 20 %, wie gefordert, sondern nur 15 % der Erschließungskosten tragen wolle.
Das neue Erschließungsbeitragsgesetz, die Existenz oder Auflösung der Pflasterkassen und die Neufestsetzung des Einheitswertes beschäftigten den Vorstand und die Mitgliederversammlung über das ganze Jahr hinweg.
Am Grünen Weg wurde am 7. November 1962 der Grundstein für das größte Bauprojekt in Neukölln, die Gropiusstadt, gelegt. Damit ging auch der U-Bahnbau in Richtung Zwickauer Damm weiter.
Im Interesse einer guten Zusammenarbeit zwischen dem Verein und dem Bezirksamt Neukölln sprachen im Jahre 1962 Bezirksbürgermeister Lasson und Bezirksstadtrat Wilhelm Zerndt auf unseren Mitgliederversammlungen.
Das Jahr endete wiederum mit einer Weihnachtsbescherung der Heim- und Waisenkinder durch die Selbstverwertergruppe und einer Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter mit Partnern bei Zimdarse.
Auf der Jahreshauptversammlung am 13. Januar 1963 wurden die Mitglieder des bisherigen Vorstandes wiedergewählt. Neu hinzu gewählt wurden als Beisitzer Alois Kügler und in die Ehrenkommission Otto Eichler.
Kollege Kober konnte in seinem Geschäftsbericht feststellen, daß die Straßen bis zur Stubenrauchstraße fast fertiggestellt seien und nunmehr der Ausbau in den Pflasterkassengebieten 4 und 5 breiteren Raum einnehme. Die Versammlung nahm eine Protestresolution an, die sich gegen die Stellungnahme der BVG wandte, die Straßenbahnlinie 47 sei ausreichend und die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie nicht notwendig.

In der Februar-Mitgliederversammlung sprach Senator Kurt Exner über das Problem der Überalterung der Berliner Bevölkerung und die sich daraus ergebenden Aufgaben der Hilfeleistung und Betreuung.
 

Das Bezirksamt wurde aufgefordert für Bürgersteigbegrenzungen der Straßen zu sorgen.

Nachdem im März der Kollege Mierke den schlechten Zustand der Rudower Straßen und Wege bemängelt und vorgeschlagen hatte, das Bezirksamt aufzufordern, die für den Fertigausbau vorerst nicht vorgesehenen Straßen westlich und östlich der Neuköllner Straße mit Bürgersteigbegrenzungen zu versehen, konnte Kollege Kober in der Mitgliederversammlung am 25. Mai 1962 die Mitteilung machen, daß diese Straßen eine 3 m breite Fahrbahn erhalten sollten.
Wegen einer schweren Erkrankung des Schriftleiters unseres Mitteilungsblattes, Alois Kügler, und um die Herausgabe des “Grünen Blattes“ nicht zu gefährden, übernahm Kollege Mierke den Inseratenteil, während ein Redaktionsausschuss, bestehend aus den Kollegen Kober, Gallinger und Kurzke die Zusammenstellung des Mitteilungsblattes in die Hand nahm.
Im August konnte die Kleintierzüchtergruppe wieder eine erfolgreiche, gut besuchte Kleintierschau durchführen.
In der Sitzung des engeren Vorstandes am 4. September 1963 gab Kollege Kober bekannt, daß nunmehr die bereits gutgeschriebenen Pflasterkassengelder bis zum 30. Juni 1962 (Inkrafttreten des neuen Baugesetzes) auch verzinst werden.
In der Mitgliederversammlung vom 22. November 1963 teilte Baustadtrat Zerndt mit, daß für das Jahr 1964 etwa 2 Millionen DM für den Straßenausbau zur Verfügung stünden, die für den Ausbau folgender Straßen Verwendung finden würden: Petunienweg, Kornblumenring, Orchideenweg, Margueritenring, Fenchelweg, Seidelbastweg, Kleestraße, Ritterspornweg und Kornradenstraße.
Am Teltowkanal zwischen Trollblumen-, Minze- und Männertreuweg trägt seit 26. November 1963 das modernste Fernheizwerk Europas den Namen unseres Dorfes »Kraftwerk Rudow«.
Wie in den vorausgegangenen Jahren hatte die Selbstverwertergruppe 21 Mädchen und Jungen aus dem Kinderheim Schloss Britz eingeladen und ihnen neben einer Kaffeetafel mit Kakao, selbstgebackenem Kuchen sowie einem »Bunten Teller«, Kleider, Blusen, Röcke, Hosen und Felltierchen beschert.
Für die Mitarbeiter fand im Dezember eine bescheidene Vorweihnachtsfeier statt.
Die drei wichtigsten Sorgenkinder waren im Jahre 1963 die noch nicht befestigten Wege und Straßen. Die ungenügende Verkehrsverbindung von und nach Rudow und die Verlegung der Postverteilungsstelle zur Gutschmidtstraße in Britz-Süd.
Die Jahreshauptversammlung im Januar 1964 wies zwei Merkmale auf. Sie war einmal entmutigend schlecht besucht und zum zweiten hatte Kollege Kober mit dieser Versammlung eine 10jährige erfolgreiche Tätigkeit im Verein hinter sich gebracht. Als Dank und Anerkennung wurde ihm vom Kollegen Gustav Schwarz und nach anerkennenden Worten des Kollegen Max Gaertych eine Urkunde und die Ehrennadel als äußeres Zeichen der Ehrenmitgliedschaft mit 10 roten Nelken überreicht.
Außerdem erhielten alle früher schon ernannten Ehrenmitglieder die Ehrennadel und die Mitglieder, die 10 und mehr Jahre eine Funktion innehatten die Vereinsnadel mit dem Originalbild des Vereinshauses.
Für die Leitung der Vereinssprechstunden wurde ab Februar 1964 Herr Dr. Ruhnke gewonnen.
Der in der Versammlung neu gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Kollege  Walter Kober
2. Vorsitzender  Kollege  Otto Eichler
1. Kassierer   Kollege  Karl Mierke
2. Kassierer Kollege  Bruno Zimmermann
1. Schriftführer  Kollegin Dora Freund
2. Schriftführer - unbesetzt –
Beisitzer Kollege  Hermann Wisbar
  Kollege Fritz Krüger
Gartenfachberater  Kollege Konrad Ehrcke
Kleintiergruppe  Kollege Hermann Damerau
Selbstverwertergruppe Kollegin Lore Damerau
Frauengruppe Kollegin Dora Freund

Die Ehrenkommission setzte sich wieder aus den Kollegen Otto Eichler, Ewald Barsch und Karl Kuba zusammen.
In der Vorstandssitzung vom 5. März 1964 begrüßte Kollege Kober als neuen Mitarbeiter und Schriftführer den Kollegen Hans Rösner, der in der März-Mitgliederversammlung einstimmig gewählt wurde. Frau Dora Freund wurde 2. Schriftführerin. Als weiteren neuen Mitarbeiter stellte Kollege Kober in der Vorstandssitzung vom 3. April den Kollegen Keil vor. Nach einer gewissen Zeit der Einarbeitung soll entschieden werden, welche Funktion ihm übertragen wird.
Im Monat April gab es zwei große Ereignisse, den 50. Geburtstag des Kollegen Walter Kober am 9. April, zu dem der Vorstand herzliche Glückwünsche aussprach und das 10jährige Bestehen der Selbstverwertergruppe, die seit 1957 regelmäßig Neuköllner Heim- und Waisenkinder bescherte.
Als Ausgleich für die bescheidene Weihnachtsfeier des vergangenen Jahres wurde für die Mitarbeiter am 23. Mai 1964 ein Ausflug ins »Blaue« veranstaltet. Einen schmerzlichen, fast unfassbaren und unersetzlichen Verlust erlitt der Verein am 31. Juli 1964 durch den plötzlichen Tod – während eines Einsatzes der Feuerwehr – seines 1. Vorsitzenden Walter Kober. Während der 10 Jahre seines Wirkens im Verein war es dank seiner aktiven Tätigkeit im Zentralverband, in der Tiefbaudeputation, bei der Senats- und Bezirksverwaltung besonders gut vorangegangen.
In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23. Oktober 1964 wurde Kollege Mierke bis zu den Neuwahlen kommissarisch mit der Führung der Geschäfte beauftragt. Kollege Mierke stellte der Versammlung den als Hauptkassierer gewonnenen Kollegen Willibald Brockhaus vor.
Im Oktober wählte die Delegiertenversammlung des Zentralverbandes den Kollegen Mierke als stellvertretenden Vorsitzenden für die Sparte Siedler in den engeren Vorstand des Zentralverbandes. Ebenfalls im Oktober fand in Rudow eine Besprechung statt, an der Senator Kurt Exner, die Kollegen Mierke und Rösner sowohl der Direktor der BVG Dr. König und sein Assistent Herr Piefke teilnahmen. Es ging um die vom Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V. geforderte Verkehrsverbesserung in Rudow. Dr. König versprach, in naher Zukunft eine Art Ortsverkehr mit Bussen zur Straßenbahnlinie 47 einzurichten.

Am 6. November 1964 führte Kollege Mierke den Kollegen Günter Knaack ein, der sich bereiterklärte, die Funk-tion des 2. Kassierers zu übernehmen und damit die Nachfolge des Kollegen Bruno Zimmermann anzutreten. In dieser Sitzung des engeren Vorstandes regte Kollege Mierke an, der Senat solle die in naher Zukunft für den Fertigausbau nicht vorgesehenen Straßen provisorisch ausbauen.
 

Dritte Kindertagesstätte für Rudow wurde in der Köpenicker Straße eröffnet.

Im November 1964 wird im ehemaligen Rittergutspark Köpenicker Straße 154 / 160 eine städtische Kindertagesstätte eröffnet. Es gab bis dahin nur je eine Kita in der katholischen und der evangelischen Kirche. Das war nun die dritte Kindertagesstätte in Rudow. Die Selbstverwertergruppe führte die 8. Bescherung für 25 Heim- und Waisenkinder, zu der auch die Frauengruppe ein Wäschepaket für 75,00 DM beisteuerte, durch und am 19. Dezember veranstaltete der Vorstand mit den Mitarbeitern seine vorweihnachtliche Zusammenkunft.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1965 konnte Kollege Mierke die erfreuliche Mitteilung machen, daß auf Grund der Besprechung im Oktober des vergangenen Jahres seit dem 2. Januar 1965 der Bus A 93 von der Spinne über die Waßmannsdorfer Chaussee, den Geflügelsteig und die Groß-Ziethener Chaussee zurück zur Spinne verkehrt.
Er wies darauf hin, daß sich die Einführung der 14tägigen Sprechstunde mit unserem Rechtsanwalt Herrn Dr. Ruhnke im Vereinshaus als eine gute Sache erwiesen habe und 1964 von über 200 ratsuchenden Mitgliedern besucht wurde.
Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1965 wurden die Mitglieder des bisherigen Vorstandes wiedergewählt. Neu hinzu gewählt wurde als Revisor Kollege Helmut Weber für den ausscheidenden Kollegen Gustav Schwarz.
In der Mitgliederversammlung am 05. März 1965 sprach Bezirksstadtrat Fritz Votava über die Neuköllner Jugendarbeit, in der April-Versammlung Bezirksbürgermeister Lasson über »Kommunale Probleme in Neukölln«.
Am 12. Juni 1965 fand die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter mit Partnern statt.
Im Juli mußte sich unser Mitarbeiter Kollege Hermann Wisbar ins Krankenhaus begeben.
Zum 1. Todestag von Walter Kober, am 31. Juli 1965, legte der Vorstand an seinem Grabe einen Strauß mit Schleife nieder.

 

Wegen des Auftretens einer Viruskrankheit bei Hasen mußte die Kleintierschau ausfallen.

Die für den Monat August vorgesehene Kleintierschau mußte leider, wie in anderen Bezirken auch, wegen der in ganz Berlin grassierenden Myxomatose (tödlich verlaufende Viruskrankheit bei Hasen, Zucht- und Wildkanin-chen) ausfallen.
Am 20. und 21. November 1965 war Rudow nach 42-stündigem Schneefall eingeschneit. Seit 70 Jahren war so ein starker Schneefall im November nicht zu verzeichnen.
Wieder hatten die 15 Frauen der Selbstverwertergruppe Kleider, Pelzsachen und Pelztiere für 20 Britzer Heimkinder angefertigt und die Frauengruppe hatte Leibwäsche im Werte von 75,00 DM zugesteuert.
Die Weihnachtsfeier des Gesamtvorstandes, die diesmal im Lokal von Veltmann stattfand, war mit einem Essen und mit Musik verbunden. Für seine Mitarbeit wurde Kollege Alois Kügler zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt die goldene Ehrennadel. Den Frauen der Selbstverwertergruppe wurde für ihre 12jährige Tätigkeit die Vereinsnadel überreicht, ebenso der Kollegin Plitzko für ihre 10jährige Tätigkeit.
In den ersten Tagen des Jahres 1966 unternahm der Kollege Mierke eine Rundfahrt mit Baustadtrat Domeyer, um ihm den Zustand der Straßen in Rudow, besonders auch an den Haltestellen des Busses A 93 zu zeigen. Auch dem für Rudow zuständigen Abgeordneten Kurt Exner trug er die Wünsche und Bitten des Vereins vor.
Auf der Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1966 konnte Kollege Mierke erklären, daß das Vereinshaus fertig und schuldenfrei sei und dankte allen Mitarbeitern, Mitgliedern und Freunden, die selbst mit Hand angelegt hatten oder durch den Erwerb von Anteilscheinen den Bau finanzieren halfen sowie den Geschäftsleuten, die in großzügiger Weise das Material lieferten.
Die vom Vorstand durchgeführte Mitgliederwerbung brachte einen Zugang von 29 neuen Mitgliedern. Die Werbung soll fortgeführt werden.
Thema Nr. 1 war 1965 und bleibt der provisorische oder Fertigausbau der Straßen in den Pflasterkassen-gebieten.
Auf der Jahreshauptversammlung 1966 wurde der alte Vorstand mit zwei Veränderungen wiedergewählt.
3 .Beisitzer Kollege Werner Kuhn
Revisor       Kollege Fredy Huke für den ausscheidenden Kollegen Helmut Weber.
In seiner Sitzung vom 04. Februar 1966 beschloss der Vorstand, die Mitgliederversammlungen nicht mehr monatlich, sondern alle acht Wochen, d.h. im Februar, April, Juni, September und November abzuhalten.
Im März 1966 wird mit dem Bau einer städtischen Kindertagesstätte Zwickauer Damm 24 begonnen.

Am 1. April 1966 bestand das Postamt in der Neuköllner Straße (jetzt Alt-Rudow / Ecke Bildhauer Weg) 60 Jahre.
Als ein Erfolg des Vereins konnte verbucht werden, daß die BVG die Betriebszeit des A93 um 2 Stunden verlängerte.
Am 11. Juni machte der Vorstand mit ca. 80 Mitarbeitern seine Fahrt ins »Blaue«, die nach Tegel führte.
Auf Grund einer Beanstandung der Kostenabrechnung für den Meldenweg durch den Vereinsvorstand, mußte das Tiefbauamt eine neue Berechnung vornehmen, die um 12.500,00 DM niedriger gegenüber der ersten Berechnung ausfiel. Die Differenz bei den Anliegerkosten kam den betroffenen Anliegern zugute.
Um den Mitgliedern bei der Ausfüllung der Fragebogen zur Neubewertung des Grundbesitzes Hilfestellung zu geben, beschloss der Vorstand, ab Oktober 1966 Beratungsstunden im Vereinshaus einzurichten.
In der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober 1966, um 0.59 Uhr, fuhr die letzte Straßenbahn der Linie 47 von Rudow nach Britz. Nach genau 53 Jahren stellte sie ihr Klingeln ein!
An 9 Abenden stellten sich 12 Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter und Mitglieder zur Beratung von 500 Mitgliedern zur Verfügung.
Anlässlich des 75. Geburtstages des Ehrenmitgliedes Max Gaertych am 23. Oktober gab der Vorstand einen Empfang im Vereinshaus.
Als neue Mitarbeiterin stellte Kollege Mierke Frau Ursula Rose vor, die die Bearbeitung des Mitteilungsblattes übernahm. Für den langjährigen Leiter der Gruppe 4 – Karl Kuba – der im November verstarb, konnte Frau Margarete Hopke gewonnen werden.
Im Weihnachtsmonat konnte die Selbstverwertergruppe ihre 10. Bescherung von Heim- und Waisenkindern im Vereinshaus vornehmen. Die Frauengruppe beteiligte sich wieder mit einem Wäschepaket im Werte von 75,00 DM. Die Weihnachtsfeier fand am 17. Dezember für die Mitarbeiter, diesmal ohne Partner, im Vereinshaus statt.
Auf der Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1967 wurden neu in den Vorstand gewählt:
1. Kassierer           Kollege Günter Knaak für den ausscheidenden Kollegen Wilibald Brockhaus
2. Kassiererin        Kollegin Ursula Rose.
Für den Kollegen Ephan, der seine Gruppe schon seit über 30 Jahren geführt und um Ablösung gebeten hatte, erklärte sich der Kollege Paul Palfner zur Übernahme bereit. Die Gruppe 11 übernahm der Kollege Herbert Schmidt.

Der Verein bestand im Januar 1967 aus 1.644 Mitgliedern. Wegen des hohen Alters der Mitglieder der Ehrenkommission, denen man nicht mehr zumuten konnte, bei jedem Wetter mit der Vereinsfahne längere Zeit am offenen Grabe zu stehen, beschloss der Vorstand am 25. Januar 1967, die Ehrenabordnung aufzulösen. Statt dessen soll eine Kondolenzkarte verschickt werden und an der Beisetzung ein Vorstandsmitglied oder der jeweilige Gruppenleiter mit einem Blumengruß mit Schleife teilnehmen.
 

Der seit Menschengedenken schwerste Orkan raste mit 125 km/h über Berlin.

Am 21. Februar 1967 raste der seit Menschengedenken schwerste Orkan mit einer Geschwindigkeit von 125 km/h über die Stadt und richtete Schäden in Millionenhöhe an.
Mit dem Monat März 1967 erhielt die Titelseite des Mitteilungsblattes ein neues Gesicht. Unter dem Bild des Vereinshauses erscheinen nunmehr alle wichtigen Termine, so daß sie jedem gleich ins Auge fallen.
Ebenfalls im März 1967 wurde der Wildmeisterdamm, die Verbindungsstraße (Chaussee) von Rudow nach Buckow, als typische Märkische Allee – als Naturdenkmal – ausgewiesen, von jeglichem Fahrzeugverkehr ausgeschlossen und bleibt so mit seinen 243 Eichen, 240 Ahorn, 53 Linden und 8 Ulmen der Nachwelt erhalten.
Am 25. Mai 1967 wurden in der Krokusstraße zwischen Prierosser Straße und Neuköllner Straße die im herrlichsten Maiengrün prangenden letzten 12 Lindenbäume gefällt.
Am 10. Juni 1967 fand die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter statt, die als »Dankeschön« gedacht ist, und nicht aus Mitgliederbeiträgen, sondern aus Spenden oder Überschüssen aus dem Mitteilungsblatt finanziert wird. Sie wurde diesmal in Form einer Dampferfahrt von der Kottbusser Brücke zur Pfaueninsel durchgeführt.
Am 14. Juli 1967 führte der Kollege Mierke als neue Mitarbeiterin die Kollegin Walli Lindner ein, die die Gruppe des nach 34 Jahren Mitarbeit ausscheidenden Kollegen Ephan übernahm.
Trotz eines Falles von Myxomatose in Rudow, konnte die Kleintierschau der Kleintierzüchtergruppe nach einigen Schwierigkeiten noch im letzten Augenblick im August durchgeführt werden.
Am 31. August 1967 wurde das Autokino Rudow mit einem Platzangebot von 1200 Autos auf dem freien Feld westlich der Waltersdorfer Chaussee nahe der Grenzbefestigung zur DDR eröffnet.
Anlässlich des 65. Geburtstages des Kollegen Mierke am 25. August richtete der Vorstand für ihn eine Geburtstagsfeier im Vereinshaus aus.
Ebenfalls im August wurden die Straßenbahngleise der Linie 47 ausgebaut.
Eine im Oktober 1967 angelaufene Sammlung von Obst unter den Mitgliedern für Alten- und Kinderheime erbrachte eine Spende von 20 Zentnern Obst und Nüssen, für die sich die Bezirksstadträte Fritz Votava (Jugend) und Gerhard Ludwig (Soziales) herzlich bedankten.
Bei der am 8. Dezember durchgeführten Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter (ohne Angehörige) im Vereinshaus, erhielten die Teilnehmer einen vom Vorstand veranlassten Sonderdruck eines Vortrages des Kollegen Galle über die Geschichte Rudows.
Selbstverständlich setzte auch die Selbstverwertergruppe, unterstützt durch die Frauengruppe, ihre soziale Arbeit mit der Weihnachtsbescherung für die Kinder des Kinderheimes Schloss Britz fort. Der Mitgliederstand ging Ende 1967 auf 1.600 Mitglieder zurück.
In der Jahreshauptversammlung am 18. Februar 1968 wurde ein Antrag des geschäftsführenden Vorstandes auf Erhöhung des Beitrages von 1,25 DM auf 1,50 DM monatlich ab 1. Juli 1968 mit 111 Stimmen, bei einer Stimmenenthaltung, angenommen. Als Begründung gab Kollege Mierke die steigenden Kosten für Gas, Wasser, Strom und andere Dienstleistungen, die Instandhaltung des Sachvermögens sowie die gestiegenen Sprechstundenkosten an.
Sprechstunden im Zentralverband werden ab 1968 vom Syndikus des Zentralverbandes, Herrn Leidgens, abgehalten.
Auf der Jahreshauptversammlung 1968 wurde neu in den Vorstand gewählt:
Als Beisitzer, Kollege Herbert Schmidt, für den ausgeschiedenen Kollegen Kurt Schwanke.
Unser Ehrenmitglied Max Gaertych verstarb am 2. April 1968. Der Kollege Gaertych hatte sich große Verdienste um den Wiederaufbau des Vereins nach 1945 erworben, bekleidete die Ämter des 1. und des 2. Vorsitzenden sowie des Schriftführers, beriet die Mitglieder in den Sprechstunden und war einer der wenigen Idealisten, die sich stets für den Verein und die Siedler einsetzen. Nach der Beisetzung am 12. Mai 1968 auf dem Friedhof Köpenicker Straße fanden sich 45 Mitarbeiter und Freunde zu einer Nachfeier im Vereinshaus zusammen.
Im April und Mai ließ der Vorstand die Räume des Vereinshauses renovieren und die Fenster streichen.
Das Aussehen der Krokusstraße zwischen Prierosser Straße und Stubenrauchstraße wurde in den letzten drei Jahren völlig verändert. Ehemals Feldweg nach Johannisthal, dann holperige Poststraße mit Laubbäumen bis zur heutigen Asphaltstraße mit vielen Neubauten am Rande. Vom einst herrlichen Baumbestand blieben nur 14 Bäume übrig.
Am 15. Juni 1968 ging die Fahrt ins »Blaue« für die Mitarbeiter mit dem kleinen Dampfer »Kehr wieder« von der Reederei Fröhlich wieder zur Pfaueninsel.
Am 24. Juni 1968 fand auf dem Vereinsgrundstück ein Kinderfest mit Bewirtung von 20 Britzer Heim- und Waisenkindern statt.
Ihre Kleintierschau veranstaltete die Kleintierzüchtergruppe am 31. August und 1. September 1968. Mit 770 Besuchern ein außerordentlicher Erfolg.
Im September konnte als neue Mitarbeiterin Frau Erika König gewonnen werden, die für den ausgeschiedenen Kollegen Schwanke die Gruppenarbeit übernommen hat.
Die alten Schränke, Stühle und Schreibtische im Büro des Vereinshauses wurden durch moderne und platzsparende Möbel ersetzt.

Die Selbstverwertergruppe und die Frauengruppe ließen es sich nicht nehmen, die Heim- und Waisenkinder wieder zur traditionellen Vorweihnachtsbescherung einzuladen. Die Weihnachtsfeier mit den Mitarbeitern wurde am 13. Dezember im Vereinshaus durchgeführt. So konnte das Jahr 1968 ohne große offenstehende Probleme abgeschlossen werden.
 

Mitgliederzahl rückläufig – seit mehreren Jahren gibt es keinen zweiten Vorsitzenden mehr.

Selbstverständlich, daß bei fortschreitenden Straßenbau, bei Verbesserung der Beleuchtung und der Verkehrsverbindungen der Stand der Mitgliederzahl rückläufig war.
Weniger selbstverständlich und nicht sehr schön war jedoch, daß der Verein seit über 4 Jahren keinen Mitarbeiter für die Funktion des 2. Vorsitzenden finden konnte.
In der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes am 3. Januar 1969 überreichte Kollege Mierke dem Kollegen Fritz Krüger die Vereinsnadel für 10jährige Mitarbeit.
Die Jahreshauptversammlung wählte einstimmig den alten Vorstand wieder.
Im Februar 1969 beschäftigten sich der engere und der erweiterte Vorstand mit einem Schreiben des Tiefbauamtes, wonach der Verein im Zuge der Verbreiterung der Neuköllner Straße 69 m² Vorgartenland abtreten sollte. Die zur Waltersdorfer Chaussee, Höhe Eichenauer Weg, führende Umgehungsstraße soll in 38 m Breite mit zwei 9 m breiten Richtungsfahrbahnen und einem 5 m breiten trennenden Mittelstreifen aufgelegt werden. Dazu kommen 2 Gehwege von je 4,50 m Breite und 2 Radwege von je 1,40 m Breite.
Der Vorstand war der Meinung, daß ein Mittelstreifen von 5 m Breite nicht erforderlich sei und daß sich ein solcher Streifen in Richtung Spinne verjüngen könne. Der Verein sei bereit, Vorgartenland abzutreten, aber nicht in einer Breite, die die Straße bis auf einen Meter an das Vereinshaus  heranbringen würde. Vom Grund-stücksamt wurde ein genauer Plan vom Verlauf der geplanten Neuköllner Straße und den einzelnen Breiten erbeten.
In der Mitgliederversammlung vom 28. März 1969 wurden schließlich die Satzungsänderungen beschlossen, die schon im Februar auf der Tagesordnung standen, aber nicht zur Abstimmung gebracht werden konnten, da nur 70 Mitglieder anwesend waren. Dabei handelt es sich zum großen Teil um rein formelle Änderungen. So soll es im § 2, Absatz 2 statt »der in §1 Genannten« heißen, »der im §1 genannten Eigenheim- und Grundbesitzer«. Im § 3 entfällt das Wort »Nutznießer«, so daß der Wortlaut nunmehr heißt »Mitglied kann jeder Eigentümer werden«. Im § 5 heißt es unter 2 statt »der sechswöchigen Kündigungsfrist«, »einer sechswöchigen Kündigungsfrist«. Im § 9  wird der dem geschäftsführenden Vorstand ohne Befragung der Hauptversammlung zur Verfügung stehende Betrag von 2.000,00 DM auf 4.000,00 DM erhöht. Der § 10, der in seiner alten Fassung  noch monatliche Mitgliederversammlungen vorsieht, bestimmt in seiner neuen Fassung, daß Mitgliederversammlungen nach Bedarf, mindestens aber einmal im Vierteljahr stattfinden sollen.
Ein Druckblatt mit diesen Satzungsänderungen wurde allen Mitgliedern von den Gruppenleitern später gegen Empfangsbestätigung ausgehändigt.
Die Fahrt ins »Blaue« 1969, zu der jeder Mitarbeiter eine Begleitperson mitbringen durfte, fand am 21. Juni statt, führte durch die Wohngroßsiedlung »Märkisches Viertel« und endete im »Forsthaus Tegel«.
Am 30. und 31. August 1969 sollte die 10. Kleintierschau nach 1945 durchgeführt werden, für die der EGR als Preis eine Tierplastik aus Blei, versilbert und auf einen Marmorsockel montiert, stiftete. Die bereits aufgebaute Ausstellung mußte jedoch wegen des schlechten Wetters wieder abgebaut und auf den 20. / 21. September verschoben werden. Sie wurde trotzdem oder gerade deswegen ein voller Erfolg. Am 14. Oktober 1969 verstarb der langjährige 1. Vorsitzende der Kleintierzüchtergruppe, Kollege Hermann Damerau, nachdem er schon vorher wegen seines schlechten Gesundheitszustandes die Funktion nicht mehr hatte wahrnehmen können. Wieder war ein aktiver und verlässlicher Mitarbeiter ausgefallen und hatte einen leeren Stuhl hinterlassen, der neu besetzt werden mußte. Ab 1. Januar 1970 betraute die Kleintierzüchtergruppe ihren Kollegen Dieter Lade mit dieser Aufgabe.
In der Sitzung des erweiterten Vorstandes vom 14. November 1969 wurden die beiden Sparschweine geschlachtet. Auf den Vorstandssitzungen fütterten die Mitarbeiter fleißig 2 Sparschweine. Die Summe von 156,00 DM kam den Heimkindern zugute; 10 Mädchen aus dem Britzer Kinderheim und 10 Jungen aus dem Schülerheim in der Stubenrauchstraße, die von der Selbstverwertergruppe bewirtet und beschenkt wurden. Die Frauengruppe beteiligte sich mit einem Wäschepaket im Werte von 102,00 DM.
Die vorweihnachtliche Zusammenkunft des Gesamtvorstandes fand am 19. Dezember im Vereinshaus statt.
Das Jahr 1970 begann sehr verheißungsvoll mit der Eröffnung der U-Bahnlinie 7 bis zum Zwickauer Damm am 2. Januar. Bereits in den Morgenstunden dieses Tages verkehrte schon der Zubringer-Bus A 57, der als Innenring die Stubenrauchstraße, als Außenring die Neuköllner Straße entlang und zurück zum Bahnhof Zwickauer Damm fuhr.
Neu in den Vorstand wurde auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1970 Kollege Wolfgang Freund als Gartenfachberater-Nachwuchs, und als Gruppenleiter der Gruppe 3 Kollege Erich Schulze für den ausgeschiedenen Kollegen Georg Scholz gewählt. Am 24. Januar 1970 verstarb der langjährige Mitarbeiter Georg Scholz (seine Gruppe hatte bereits der Kollege Erich Schulze übernommen).

Zum 50jährigen Geschäftsjubiläum des Kollegen Günter Herzig am 1. April 1970 überreichte Kollege Mierke einen Blumenkorb mit Schleife sowie einen Spielzeugtresor mit 1,00 DM Einlage, die als symbolischer Anteil des Vereins an dem Neubau des Kollegen Herzig verstanden werden sollte.
 
Einbruch im Vereinshaus – Gott sei Dank wurde der Schaden von der Versicherung beglichen

Zwischen dem 2. und 4. Mai 1970 wurde im Vereinshaus eingebrochen. Der oder die Einbrecher hatten die Kellertür aufgebrochen, eine Leiter herausgeholt und waren vermittels dieser durch das Fenster der Damentoilette eingestiegen. Sie brachen die Rollschränke auf und den Griff des Tresors ab, entwendeten die neue Rechenmaschine, ein Dampfbügeleisen der Selbstverwertergruppe, 19 Handtücher, in die sie die ebenfalls entwendeten Spirituosen einwickelten, Werkzeug, eine Schere und Stempelkissen. Sie schlachteten auch das Telefonsparschwein. Das Kopiergerät, die Schreibmaschine und den Diaprojektor ließen sie jedoch stehen. Auf Grund dieses Vorfalles beschloss der Vorstand, einen Panzerschrank anzuschaffen. Der Schaden selbst wurde von der »Agrippina« ersetzt.
Die Fahrt ins »Blaue« mit den Mitarbeitern ging am 27. Juni zum »Forsthaus Hubertus« und war, wie einmütig festgestellt wurde, in jeder Beziehung, was die Fahrtroute, die Gegend, das Wetter und auch das Lokal anbetraf, ein gelungenes Ereignis für alle Teilnehmer.
Zur Kleintierschau 1970 im August und für die Tischbewertung stiftete der Verein eine »Hermann Damerau-Gedenkplatte« für jede der vier Tiergattungen.
Im September verabschiedete sich der langjährige Mitarbeiter des Vereins und der Kleintierzüchtergruppe, Kollege Paul Prenzlow, wegen Umzugs nach Bremen. Für die von ihm betreute Gruppe 6 konnten als neue Mitarbeiter Frau Gertrud Faber und Herr Otto Krampe gewonnen werden. Im Oktober gab die Mitarbeiterin Anneliese Miethke die Reinigung des Vereinshauses ab und der Vorstand wandte sich versuchsweise an eine Hausreinigungsfirma, die zwar teuer, aber nicht sehr zuverlässig war. Schließlich übernahm es im November Frau Lade (Kleintierzüchtergruppe), das Haus gegen ein Entgelt zu reinigen. Die Schlachtung der zwei Sparschweine in der Sitzung des erweiterten Vorstandes am 13. November 1970 ergab nach Aufrundung 195,00 DM.

 
Vorbereitungen für die 50-Jahrfeier beginnen.

Alle Sitzungen und Mitgliederversammlungen des Jahres 1970 beschäftigten sich mit zwei wichtigen Problemen: Die Abtretung vom Vorgartenland, die zu Gesprächen auf Senats- und Bezirksebene sowie zu langwierigen, zu nichts führendem Briefwechsel führte; und die Gestaltung der 50-Jahr-Feier des Vereins am 8. Mai 1971.
Mit Beginn des Jahres 1971 fallen die altehrwürdigen Gemäuer des ehemaligen romantischen Rittergutes Rudow der Spitzhacke zum Opfer. Die zum Teil 1770 erbauten, aber in den letzten Jahren teilweise verfallenen Wohngebäude, Stallungen, Remisen und das Gärtnerhaus sowie der Baumbestand müssen neuzeitlichen Wohnblöcken weichen.
In seiner Sitzung am 6. Januar 1971 beschäftigte sich der engere Vorstand mit Schutzmaßnahmen gegen Einbruch. Nachdem für die Akten und die wertvollen Geräte bereits ein Panzerschrank angeschafft worden war, sollte nunmehr die Eingangstür mit einem starken Eisenblech beschlagen werden und ein Basquilschloß (3-Punkt-Schließung) erhalten. Die Toilettenfenster sollen vergittert werden und das Zimmerfenster zum Garten ein Scherengitter erhalten.
Die Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1971, die gleichzeitig die 50. Jahreshauptversammlung seit Bestehen des Vereins war, war mit 120 Mitgliedern und Gästen gut besucht. Kollege Mierke nahm die Gelegenheit wahr, als Einführung zu seinem Geschäftsbericht einen Rückblick über die Geschichte und Entwicklung des Vereins seit dem 8. Mai 1921 zu geben. Ohne Gegenstimmen wurde der alte Vorstand für das Jahr 1971 wiedergewählt.
Um das Ereignis des 50jährigen Bestehens des Vereins zu unterstreichen, erhielt die Titelseite des Mitteilungsblattes auf der linken Seite die Zahl 50 und darunter die Jahreszahlen 1921 und 1971. Diese Jubiläumszahlen wurden das ganze Jahr 1971 auf dem Titelblatt gezeigt.

Das Mitteilungsblatt für den Monat Mai erschien in der zweiten Hälfte April als 20 Seiten umfassende Sonderausgabe oder Festschrift mit Grußworten von Bezirksverordnetenvorsteher Etzkorn, Bezirksbürgermeister Lasson, den Bezirksstadträten Domeyer, Ludwig und Votava, dem Vorsitzenden des Zentralverbandes Wilhelm Naulin und des 1. Vorsitzenden des Buckower Nachbarvereins Kollegen Schremer.

 

Zur 50-Jahrfeier am 8. Mai 1971 wurde in den Kindl-Festsälen in Neukölln kräftig gefeiert.

Am 8. Mai 1971 schließlich fand in den »Kindl-Festsälen«, Hermannstr. 217, die Jubiläumsfeier statt. Der Saal fasste 550 Personen und war bis auf den letzten Platz besetzt. Inmitten des Blumenschmucks auf der Bühne leuchtete die »Goldene 50«. Die Kapelle Walter Saschi sorgte für Stimmung und wurde unterstützt durch einen Conferencier, einen Mundharmonika-Virtuosen, einen Zauberer und das Trio Sorrento. Ansprachen wurden gehalten und Geschenke wurden überreicht von Bezirksstadtrat Votava, MdA Lothar Schulz (Britzer Bürgerverein), Kollegen Schremer (Eigenheim- und Grundbesitzer Buckow), Kollegen Erwin Köhler (Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten), Herrn Richter (Haus- und Grundbesitzerverein Rudow) und dem 1. Vorsitzenden des Zentralverbandes Wilhelm Naulin, der bei dieser Gelegenheit der beiden leider zu früh verstorbenen Mitarbeiter May Gaertych und Walter Kober gedachte. Von ihm erhielt der Verein eine Ehrenurkunde, einen silbernen Gedenkteller und ein Bild.
Zur Verlosung stand ein elektrischer Rasenmäher der Fa. Wolff, von Kollegen Günter Herzig gespendet. Ihn gewann die Kollegin Bruderek aus der Gruppe 6. Der Abend war nach übereinstimmenden Aussagen ein voller Erfolg. Die Veranstaltung erbrachte 2.890,00 DM Einnahmen, denen an Ausgaben 5.020,00 DM gegenüberstanden, so daß die Vereinskasse 2.230,00 DM zu tragen hatte. Die Kosten für die umfangreiche Festschrift konnten durch Inserate allein nicht gedeckt werden.
Aus Anlass des 75. Geburtstages des Kollegen Fritz Krüger veranstaltete der Vorstand am 22. Mai 1971 im Vereinshaus eine kleine Feier des geschäftsführenden Vorstandes mit Partnern.
Infolge einer geschäftlichen Veränderung des Kollegen Lade war dieser nicht mehr in der Lage, seine Funktion als 1. Vorsitzender der Kleintierzüchtergruppe auszuüben, so daß ab Mai 1971 der Kollege Werner Lehmann den Vorsitz der Kleintierzüchtergruppe übernahm. Damit entfiel auch die Reinigung des Vereinshauses durch Frau Lade.
Kollege Krüger mit 75 Jahren fand sich bereit, diese Reinigung bis zur Klärung des Problems zu übernehmen. Diese Klärung erfolgte im Juni dadurch, daß die Mitarbeiterin Gertrud Faber die Hausreinigung übernahm. Wegen der 50-Jahrfeier entfiel in diesem Jahr die Fahrt ins »Blaue« mit den Mitarbeitern.
Im Juli schaffte sich der Verein auf Beschluss des Vorstandes eine Mähmaschine und einen Rasenkehrer an, um in Zukunft selbst den Rasen schneiden zu können. Die bis dahin beauftragte Firma Brauner hatte den Rasen gegen ein hohes Entgeld, aber unsauber geschnitten. Ferner wurde ein Trockenkopiergerät gekauft.
Am 28. und 29. August 1971 zeigte die Kleintierzüchtergruppe ihre Freiluft-Kleintierschau, die von 550 Erwachsenen und 198 Kindern besucht wurde und also ein schöner Erfolg war.
Die Schlachtung der Sparschweine in der Sitzung des erweiterten Vorstandes am 12. November erbrachte 200,00 DM. Dieses Geld ging zu gleichen Teilen an die Selbstverwertergruppe und an die Frauengruppe für ihre Kinderweihnachtsfeier.
Am 26. November 1971 fand die Mitgliederversammlung erstmals in den erbauten schönen und warmen Räumen des Altenklubhauses in der Neuköllner Straße 355 statt (heute Alt-Rudow).
Zur Weihnachtsbescherung der Selbstverwertergruppe zusammen mit der Frauengruppe für Kinder des Kinderheimes Britz und des Schülerheimes in der Stubenrauchstraße am 13. Dezember erschien der neugewählte Stadtrat für Jugend und Sport Horst Simanowski. Es wurden wieder Kleidungsstücke und Wäsche im Wert von 400,00 DM verteilt.
Die Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter fand am 17. Dezember 1971 im Vereinshaus statt. Der Kollege Herzig spielte den Weihnachtsmann.
Hier endet die Aufgabe des Chronisten Hans Rösner!
Eine Fortführung der Chronik bis 1985 und eine Überarbeitung und Ergänzung der Jahre 1921 bis 1971 übernahm dankenswerter Weise Doris Berthold!